print logo

Online-Beratung ersetzt nicht den Arztbesuch

COMPUTERBILD-Test: sechs Gesundheitsdienste im Internet. Überraschend: Rat vom Facharzt nicht automatisch besser als vom Laien.
Computer Bild | 10.05.2010
Von A wie Atembeschwerden bis Z wie Zahnschmerzen – wer sich in Sachen Gesundheit informieren will, findet zu fast jedem Thema kostenlosen Rat im Internet. Bei Gesundheitsdiensten wie Netdoktor.de oder Apotheken-Umschau.de geben Patienten oder Ärzte Antworten auf medizinische Fragen. Welche Risiken und Nebenwirkungen es dabei gibt, zeigt ein COMPUTERBILD-Test von sechs Anbietern (Heft 11/2010, ab Samstag im Handel).

Bei den Gesundheitsdiensten im Internet erwarten den Nutzer unter anderem Gesundheitslexika, Medikamenten-Datenbanken, Ratgeberartikel und Services wie die Suche nach Ärzten oder Apotheken. Wichtiger sind für viele Ratsuchende jedoch deren öffentliche Diskussionsforen. Wer Hilfe bei einem Gesundheitsthema sucht, schildert im passenden Themenforum sein Anliegen. Der Beitrag erscheint öffentlich im Forum, andere Nutzer können anschließend Ratschläge geben. Einige Dienste bieten auch Experten-Auskünfte an: So erhalten Nutzer bei Apotheken-Umschau.de, Lifeline.de und Qualimedic.de Auskünfte direkt von einem Facharzt.

Was im Test überraschte: Der Rat vom Arzt ist nicht automatisch besser. COMPUTERBILD veröffentlichte in jedem Forum je zwölf Testfragen und legte die erhaltenen Antworten anonymisiert einem Fachbeirat zur Bewertung vor. Fazit: Die fachärztlichen Antworten waren insgesamt nur geringfügig besser als die Laien-Ratschläge, die Expertenantworten bei Lifeline.de und Qualimedic.de sogar schlechter. Generell großes Manko: In den Laienforen blieben zahlreiche Fragen unbeantwortet. So gab es im Forum der Apotheken-Umschau auf die zwölf Testfragen lediglich drei Nutzerantworten. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den anderen Anbietern. Nur bei Gesundheit.de verzeichneten die Tester im Schnitt auf jede Frage eine Antwort. Bei der Resonanz schnitten die Experten deutlich besser ab. Bei Qualimedic.de und Apotheken-Umschau.de wurden dort alle, bei Lifeline.de elf von zwölf Fragen beantwortet.

Wer sucht, wird vor allem bei Imedo.de fündig. In dessen Laien-Foren sind rund 1.500 Themen zu finden, die anderen Dienste boten nicht mal ein Zehntel davon. Mit vergleichsweise guten Antworten und vielen Funktionen für Mitglieder schaffte der Anbieter mit der Gesamtnote „befriedigend“ (3,33) den COMPUTERBILD-Testsieg. Letzten Endes taugen aber alle Testkandidaten nur dazu, sich eine zweite, kostenlose Meinung einzuholen. Den Arztbesuch sollten Patienten damit nicht ersetzen.
Vorsicht ist in den Foren übrigens bei der Wahl des Nutzernamens geboten.

Wer sich mit richtigem Namen anmeldet und intime Krankheitsgeschichten veröffentlicht, wird zum gläsernen Patient: Sucht ein anderer Internetnutzer nach dem Namen der Person bei Google, taucht die zugehörige Krankheitsgeschichte in den Trefferlisten auf. So erfahren beispielsweise Personalverantwortliche, ob ein Bewerber unter Allergien leidet oder mal ein Burnout-Syndrom hatte. Deshalb empfiehlt COMPUTERBILD, grundsätzlich nur fiktive Benutzernamen zu verwenden, die keinen Rückschluss auf die wahre Identität zulassen.

COMPUTERBILD im Internet: www.computerbild.de

Redaktions-Ansprechpartner: Martin Schechtel, Tel. 040-34068821 – auch für Radio-Interviews via Audiocodec in Studioqualität oder per Telefon.

COMPUTERBILD-Presseinformationen: www.presseportal.de/pm/51005

Presseagentur:
René Jochum
Communication
Consultants GmbH
Tel. 0711-97893.35
Fax 0711-97893.55
jochum (at) postamt.cc

COMPUTERBILD ist die auflagenstärkste deutsche Computerzeitschrift
und die meistverkaufte in ganz Europa. Alle 14 Tage informiert
COMPUTERBILD über Aktuelles rund um Computer, Telekommunikation und
Unterhaltungselektronik. Mit Tests, Fakten und inklusive DVD oder
CD-ROM bietet sie sowohl Einsteigern als auch Profis praxisorientiertes
Wissen und umfassenden Service.