print logo

„Kommunikation braucht wieder Argumente“

Köln, 19. April 2010. Der Frust bei vielen Agenturchefs ist groß. Unternehmen laden zu Massenpitches ohne Honorar ein, Nutzungsrechte werden mit Füßen getreten und kreative Leistungen nicht anerkannt. Ausschreibungen dienen den Verantwortlichen nicht selten nur dazu, die Kosten der eigenen Agentur zu drücken oder den Bewerbern ihre Ideen zu klauen. Die guten Sitten gehen den Bach runter und die Branche leidet unter zunehmendem Qualitätsverfall. Doch das sind die Agenturen selbst schuld, sagt Michael Maasmeier, Geschäftsführender Gesellschafter der Counterpart Group. Statt Unternehmen handfeste Argumente für ihre Leistung zu liefern, schmücken sich Agenturen mit sinnlosen Kreativpreisen. Dieses Verhalten führt zu einem massiven Vertrauensverlust und da liegt das Problem.


„Es gibt tolle Neuigkeiten. Wir haben es wieder einmal geschafft und konnten durch unsere neue Vertriebsstrategie den Umsatz um 10.000 Prozent steigern. Das hat uns im neuen Agentur-Ranking der Zeitschrift „Kreativ & Billig“ den ersten Platz beschert. Wenn wir so keine neuen Kunden an Land ziehen, weiß ich auch nicht. Und für Neugeschäft-Pitches haben wir uns übrigens auch was Tolles einfallen lassen. Damit wir auf jeden Fall dabei sind, zahlen wir dem Auftraggeber direkt 5000 Euro“. Dieses sarkastisch durchdachte Szenario ist leider für viele Agenturchefs heute nicht selten die Realität, glaubt Michael Maasmeier, selber Unternehmer und Geschäftsführer der Agenturgruppe Counterpart in Köln. Unzählige Kreativpreise für PR, Marketing und Design werden vergeben. Agenturen platzieren sich in Rankings von brancheninternen Zeitschriften und Verbänden und schmücken sich damit, um potentielle Kunden zu beeindrucken. Doch was sagen die Awards und Rankings über die tatsächliche Leistung einer PR- oder Werbeagentur aus? Taugen sie wirklich als Qualitätssiegel?


„Gute Markenführung schafft Umsatz und das verdient Anerkennung“


Maasmeier antwortet mit einem klaren Nein. Sein Eindruck ist, dass der allgemeine Sittenverfall in der Branche auf eine Geringschätzung guter Markenführung zurückzuführen ist. Der Agenturchef gibt den Verantwortlichen auf Agenturseite eine große Mitschuld an dieser Situation. „Wer an Massenpitches teilnimmt, ohne Honorar arbeitet, sein kreatives Potential auf Rankings verschwendet und Nutzungsrechte ohne Bezahlung abgibt, handelt unternehmerisch falsch. Es ist kein Wunder, wenn potentielle Kunden solche Agenturen langfristig nicht mehr auf Augenhöhe wahrnehmen,“ so Maasmeier. Der Kölner Agenturchef wünscht sich mehr Wertschätzung für die strategisch gute Positionierung von Marken: „Unternehmen müssen sich darüber klar sein, dass Marketing und Kommunikation Umsätze generieren und sie wichtiger Bestandteil bei der Steuerung einer Marke sind. Aus diesem Grund muss dieses Thema in regelmäßigen Abständen auf Vorstandsebene behandelt werden. Es kann nicht sein, dass die Unternehmensführung beim Pitch die Agentur auswählt und das Thema Markenführung danach völlig aus den Händen gibt. Die Vorstände müssen sich mit dem Thema auseinandersetzten und in die jeweiligen Aktionen rund um die Marke involviert sein. Nur Experten auf Seiten des Unternehmens und der Agentur ermöglichen eine erfolgreiche Arbeit“, so Maasmeier.


„Wir müssen wieder Argumente liefern – eins davon heißt Effizienz“


Darüber hinaus sollten, seiner Meinung nach, die Auszeichnungen und Kreativpreise der Branche an klare wirtschaftliche Kriterien gebunden sein. „Die Agenturen müssen den Unternehmen nicht nur Kreativität sondern wieder starke Argumente liefern. Diese Argumente können sie aber nur liefern, wenn sie sich an der Effizienz ihrer Kampagnen messen lassen. Nicht nur die kreative Leistung sondern auch deren messbarer Nutzen muss bewertet werden“, fordert der Agenturchef. „Es gibt viel zu viele Awards, die dieses Kriterium gar nicht berücksichtigen. Für potentielle Kunden können sie bei der Entscheidungsfindung für eine Agentur daher kein Kriterium sein. Der Effie-Award des GWA ist wahrscheinlich einer der wenigen aussagefähigen Preise, da er sich am wirtschaftlichen Nutzen der Kampagne orientiert“.


„Für Unternehmen, Agenturen und Verbände ist es Zeit umzudenken “


„Umsatz wird auch durch gute Markenführung generiert und die bedarf einer guten Beratung. Diese gibt es von den Agenturen nicht umsonst und muss angemessen honoriert werden“, findet Maasmeier. „Es ist schon unglaublich wie im Umgang mit Agenturen oft Unternehmerrechte mit Füßen getreten werden. Mir fällt keine andere Branche ein, wo Leistungen vorab erbracht werden und kein angemessenes Honorar gezahlt wird. Wenn Agenturen, Unternehmen und Verbände nicht bald umdenken hat das negative Auswirkungen auf die Zukunft der gesamten Werbe- und PR-Landschaft. Der Wert der kreativen Leistung und deren Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg einer Marke muss von allen Verantwortlichen wieder mit Respekt behandelt werden.“ Michael Maasmeier weiß wovon er spricht. Vor der Gründung seiner eigenen Agentur war er bei einer der führenden Consulting-Gesellschaften als Management-Berater für den Bereich Marketingstrategie zuständig. Eine Branche, die man nicht gerade als extrovertiert bezeichnen kann.


Counterpart Unternehmensgruppe
Die Unternehmensgruppe Counterpart wurde 1991 mit dem Anspruch gegründet, die Leistungen einer kreativen Werbeagentur mit dem Background einer strategischen, medienübergreifenden Beratung zu verknüpfen. Counterpart versteht sich als Sparringspartner für kreative Markenführung und hat sich die Steigerung der Wertschöpfung
für Marken zum Ziel gesetzt. Dabei vereint das Unternehmen alle kommunikativen Disziplinen unter einem Dach: Strategische Markenführung, Werbung, PR und Online. Weitere Informationen finden Sie unter www.counterpart-group.de.


Pressekontakt
Counterpart GmbH
Carsten Hanke
Spichernhöfe / Kamekestr. 21
50672 Köln
Telefon: 0221/ 95 14 41-61
Fax: 0221/95 14 41-20
E-Mail: carsten.hanke@public-affairs.de