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Social Media-Analyse: Diese Corona-Experten sind 2021 am beliebtesten

Die Reichweiten der deutschen Virologen Drosten und Streeck sind seit dem letzten Jahr stark gestiegen.
© freepik / eamesbot
 

Schon zu Beginn der Pandemie rückten internationale Corona-Expert:innen in den Medien und sozialen Netzwerken in den Vordergrund. Wie präsent sie rund ein Jahr nach dem Ausbruch von Covid-19 auf Twitter, Instagram, Facebook und YouTube sind, untersuchte die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) im Rahmen des Masterstudiengangs Strategic Marketing. Dafür ermittelte die Schule rund 90 führende medizinische Berater:innen jeweils in den EU-Ländern, den zehn Ländern mit den meisten Infektionen sowie den zehn Ländern mit der höchsten Impfrate.

Social Media-Präsenz der europäischen Virolog:innen
Von den untersuchten Plattformen wird eindeutig Twitter favorisiert. Die meisten Fans hat dabei der Franzose Didier Raoult und erreicht trotz umstrittener Thesen mehr Menschen als voriges Jahr (2020: 470.000; 2021: über 806.000 Fans). Dicht darauf folgt der deutsche Virologe Christian Drosten, dessen Follower:innenschaft sich mehr als verdoppelt hat (2020: 335.000; 2021: ca. 755.000 Fans). Die Reichweite des italienischen Mediziners Roberto Burioni ist von 240.000 auf rund 295.000 Fans gestiegen.

Auf Instagram führt der deutsche Virologe Hendrik Streeck mit über 43.000 Fans das Ranking an (2020 folgten ihm 13.600 Personen). Die Plätze zwei und drei belegen weit abgeschlagen der tschechische Epidemiologe Roman Prymula und Marc van Ranst (je ca. 5.500 Abos).

Roberto Burioni belegt auf Facebook den ersten Platz (2020: 725.000; 2021: rund 758.000 Abos). Die Beiträge des belgischen Mediziners Marc van Ranst erreichen ca. 96.000 Follower:innen. Hendrik Streeck schafft es auch in die Top Drei (2020: 23.000 Fans; 2021: ca. 60.000 Fans).

Einen YouTube-Kanal hat nur Roberto Burioni: Seine Seite “Medical Facts” zählt fast 27.000 Fans (2020: 28.000 Fans). Fast alle Virolog:innen sind jedoch in zahlreichen YouTube-Videos erwähnt. Didier Raoult hat unter den europäischen Expert:innen die meisten Ergebnisse (knapp 26.000).

Medizinische Berater:innen der Länder mit den höchsten Infektionszahlen
Auch die Virolog:innen der zehn Länder mit den meisten Infektionen favorisieren Twitter. Der brasilianische Corona-Experte Atila Iamarino landet auf dem ersten Platz (ca. 1,2 Millionen Fans). Didier Raoult und Christian Drosten landen ebenfalls in der Top Drei. Deutlich weniger (340.000 Abos) zählt der Account von Chris Whitty, dem Hauptberater der britischen Regierung. Ca. 315.000 Follower:innen weist der türkische Experte Mehmet Ceyhan vor. Der US-amerikanische Virologe Anthony Fauci besitzt, wie letztes Jahr, kein Twitter-Profil.

Auf Instagram sind Atila Iamarino (deutlich über eine Million Fans), Hendrick Streeck und Roberto Burioni führend (knapp 5.000 Fans). Anthony Fauci schafft es mit ca. 600 Follower:innen in die Top Fünf. Sein Profil wird von staatlichen Mitarbeiter:innen gepflegt.

Nur wenige Mediziner:innen dieser Länder nutzen Facebook, darunter der russische Arzt Denis Protsenko (rund 122.000 Fans) und Atila Iamarino (knapp 51.000 Fans). Iamarino besitzt auch einen reichweitenstarken YouTube-Kanal (über 1,5 Millionen Fans). Anthony Fauci erscheint hingegen in den meisten YouTube-Beiträgen (66.000).

Weltweite Impfrate: So schneiden die Corona-Expert:innen ab
Auf Twitter liegen unter den Virolog:innen der zehn Länder mit der höchsten Impfrate Chris Whitty und die US-amerikanische Virologin Angela Rasmussen (ca. 225.000 Fans) vorn. Der britische Epidemiologe Neil Ferguson (über 136.000 Fans) belegt den dritten Platz.

Auf Instagram ist außer Anthony Fauci keine:r der Expert:innen dieser Länder vertreten. Dies gilt auch für Facebook- und YouTube-Profile. Nach Anthony Fauci zählen die meisten Suchergebnisse auf YouTube Chris Whitty (rund 1.200) und Neil Fergusen (ca. 800).

Alexander Zeitelhack, stellvertretender Dekan der BSBI, kommentiert: “Da Virolog:innen nach wie vor im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, haben wir uns für eine Neuauflage der Analyse aus dem letzten Jahr entschieden. Viele Expert:innen haben ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken seitdem stark erweitert. Twitter ist bei den Mediziner:innen weiterhin am beliebtesten, jedoch zeigt die Analyse, dass die meisten Berater:innen stärker durch die Medien kommunizieren als über eigene Plattformen.”

Einen Überblick über die Follower:innen-Zahlen der deutschen Corona-Expert:innen finden Sie hier; die Grafik zu den Suchergebnissen auf YouTube ist unter diesem Link einsehbar.