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Warum Deutschland Weltmeister werden musste!

Wie kam es zu diesem grandiosen Sieg? Was können Führungskräfte davon lernen?
Wolfgang Egger | 19.07.2014
Der Fußballweltmeister Deutschland ist in aller Munde. Und was können Führungskräfte davon lernen? Was können Mitarbeiter davon lernen? Ist dieses Ereignis nur ein sportliches oder können wir mehr darin erkennen?

Das Herz pocht bis zum Hals. Die Kleidung ist bis auf die Haut klitschnass. Die Nerven liegen blank. Anspannung und Adrenalin bis in die Haarspitzen. Neunzig Minuten sind vorbei, die Nachspielzeit ist auch schon in der zweiten Hälfte. Nun wird es langsam eng.

So, oder so ähnlich wird sich der Torschütze Mario Götze gefühlt haben, kurz bevor er den entscheidenden Treffer erzielen konnte, der eine ganze Nation in einen kollektiven Freudentaumel katapultierte. Deutschland ist tatsächlich Fußballweltmeister 2014! Ein Traum ist wahr geworden.

Doch wie kam es zu diesem grandiosen Sieg? Und was können Führungskräfte davon lernen? Was können Mitarbeiter davon lernen? Ist dieses Ereignis nur ein sportliches oder können wir mehr darin erkennen?
Wir können darin tatsächlich mehr erkennen und einige wichtige Analogien zur Wirtschaft herstellen. Denn dass Deutschland gewonnen hat, ist durchaus kein Zufall, sondern war vorherzusehen.

Die Deutsche Nationalelf hat drei wichtige Punkte erkannt und umgesetzt, ohne die weder der Weltmeistertitel und auch keine großen Erfolge in der Wirtschaft möglich wären. Denn Spitzenteams kennzeichnen immer drei wichtige Punkte. Egal ob Fußballmannschaft oder die Verkaufsabteilung. Streifen also auch Sie sich das Trikot des Teamchefs, im Sinne des Jogi Löws über, und machen Sie aus Ihrer Mannschaft ebenso ein Weltmeisterteam.


1. Eine dienende Haltung

Der erste Punkt, den die Spieler des DFB in diesem Jahr wunderbar umgesetzt haben, ist der einer gegenseitig dienenden Haltung. Was meine ich damit?

In der Weltmeistermannschaft des DFB gibt es viele große Namen wie z.B. Lahm, Neuer, Boateng und Schweinsteiger. Diese Spieler haben sich aber nicht als Einzelkämpfer hervorgetan, sich nicht selbst in den Mittelpunkt gestellt. Sich nicht nach vorne gedrängelt und für wichtiger als die anderen gehalten, so wie es sehr oft in Firmenhierarchien der Fall ist. Nein, diese Jungs wussten, dass sie alle Ballvirtuosen sind und nur als Einheit bestehen können. Darum haben sie bewusst den Entschluss gefasst, sich in das Team einzugliedern, ja, sich sogar in manchen Situationen selbst zurückzunehmen und für die Teamkollegen da zu sein. Denn nur, wenn jeder die Bedürfnisse der Gruppe über die eigenen stellt, entsteht das, was jede Führungskraft haben möchte. Eine starke und homogene Truppe, die wie ein Mann agiert. Kein Einzelakteur braucht bei dieser Philosophie Angst haben, dass er zu kurz kommt, denn wenn jeder eine dienende Haltung einnimmt, dann ist für jeden bestens gesorgt.

Schaffen auch Sie es, Ihrer Mannschaft diese Philosophie des gegenseitigen Dienens zu vermitteln, dann sind auch Sie auf dem besten Weg zu einem Weltmeisterteam.


