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Familie, Freunde und Teamgeist im Job: So ticken die Deutschen

Deutsche sind Medien-Traditionalisten – meist genutzte Informationsquellen sind Fernsehen (64%), gedruckte Zeitungen (34%) und Radio (33%).
Schaut man bei den Deutschen und ihren Werten genauer hin, zeigt sich: Das Beste an der Arbeit sind die Kollegen und das Schönste an der Freizeit Freunde und Familie. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Darin wurden die Erwartungen der Verbraucher an die Zukunft in 60 Ländern weltweit untersucht. Die Ergebnisse liefern Aufschluss darüber, wie die Deutschen leben, essen, arbeiten und sparen.

Demnach verbringen die Deutschen ihre Freizeit am liebsten mit Freunden oder Familie (40%), erst dann folgt Fernsehen schauen (30%) oder Lesen (28%). „Die Deutschen lieben es gesellig. Diese Erkenntnis zieht sich durch die gesamte Studie und zeigt, welch hohen Stellenwert persönliche Beziehungen hierzulande haben“, sagt Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland.

Fit und gesund bleiben (57%), mehr Zeit mit der Familie verbringen (39%) und reisen (24%): Das sind die drei Top-Ziele der Deutschen für die Zukunft. Viel Geld verdienen (22%) und eine erfüllte Karriere (13%) folgen erst auf den Plätzen vier und fünf. „Im europäischen Vergleich ist die Reihenfolge bei den Punkten Freizeit und Zukunft ähnlich“, sagt Ingo Schier. „Allerdings liegen die Werte in Deutschland in punkto Freunde und Familie höher als im europäischen Durchschnitt.“

Nichts geht über die Familie – wie und mit wem die Deutschen am liebsten essen

Fast die Hälfte der Deutschen (49%) gibt an, dass sie am häufigsten gemeinsam mit der Familie zu Abend essen. Ein Essen mit Freunden (2%), oder unterwegs (4%) ist eher selten. 39 Prozent sagen, dass sie meistens alleine essen, während sie etwas anderes tun. Ingo Schier: „Das Abendessen ist ein wichtiger Bestandteil in Familien. Gleichzeitig wird Essen aber auch immer mehr zur Nebenbei-Beschäftigung. Das zeigt sich auch darin, dass bei mehr als der Hälfte der Deutschen das Essen keine technikfreie Zeit ist.“

Gehen die Deutschen auswärts essen, sind Restaurants das häufigste Ziel (58%). Schnellrestaurants folgen mit 33 Prozent und Imbisse mit 22 Prozent. Im europäischen Durchschnitt geben nur 47 Prozent an, im Restaurant zu essen. Der Anteil für Schnellrestaurants liegt mit 37 Prozent aber über dem deutschen Durchschnitt.

Teamgeist in Deutschland ganz vorne – wie die Deutschen zu ihrer Arbeit stehen

Geht es um ihren Job, sind fast drei Viertel der Deutschen besonders zufrieden mit dem Teamgeist ihrer Kollegen (74%). An zweiter Stelle kommt der Arbeitsinhalt (70%), gefolgt vom Arbeitsumfeld (66%). Mehr als die Hälfte sind zufrieden mit den Erwartungen ihrer Chefs und mit ihrer Work-Life-Balance (je 51%). Zum Vergleich: Für die europäischen Befragten liegt in der Zufriedenheitsskala der Arbeitsinhalt (71%) ganz vorne, gefolgt von den Kollegen (66%) und Arbeitsumfeld (64%). Luft nach oben sehen die Deutschen hingegen bei den Punkten Gehalt (45%), Gesundheit (42%), Altersvorsorge (34%) und Sparvorteile (33%). „Marktbedingungen und Geschäftsumfeld der Unternehmen haben sich noch nie so schnell geändert wie heute und das hat große Auswirkungen auf Engagement und Motivation der Mitarbeiter. Damit ihre Zufriedenheit nicht auf der Strecke bleibt, sollten Unternehmen auch die finanziellen und sozialen Leistungen im Blick behalten“, erläutert Ingo Schier.

Deutsche mit höchster Unternehmenstreue in Europa

Fast ein Viertel (24%) der Deutschen gibt an, dass sie zwischen elf und 20 Jahre in ihrem aktuellen Job bleiben wollen. „Das ist der höchste Wert in ganz Europa! In keinem anderen Land ist die Unternehmenstreue größer als in Deutschland“, analysiert Ingo Schier. „Auch wenn der Trend zu immer kürzeren Beschäftigungszeiten geht, sind die Deutschen im europäischen Vergleich eher langzeitorientiert.“

Hohes Vertrauen in klassische Medien

Deutsche Verbraucher sind Medien-Traditionalisten. Im Ranking der beliebtesten Informationsquellen liegt das Fernsehen in Deutschland mit 64 Prozent ganz vorne – wie auch in Europa (55%). Danach bleibt es in Deutschland traditionell: gedruckte Zeitungen (34%) und Radio (33%) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Das ist in Europa anders. Hier folgen an zweiter und dritter Stelle Internet-Suchmaschinen (30%) und die sozialen Medien (27%). „Die Deutschen sind beim Thema Nachrichten eher konservativ. Das Vertrauen in die klassischen Medien ist in Deutschland vergleichsweise hoch“, sagt Ingo Schier. „Die Akzeptanz von Online-Nachrichten kommt da noch nicht heran.“