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Verantwortungsvoller Drucksacheneinkauf – Wenn Druckereien Beratungspartner in Sachen Nachhaltigkeit werden

Erschienen in Direkt Marketing
Das Thema Umwelt- und Klimaschutz wird für Werbungtreibende zwar immer wichtiger, doch bei der Realisation der Maßnahmen spielt es kaum eine Rolle. Mit dem richtigen Dienstleister und einer fundierten Beratung stellt die Umsetzung von Nachhaltigkeit in der Werbemittelproduktion weniger eine Herausforderung dar als vielmehr eine Chance.

Warum ist es für Unternehmen sinnvoll, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen und Energie zu sparen? In erster Linie stehen hier sicherlich monetäre Aspekte im Fokus. Zu Zeiten steigender Energiekosten und angesichts der internationalen Wirtschaftskrise ist Sparen auch in den Unternehmen oberstes Gebot. In zweiter Linie ist Umweltschutz insofern lohnend, als er dazu beiträgt, die Auswirkungen schädlicher Einflüsse auf das ökologische Gleichgewicht zu bremsen und zu mildern. Dieses öffentliche Interesse macht auch vor Unternehmen nicht halt, die sich zunehmend ihrer Verantwortung als Emittenten von umweltgefährdenden Schadstoffen stellen und aktiv in Nachhaltigkeitsstrategien wie etwa den Klimaschutz investieren.

Die bereits eingetretenen und noch zu erwartenden Klimaänderungen sind hauptsächlich anthropogen, d.h. sie beruhen auf Eingriffen des Menschen in die Umwelt. Mit rund 50% ist Kohlendioxid (CO2) deutlich am stärksten am Treibhauseffekt beteiligt, sodass eine Reduktion der CO2-Emission durch die Steigerung von Energieeffizienz und der Nutzung regenerativer Energien ökologisch gesehen für jeden Bürger und jedes Unternehmen zwingend notwendig ist. Von Seiten des Staates lautet die Zielsetzung. Reduktion des CO2-Ausstoßes um 30% bis zum Jahre 2010.

In der Bevölkerung ist Umweltorientierung schon lange in den Alltag integriert, sofern diese im bezahlbaren Rahmen liegt. Das führt schließlich zum dritten Aspekt, der Umwelt- und Klimaschutz für Unternehmen attraktiv macht. Ein Engagement in Nachhaltigkeit lässt sich gut vermarkten. Es trägt in erheblichem Maße zu einer Imagesteigerung bei und lässt sich bei einer Umsetzung auf Produktebene auch gut verkaufen.



Integration von Umweltschutz ins Marketing

Und so ist es wenig verwunderlich, dass die Umweltthematik auf der Agenda von Marketingverantwortlichen weit vorn steht. Die aktuelle Studie „Marketing Success“ von Coleman Parkes Research belegt dies. Im Auftrag von Xerox wurden 460 CMOs (Chief Marketing Officers) und 167 CFOs (Chief Financial Officers) großer Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden zur Bedeutung von umweltfreundlichem Marketing interviewt. Dabei gaben 72% der Marketingentscheider und 67% der CFOs an, dass Richtlinien zu Nachhaltigkeit und Umwelt im Marketing immer wichtiger werden. Im deutlichen Gegensatz hierzu steht aber die Tatsache, dass laut derselben Studie bisher lediglich acht Prozent der deutschen CMOs Marketingkampagnen unter Berücksichtigung der potenziellen Umweltbelastung entwickeln. Offensichtlich fehlt es an der Umsetzung des Anspruchs in die Tat.