2. Der unbedingte Wille

Der zweite Punkt ist ein Punkt, der bei allen Spielen der Nationalelf wunderbar zu sehen war. Ich erinnere mich hier gerne an das Spiel gegen das Gastgeberland Brasilien, wo Deutschland bis zur letzten Minute alles gegeben hat. Die Mannen von Jogi Löw haben nicht etwa nach dem 5:0 nach der ersten Halbzeit einen auf „das Ergebnis sicher nach Hause bringen“ gemacht, nein. Sie haben bis zur letzten Minute gekämpft und haben bis zum Abpfiff eines gezeigt: Wir wollen unbedingt Weltmeister werden und da gibt es nichts zu verhandeln.

Dieser unbedingte Wille jedes einzelnen Spielers oder auch Mitarbeiters ist die Voraussetzung für jeden großen Erfolg. Egal ob sportlich oder beruflich. Bei den Spielen in Brasilien wurde dieser unbedingte Wille zum Weltmeistertitel ein regelrechter Hunger, den die gesamte Nation zu Hause teilte. Es war 24 Jahre her, dass Deutschland den letzten Pokal mit nach hause nehmen konnte und jeder Spieler spürte in jeder Faser seines Körpers: Heuer ist es wieder so weit! Heuer werden wir Weltmeister! Punkt.

Wenn auch Sie und Ihr Team diesen Siegeswillen in jeder Faser verspüren, dann wird Sie dieser verlässlich an ihr Ziel bringen. Egal wie ambitioniert es sein mag.


3. Inspirieren statt motivieren


Der dritte und letzte Punkt ist wohl der wichtigste Punkt in diesem Weltmeisterdreieck. Denn ohne diesen Punkt fehlt Ihnen der entscheidende Schlüsselfaktor zur Erreichung ähnlich fantastischer Ergebnisse. Es geht hier um den Punkt inspirieren statt motivieren.

Es ist eine Sache, wenn ein Fußballtrainer oder auch eine Führungskraft vor sein Team tritt und dieses mit herkömmlichen Motivationsmethoden beglückt. Diese Methoden, Ziele oder Visionen kommen immer von außen und haben unter Umständen nicht viel mit den Wünschen, Zielen und Visionen des Einzelnen zu tun. Zugegebenen, beim Fußball wird eine Übereinstimmung der Ziele hoffentlich vorhanden sein, aber in der Wirtschaft klafft diese Schere oft weit auseinander.

Außergewöhnliche Ergebnisse, können aber nur realisiert werden, wenn das Team die Unternehmensziele und Visionen auch von sich aus teilt. Ja, regelrecht beseelt von diesen sind. Wenn das so ist, dann sind Sie als Teamchef Ihrer Leute in der glücklichen Lage, dass Sie vollkommen auf die herkömmliche Motivation verzichten können. Dann brauchen Sie das Engagement und den Einsatz der Spieler nur mehr kanalisieren, so wie Teamtrainer Löw, und der Rest wird Geschichte sein.

Lassen Sie mich diesen wichtigen Punkt noch einmal ganz klar darstellen: Die herkömmliche Mitarbeitermotivation zieht oder schiebt einen Mitarbeiter mit altbekannten Methoden wie Boni, Incentives oder auch Angst und Anerkennung in eine vordefinierte Richtung. Dabei wird keine Rücksicht darauf genommen, was der Mitarbeiter selbst will oder auch gerade leisten kann. Die Ziele werden von oben erlassen und um jeden Preis durchgeboxt.

Die Mitarbeiterinspiration ist immer dienend und ermöglicht dem Mitarbeiter ein Umfeld, in dem er sich persönlich entwickeln und entfalten kann. Er wird wertgeschätzt, anerkannt und bekommt ausreichend Verantwortung übertragen. Dabei ist er nicht mehr nur ein kleines Rädchen im großen Getriebe, sondern übernimmt eine wichtige Position am Platz, ohne die die restliche Mannschaft schwächer wäre.

Werden also auch Sie zum Erfolgscoach Ihres eigenen Teams und arbeiten Sie auf ihren persönlichen Weltmeistertitel hin.


Weitere Informationen zum Thema Mitarbeiterinspiration finden Sie auf http://www.WolfgangEgger.com