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Mobilität und Karriere: Späte Heimatgefühle

Karriere hat ihren Preis. Auch den, ein Leben fern der Heimat zu führen. Das stört junge Jobnomaden wenig. Aber das kann sich ändern.
28.01.13 | Interessanter Artikel bei FAZ

Den Dom mit zwei Türmen gibt es eben doch nur in Köln, auch wenn die große Kirmes in Hamburg so heißt.“ Ruth Henn sagt das humorvoll, aber ihr ist anzumerken, dass sie froh ist, wieder im Rheinland zu sein. „Wir haben uns in Hamburg wohl gefühlt, die Leute sind offen, verlässlich. Das war eine Superzeit, aber Zuhause, das ist etwas anderes.“

Die 39 Jahre alte Pressefrau eines großen Handelsunternehmens hat einige Umzüge hinter sich: Geboren in Köln, aufgewachsen in einem Dorf im Norden der Domstadt, ist sie nach ihrem Germanistik-, Geschichts- und Politikstudium zu einer Zeitung nach Hessen gewechselt. Dann kam die Medienkrise, sie zog nach Hamburg, machte Pressearbeit für die Stadt.

Ihr Freund Thomas und heutiger Ehemann, ein Diplomkaufmann aus ihrem Geburtsort, arbeitet in der Automobilindustrie und ist ihr nach Jahren der Wochenendpendelei in die Hansestadt gefolgt. Dann kündigte sich nach Tochter Isabelle mit Felix das zweite Wunschkind an und für ihren Mann die Option, zurück nach Köln wechseln zu können. Die Henns kehrten heim ins 6000 Einwohner zählende Dorf, kauften ein Haus, genießen die Nähe der einsatzfreudigen Großeltern und das Gefühl, endlich angekommen zu sein.