print logo

Gründungen von Kleinunternehmen im Freistaat sinken dramatisch

Mit Sorge betrachtet der Bund der Selbständigen den über 20-prozentigen Rückgang von Kleinunternehmer- Gründungen im Jahr 2012 in Bayern.
„20 Prozent weniger Gründungen von Kleinunternehmen in Bayern und minus 17 Prozent Gründungen von kleinen Firmen in ganz Deutschland müssen ein Alarmzeichen für die Politik sein“, erklärt Markus Droth, Hauptgeschäftsführer des Bundes der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. Dieser dramatische Rückgang der Existenzgründungen gefährdet die Dynamik der deutschen Volkswirtschaft. „Trotz aller Erfolge in den vergangenen zehn Jahren dürfen wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Junge Unternehmen sind das beste Mittel dagegen, dass die bayerische Wirtschaft verkrustet“, so Droth.

Entwicklung schnell stoppen

Gab es 2011 noch 293.018 Gewerbeanmeldungen von Kleinunternehmen in ganz Deutschland, waren es 2012 nur noch 243.351. In Bayern ging die Zahl der Neugründungen von kleinen Firmen von 48.326 (2011) auf 37.816 im vergangenen Jahr zurück. Noch dramatischer sieht seit 2010 aus. In diesem Jahr wurden in ganz Deutschland 305.447 kleine Firmen ins Leben gerufen, in Bayern 52.829. „Die Politik muss dieser Entwicklung möglichst schnell entgegenwirken, sonst heißt es, Gründerland ist abgebrannt“, so Markus Droth.

Als Gegenmaßnahmen schlägt der BDS Bayern eine bessere Förderung von Gründungen durch die Agentur für Arbeit, ein deutlich verbessertes Insolvenzrecht und die Beerdigung aller Pläne für eine Rente für Selbständige in der Gründungsphase vor. „Der im Jahr 2012 gestrichene Gründungszuschuss muss schnellstens wieder ausgeweitet werden. Dieses Arbeitsmarktinstrument war äußerst erfolgreich. Fünf Jahre nach Förderbeginn waren zwischen 60 und 70 Prozent der geförderten Gründer noch selbständig“, hebt Markus Droth hervor. Nur zehn Prozent waren wieder arbeitslos, der Rest regulär beschäftigt.

EU: Insolvenzrecht hat Auswirkung auf Gründungen

Ein weiterer Ansatzpunkt ist das Insolvenzrecht. „Eine europaweite Studie der EU zeigt ganz klar den Zusammenhang zwischen einem unternehmerfreundlichen Insolvenzrecht und der Gründungsfreudigkeit.“ Der BDS Bayern fordert eine schnellere Entschuldung von insolventen Unternehmen. „Dies hilft auch Gläubigern, die dann schneller zu ihrem Geld kommen“, erklärt Markus Droth. Der aktuelle Gesetzentwurf der Bundesregierung sei dazu völlig ungeeignet.

Zuletzt warnte der BDS vor einer Zwangsrente für Selbständige. „Zusätzliche Altersvorsorgeausgaben für Selbständige in der Startphase erschweren ebenfalls Gründungen“, so Markus Droth abschließend.