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SRG-Gebührenerhöhung mituntauglichen Gegenvorschlägen abgelehnt

comedia | 21.06.2010
Bern, 21.06.2010, Die Mediengewerkschaft comedia missbilligt den heutigen Entscheid des Bundesrats in Sachen Rundfunkgebühren: die Landesregierung verweigerte die dringend nötige Gebührenerhöhung mit Verweis auf teils untaugliche Massnahmen.

Damit setzt der Bundesrat eine fatale Spirale von Sparmassnahmen mit Stellen- und Qualitätsabbau in Gang, der in den Printmedien bereits seit längerem bittere Realität ist.

Wenn, wie in letzter Zeit häufiger geschehen, Leitkommentare in Zeitungen und Zeitschriften die Leistungen der SRG-Sender kritisieren und manchmal gar in billiges SRG-Bashing verfallen, retten sie damit keine einzige Stelle in den gebeutelten Printmedien. Sie geraten dadurch nur in den Verdacht, Konzernjournalismus zu betreiben, weil einige Verlagshäuser mehr öffentliche Finanzen für die von ihnen betriebenen privaten Sender fordern.

Das ist nicht im Interesse einer Stärkung des Journalismus. Eine gesunde, vielfältige SRG mit einem hochwertigen Service Public kann auch die Qualität der Inhalte und Arbeitsbedingungen von Printmedien fördern, weil die Verleger in sie investieren müssen.

comedia unterstützt ihre Schwestergewerkschaft SSM, die an der heutigen Delegiertenversammlung den verheerenden Bundesratsentscheid kritisiert hat. Auch die Kampagne mit der Petition «Das volle Programm» ist zu unterstützen.
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