Moritz Lehmkuhl, Geschäftsführer von ClimatePartner, führender Strategieberater, Anwendungsentwickler und Prozesslieferant in Sachen Klimaschutz, stellt fest: „Die Sensibilität für Umwelt- und Klimaschutz nimmt auch bei Werbetreibenden zu. Wir sehen, dass zahlreiche Produktionen, bei denen diese Aspekte bis vor Kurzem kaum eine Rolle spielten, nunmehr auch Wert auf Nachhaltigkeit legen. Die Folge ist, dass die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Waren und nachhaltig erbrachten Dienstleistungen rapide ansteigt. Damit verbunden erfreut sich auch die Klimaneutralität erhöhter Nachfrage.“ Neben dem Klimaschutzaspekt, der natürlich im Vordergrund stehe, würden sich Unternehmen auch aus Gründen des Marketings für den verantwortungsvollen Einkauf von Drucksachen entscheiden. Image und Innovation würden durch kaum ein Medium besser und sichtbarer transportiert als durch Drucksachen.



Beratung ist gefragt

Die Auswahl geeigneter Dienstleister scheint somit der entscheidende Knackpunkt zu sein. Wenn ein Partner gefunden ist, mit dem eine entsprechende „umweltfreundliche Marketingstrategie“ unkompliziert und wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden kann, ist die Nachfrage nach einer nachhaltigen Werbemittelproduktion deutlich größer.

In dieser Hinsicht spielt vor allem die Beratungsleistung des Druckdienstleisters eine herausragende Rolle, um die verschiedenen Aspekte und Möglichkeiten einer umweltgerechten Printproduktion aufzuzeigen und die entsprechenden Lösungen auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens abzustimmen. Was den Kern einer kundigen Beratung ausmacht, erläutert Rüdiger Maaß, Geschäftsführer des Fachverbands Medienproduktioner (f:mp.): „Generell gilt, dass Informationen zu verfügbaren Technologien, Verfahren und Materialien in der Medienproduktion die Basis einer guten Beratung bilden sollten. Es ist sehr wichtig, dass dem Beratungskunden ein umfassendes Bild über die Möglichkeiten vermittelt wird, mit denen sich seine Wünsche möglichst effizient realisieren lassen. Daneben ist es aber auch entscheidend, dass dem Kunden die Chancen kommuniziert werden, die er zum Beispiel mit einer nachhaltigen Medienproduktion im Konkurrenzumfeld erzielen kann. Das ist ein Aspekt, der leider immer wieder vernachlässigt wird.“

Motitz Lehmkuhl stellt darüber hinaus fest: „Das A und O einer fundieren Beratung sind das Wissen über und Informationen zu den verfügbaren Mitteln einer klima- und ressourcenschonenden Drucksachenproduktion. Daneben ist vonseiten der Dienstleister natürlich auch der Mut erforderlich, dem Kunden innovative Vorschläge zu unterbreiten – selbst wenn diese nicht immer ganz CI-konform sind. Vielfach sind Unternehmen für Anregungen beispielsweise in Richtung emissionsarmer Papiere dankbar, da sie diese Möglichkeit mangels entsprechender Kenntnisse überhaupt noch nicht in Betracht ziehen konnten.“



Druckdienstleister als Partner in Nachhaltigkeit

Derzeit komme laut ClimatePartner vor allem der Beratung durch entsprechend qualifizierte Drucker eine erhebliche Bedeutung zu. „Demgegenüber sehen wir bei den Produktionern noch erhebliche Informationsdefizite“, so Rüdiger Maaß.

Die Druckereien können sich auf sehr vielfältige Weise für den Klima- und Umweltschutz einsetzen und haben dementsprechend auch ihren Kunden einiges zu bieten. Dazu gehören zunächst natürlich die sorgfältige Produktion sowie die Verwendung von FSC-/PEFC-zertifizierten Papieren, Recyclingpapieren und umweltverträglichen Materialien. Prozesshandbücher und optional auch Zertifizierungen geben Aufschluss darüber, wie umweltfreundlich der Produktionsprozess selbst ist. Der Umstieg auf erneuerbare Energien, die chemielose Vorstufe oder der wasserlose Offset sind nicht nur diesbezüglich von Vorteil, sondern stellen auch für Druckdienstleister die Möglichkeit dar, sich entsprechend selbst als nachhaltig engagiertes Unternehmen zu positionieren.

Eine eindeutige Stellungnahme zur Nachhaltigkeit zum Beispiel in Umweltberichten oder im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung macht es den werbungtreibenden Unternehmen deutlich leichter, einen passenden Dienstleister zu finden. Das gilt ebenso für Zertifizierungen oder das Angebot des klimaneutralen Drucks.

