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Boomerang Hiring auf dem Vormarsch

Das Rekrutieren früherer Mitarbeiter gewinnt an Bedeutung. Ehemaligen-Netzwerke dienen der Kontaktpflege.
Klartext Online | 10.05.2010
Gummersbach/Düsseldorf, 10. Mai 2010 - Ehemalige Mitarbeiter eines Unternehmens werden immer wichtiger für die Ausbildung des Employer Brandings, der so genannten Arbeitgebermarke. Das hat die Gummersbacher Kienbaum Communications in ihrer Benchmark Studie „Internal Employer Branding“ http://kienbaum-communications.de/news/pic/ieb-studie/Abstract_Benchmark-Studie_Internal_Employer_Branding_2009.pdf herausgefunden. Hierfür hat das Unternehmen die Human Resources-Entscheider von 140 Unternehmen befragt. Demnach gewinnt das Boomerang Hiring, „das erneute Rekrutieren von ehemaligen Beschäftigten, in der Krise zusätzlich an Bedeutung: Der Prozess und die Kommunikation beim Ausscheiden von Mitarbeitern nehmen bei nahezu zwei Dritteln der befragten Top-Unternehmen bereits einen hohen bis sehr hohen Stellenwert ein“, so die Studie. Und weiter: „Für Top-Unternehmen ist die Priorität damit fast doppelt so hoch wie für den Durchschnitt der Arbeitgeber. Und das geschieht nicht ohne Grund. Ob im privaten oder beruflichen Umfeld – schließlich ist jeder aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter bewusst oder unbewusst ein Botschafter der Arbeitgebermarke.“



„Der Trend, ehemalige Verantwortungsträger nochmals ins Boot zu holen, ist in vielen Branchen erkennbar“, bestätigt Udo Nadolski, Geschäftsführer des auf Technical Recruitment, Strategic Leadership und Outsourcing Services spezialisierten Unternehmens Harvey Nash http://www.harveynash.de in Düsseldorf. „Vor allem in den oberen Hierarchieebenen, wo das Angebot an Top-Kräften knapper wird, versucht man, die Besten zurückzuholen“, so der Personalexperte.



Doch wie hält man den Kontakt? Auch wenn Mitarbeiter ein Unternehmen verlassen, möchten sie nicht alle Brücken hinter sich abbrechen. So zeigt die aktuelle Studie „Bewerbungspraxis 2010" des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) http://www.is-frankfurt.de/chris der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main und des Online-Karriereportals Monster, dass rund 90 Prozent der von über 9.000 befragten Stellensuchenden und Karriereinteressierten mit dem ehemaligen Arbeitgeber und seinen Mitarbeitern weiter in Kontakt bleiben wollen. Lediglich 9,2 Prozent der Befragten möchte nie mehr mit dem Ex-Arbeitgeber kommunizieren. Auch aus Unternehmenssicht kann der Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern, gerade auch zu ausgeschiedenen Leistungsträgern, durchaus sinnvoll sein. So führen viele Firmen Austrittsinterviews mit ausscheidenden Mitarbeitern, einige Arbeitgeber bauen so genannte Alumni-Netzwerke auf, um ehemalige Angestellte weiterhin an das Unternehmen zu binden. Laut Studie möchten mit 44 Prozent mehr als vier von zehn der befragten Jobsuchenden und Karriereinteressierten in ein solches Netzwerk der Ehemaligen aufgenommen werden. Insgesamt kann sich die Mehrheit der Befragten sogar eine mittlere bis enge Beziehung zum ehemaligen Arbeitgeber vorstellen.



Der Vorteil für zukünftige Recruiting-Strategien: Bekannte und vor allem bewährte Fach- oder Führungskräfte lassen sich einfacher ansprechen, eine Stellenausschreibung kann vermieden werden. Entscheiden sich die Ehemaligen zur Rückkehr, finden sie sich erheblich leichter wieder in die Unternehmensprozesse ein als Newcomer.





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