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medienforum.publishing: Zeitung neu denken

Die Printbranche erlebt einen enormen Transformationsprozess: World Wide Web und Digitalisierung erfordern neue Strategien, damit Zeitungshäuser ihren Lesern auch via Internet oder Smartphone aktuelle Nachrichten und Berichte anbieten können.

Wie lassen sich Einbußen auf den Leser- und Werbemärkten dauerhaft kompensieren? Welche crossmedialen Potenziale existieren – und welche Online-Geschäftsmodelle? Wie sind die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen national und international? Und was will das Publikum? Diese Fragen stehen beim medienforum.nrw am 29. Juni im Mittelpunkt der Veranstaltung „Zeitung neu denken“.

Beim Kongressstrang medienforum.publishing werden zunächst der neue Vorsitzende des Zeitungsverlegerverbandes Nordrhein-Westfalen (ZVNRW), Christian Nienhaus (Zeitungsgruppe WAZ), und Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger ihre Positionen darstellen. Natürlich geht es vor allem darum, wie sich die Zeitungsverlage und ihre Journalisten inhaltlich, ökonomisch und strategisch erfolgreich im WWW-Zeitalter positionieren können.

Paid Content – wann, wie und wo?

Wenn im Staatenhaus am Rheinpark um neue Print- und Publishing-Konzepte gerungen wird, steht automatisch auch das Generalthema des 22. medienforum.nrw – „Was uns lieb und teuer ist.“ – im Mittelpunkt der Debatten. Konkret lautet dabei auch für Zeitungshäuser die zentrale Frage: Wann werden im Internet welche Paid-Content-Angebote akzeptiert – und über welche Plattformen? Verlagsberater Werner Lauff wird als Panel-Moderator diesen und andere Aspekte der spannenden Online-Entwicklung mit hochrangigen Experten diskutieren.

Außer Christian Nienhaus und Alan Rusbridger werden auf dem Experten-Podium auch drei weitere Vertreter großer Verlage ihre Sicht der Dinge darlegen:

- Wolfgang Blau ist Chefredakteur von Zeit online in Hamburg und setzt sich seit Jahren mit modernen Technologie- und Medientrends auseinander. Dabei schaut er auch immer nach aktuellen Trends aus den USA.

- Konstantin Neven DuMont verantwortet im Vorstand der Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg den Bereich Strategie und Kommunikation. Er plädiert unter anderem für ein gemeinsames Micropayment-System der Verlage.

- Der österreichische Medienunternehmer Eugen A. Russ entwickelt sein Vorarlberger Medienhaus (Vorarlberger Nachrichten) seit Jahren konsequent zu einem integrierten Multimedia-Unternehmen mit Zeitungen, Radiosendern und Internet-Portalen.


Der Kongressteil medienforum.publishing wird beim 22. medienforum.nrw in Kooperation mit dem Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen (ZVNRW) und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) angeboten.

Kurz vorgestellt: Alan Rusbridger

„Wenn wir beim Online-Geschäftsmodell nicht weiterkommen, dann müssen wir als Journalisten vor allem darüber nachdenken, wie sich Journalismus verändern muss, um weiter wichtig und relevant zu bleiben“, lautet die zentrale Botschaft von Alan Rusbridger.
Der Chefredakteur der Londoner Tageszeitung The Guardian baut seit Jahren seine Zeitung zu einer multimedialen Plattform für kooperativen Journalismus um. Dabei können Leser über die Website Comment is Free eigene Beiträge und Anregungen veröffentlichen. So entstehen pro Monat mehr als tausend Artikel externer Autoren und mehr als 100.000 Leser-Kommentare.

Rusbridger wurde 1953 im heutigen Sambia geboren, kam 1979 als Reporter zu The Guardian, wo er 1995 zum Chefredakteur aufstieg. Der Vater zweier Töchter gehört zu den wichtigsten Reformern der britischen Presselandschaft. 2005 setzte er beim linksliberalen Blatt The Guardian die Umwandlung vom großen Broadsheet- zum kleineren Berliner Format um.
Beim Thema Online-Journalismus wehrt sich Rusbridger ausdrücklich gegen bezahlte Inhalte im Internet (Paid Content) und ist damit ganz anderer Meinung als etwa Rupert Murdoch. Der Guardian-Chefredakteur sucht im Internet statt rascher Erlöse vor allem den aktiven Dialog mit den Lesern. Die Zeitung der Zukunft soll so zu einem Gemeinschaftsprojekt werden („mutualized newspaper“), das auf der Beteiligung der Leser basiert, wodurch seiner Meinung nach die Grenzen zwischen Journalist und Leser verschwimmen werden.


Ausführliche Informationen über das 22. medienforum.nrw finden Sie unter www.medienforum.nrw.de