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Preisbereitschaft für nachhaltigen Konsum steigt

Nachhaltiger Konsum bleibt für die deutschen Verbraucher ein wichtiges Thema – trotz kontroverser Debatten und einem schwachen Konsumklima
GfK SE | 08.02.2024
Preisbereitschaft für nachhaltigen Konsum steigt © Freepik / freepik
 

So zeigt der aktuelle GfK Nachhaltigkeitsindex zu Beginn des Jahres einen leichten Aufwind: Besonders bei größeren Anschaffungen kaufen die Konsumenten in Deutschland wieder vermehrt unter Nachhaltigkeitsaspekten. Darüber hinaus integrieren sie vermehrt ressourcensparende Aktivitäten in ihren Alltag, wie eine Sonderauswertung von GfK zeigt. 

58 Prozent der Deutschen kaufen aktuell lieber weniger, dafür aber qualitätsbewusster; 74 Prozent achten außerdem auf Langlebigkeit. Das wirkt sich auch auf den Kauf von größeren Anschaffungen aus, denn laut aktuellem GfK Nachhaltigkeitsindex sind wieder mehr Menschen, die nachhaltige Anschaffungen planen, bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Ihr Anteil steigt um 5 Prozentpunkte auf 72 Prozent. Die GfK Handelspanel-Daten bestätigen diesen Trend: So stieg der Umsatzanteil von Haushaltsgroßgeräten mit Energieeffizienzklasse A im letzten Jahr auf 24 Prozent (2022: 16 Prozent).

Auch unter denjenigen, die nachhaltige FMCG*-Produkte kaufen möchten, sind mit 67 Prozent wieder mehr Konsumenten bereit, für diese höhere Preise zu zahlen (Oktober 2023: 63 Prozent). So wuchs der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln laut NIQ-Daten im letzten Jahr um knapp 9 Prozent. Auch der Anteil an Lebensmitteln mit Bio-Label nimmt mit 4,7 Prozent zu, während Nicht-Bio-Lebensmittel ein Minus von 0,8 Prozent verzeichneten. Das bedeutet: Auch wenn aktuell insgesamt weniger Lebensmittel eingekauft werden, verzichten die Verbraucher nicht auf Bioprodukte.

„Angesichts der Diskussion rund um faire Lebensmittelpreise ist diese Mehrpreisbereitschaft grundsätzlich erfreulich“, sagt Petra Süptitz, Konsum- und Nachhaltigkeitsexpertin bei NIQ/GfK. „Sie zeigt, dass die Menschen bereit sind, mehr Geld auszugeben, wenn sie einen Mehrwert bei den Produkten sehen. Nachhaltigkeit kann ein solcher Mehrwert sein. Gleichzeitig sind die Konsumenten gerade in Inflationszeiten besonders preisbewusst und weichen für den Einkauf von Bio-Lebensmitteln weiterhin stark auf Discounter und Handelsmarken aus.“

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • Der GfK Nachhaltigkeitsindex steigt im Januar 2024 auf 94,2 Punkte. Das sind 1,6 Punkte mehr als im Oktober 2023. Dennoch liegt er weiterhin unter dem Durchschnittswert von 2022.
  • Der Index für nachhaltige größere Anschaffungen steigt im Januar von 91,8 auf 96,3 Punkte. Der Anteil derjenigen, die in den letzten zwölf Monaten nachhaltig gekauft haben, steigt auf 28 Prozent (Oktober: 26 Prozent). Der Anteil derjenigen, die planen, in den nächsten 12 Monaten größere Anschaffungen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zu tätigen, bleibt im Januar stabil bei 28 Prozent.
  • Der Index für nachhaltige FMCG-Produkte zeigt im Januar mit 92,8 Punkten nahezu keine Veränderung gegenüber Oktober (93,2 Punkte). Auch der Anteil derjenigen, die im letzten Monat nachhaltig gekauft haben, zeigt sich mit 68 Prozent ebenso konstant wie der Anteil der Konsumenten, die planen, im nächsten Monat nachhaltige FMCG-Produkte zu kaufen (63 Prozent).