print logo

Falscher Kaufzeitpunkt kann für Verbraucher teuer werden

Schwankende Preise von Konsumgütern kosteten deutsche Verbraucher 2022 bis zu 43 Milliarden Euro.
Bei diesen vier Konsumgüstern lässt sich am meisten sparen © Barclays Bank Ireland PLC Hamburg Branch
 

Schwankende Preise von Konsumgütern (1) kosteten Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im Jahr 2022 bis zu 43 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis des Barclays Preisradars, für den erstmals die statistischen Konsum- und Preisdaten sämtlicher Produkte und Dienstleistungen aus dem Verbraucherpreisindex auf die Intensität ihrer Preisschwankungen ausgewertet worden sind.

Der Analyse zufolge lag 2022 zwischen dem günstigsten und teuersten Monat der untersuchten Konsumgüter ein Unterschied von durchschnittlich 8,5 Prozent. Gemessen an den jeweiligen Konsumausgaben entspricht dies einer Summe von 43 Milliarden Euro oder etwas mehr als 1.000 Euro pro Haushalt. 

Betrachtet man sämtliche Produkte und Dienstleistungen des Verbraucherpreisindex, also inklusive Mieten, Strom und Gas, Lebensmittel etc., lag die maximale Preisschwankung sogar bei über zehn Prozent. Dies entspricht einem Effekt von etwa 200 Milliarden Euro bzw. rund 5.000 Euro pro Haushalt.

„Preisschwankungen können zum Problem werden, insbesondere dann, wenn sich Anschaffungen nicht verschieben lassen. Dank unserer Analyse wissen wir nun erstmals, bei welchen Produkten Verbraucherinnen und Verbraucher ansetzen können, um die Effekte von Preisschwankungen teilweise zu umgehen“, erklärt Tobias Grieß, CEO des europäischen Privatkundengeschäfts von Barclays. 

So schwankten beispielsweise die Preise von Modeartikeln im Laufe des Jahres 2022 um 11,1 Prozent, gefolgt von Produkten für Haushalt und Garten mit 9,1 Prozent sowie PKW und Autozubehör mit 7,8 Prozent. Auch bei Elektronikartikeln wie Digitalkameras, E-Book-Readern oder Fernsehgeräten lohnt es sich, bei günstigen Preisen zuzugreifen. Hier schwankten die Durchschnittspreise im Jahresverlauf um 7,1 Prozent.

Verbraucherinnen und Verbraucher können durch smartes Timing beim Einkauf dabei häufig Geld sparen, erklärt Tobias Grieß: „Wir beobachten, dass unsere Kunden bei der Nutzung der Kreditkarte immer häufiger von der Option Gebrauch machen, einzelne Käufe in Ratenzahlungen umzuwandeln. Dies kann gerade bei großen Preisschwankungen sinnvoll sein, zum Beispiel dann, wenn die Ersparnis den zu leistenden Zins übersteigt.“

Mode, Elektronik und Co: Später bezahlen, aber wann kaufen?

Barclays ist auch der Frage nachgegangen, wann die Chancen auf einen günstigen Preis besonders gut stehen und hat hierfür die Konsum- und Preisentwicklungsdaten der Jahre 2015 bis 2022 ausgewertet.

Der Analyse zufolge war der Januar für Haushalts- und Garten-Artikel, Mode sowie PKW und Autozubehör am häufigsten der günstigste Monat. Bei Elektronikartikeln ist das Bild dagegen sehr divers. So waren E-Book-Reader und PC-Zubehör statistisch gesehen in den Frühlingsmonaten März bis Mai am günstigsten. Heimkino-Anlagen sowie und Audiogeräte wie Kopfhörer hatten ihre günstigsten Monate zwischen Juni und September. Monitore, Drucker und Laptops waren im Herbst am häufigsten günstig. Bei TV-Geräten, Spielekonsolen und Digitalkameras waren die Chancen auf einen guten Preis vor allem im Dezember hoch.

Da sich die im Barclays Preisradar ermittelten Preisschwankungen auf Durchschnittspreise beziehen, fällt das mögliche Einsparpotenzial für Verbraucherinnen und Verbraucher dabei häufig noch höher aus. So dürfte die Differenz zwischen dem günstigsten und dem höchstmöglichen Preis eines Produktes im Jahresverlauf den ermittelten Durchschnittswert deutlich übersteigen. 

Hinweis zur Methodik: Der „Barclays Preisradar“ ist ein Datentool, welches das Unternehmen Barkow Consulting auf Basis von Daten des statistischen Bundesamts und mithilfe des proprietären Analysemodells BC Consumer Data für Barclays entwickelt hat. Das Tool ermöglicht die Auswertung der Höhe und des Effekts von Preisschwankungen der Jahre 2015 bis 2022 für sämtliche Produkte und Dienstleistungen, die in den Verbraucherpreisindex von Destatis einfließen.

(1) Rund 300 Gebrauchs- und Verbrauchsgüter, abzüglich Produkten und Dienstleistungen, die der Grundversorgung zuzurechnen sind, wie Mieten, Strom & Gas oder Lebensmittel