Dem Ansatz einer weitestgehend ganzheitlichen Umsetzung des Klima- und Umweltschutzes über alle Aspekte der Produktion und Kommunikation hinweg sollte auch die Beratungsleistung folgen. Ein Kunde ist dann gut beraten, wenn im Angebot nicht nur einfach die Papiere durch umweltfreundlichere ersetzt werden. Es gibt darüber hinaus noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Produktion auch mit einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis umweltgerecht zu gestalten. Dazu gehören auch die effiziente Produktion gemäß den aktuellen Standards (z.B. PSO), Energieeffizienz in allen Phasen der Umsetzung und die Auswahl der geeigneten Dienstleistungspartner.



Nachhaltigkeitskompetenz

„Wer heute Umwelterklärungen oder Nachhaltigkeitsberichte nicht auf FSC-Papier, PEFC-Papier oder Recyclingpapier produziert und nicht an Klimaneutralität denkt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt“, hält Rüdiger Maaß fest. Dabei solle aber unbedingt beachtet werden, dass Glaubwürdigkeit und Authentizität die entscheidenden Merkmale für den Kommunikationserfolg darstellten. „Die Hochglanzimagebroschüre eines Braunkohlekraftwerks eignet sich beispielsweise nur bedingt für die umweltfreundliche Produktion. Zwar wird auch hier ein wirksamer Beitrag für den Umweltschutz geleistet, aber der Vorwurf der Ablenkung liegt nahe. So passt Klimaneutralität zum Beispiel nicht unbedingt zur Bewerbung großer und ressourcenhungriger Geländefahrzeuge, aber durchaus zu innovativen und energieeffizienten Kleinstwagen. Grundsätzlich gilt: Wer sich um nachhaltige Medienproduktion bemüht, sollte zunächst einmal innerhalb seines Kerngeschäfts auf die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien Wert legen.“

Wenn die Botschaft der Produktion auch durch das Produktionsverfahren mitgetragen wird, der Kunde sich positiv über das Engagement des Werbetreibenden äußert und die Medien den Einsatz lobend erwähnen, dann ist die Produktion der Werbemittel nicht nur unter Nachhaltigkeitsaspekten gelungen. In diesem Fall tragen die Drucksachen über den tatsächlichen Inhalt hinaus wesentlich zu einer erfolgreichen Kommunikation der Investition des Unternehmens in den Umweltschutz bei.



Zertifizierungslösungen

Klimainitiative des bvdm: Der bvdm bietet mit der Klimainitiative eine universelle Branchenlösung für mittelständische Druck- und Medienbetriebe, um CO2-Emissionen der Drucksachenproduktion auszugleichen. Zum Ausgleich der Emissionen werden Zertifikate aus dem WWF unterstützten Gold-Standard aufgekauft und stillgelegt.

Klimaneutrales Drucken von natureOffice: Über eine intensive Beratung stellt natureOffice eine individuelle Klimaschutzstrategie für das jeweilige Unternehmen zusammen. Für den Ausgleich werden die CO2-Emissionen ermittelt, welche beim Druck entstehen. Dabei finden auch Emissionen Berücksichtigung, die bei der Druckveredelung, der Nachlogistik, der Papierherstellung und dem Transport entstehen.

Climate Partner-Druckprozess: Der Ansatz von ClimatePartner geht deutlich über das klimaneutrale Drucken hinaus. Nur der unvermeidbare Rest an Emissionen wird ausgeglichen. Im Zuge umfassender Beratungen und Schulungen sowie einer Energieeffizienzanalyse werden Unternehmen darüber hinaus aktiv darin unterstützt, Emissionen weitestgehend zu vermeiden und zu reduzieren. Für den Ausgleich der Restemission wird für die jeweilige Drucksache eine detaillierte Emissionsbilanz auf Basis eines Standardprozesses erstellt, der individuell auf die jeweilige Druckerei angepasst wird.