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Onsite-Search: Search Centric Design

Search Centric Design - was sind die Vorteile und was muss heute eine gute Suche alles bieten?
EAS MAG | 19.05.2018
Immer mehr Unternehmen setzen auf Search Centric Design (SCD). Vorreiter dieses Webdesign-Konzeptes sind Unternehmen wie Amazon. Sie stellen die Suche auf der Startseite in den Fokus: Noch vor den aktuellen Angeboten, auf Höhe des Firmenlogos lädt die Eingabemaske zum Stöbern ein. Doch welche Vorteile bietet dieser Ansatz gegenüber der klassischen Navigation und was muss eine Suchfunktion heute bieten?

Von der Navigation zur Suche: Hintergründe und Vorteile

Navigation funktioniert nicht mehr. Das sagen viele Experten. Der Grund dafür liegt in dem veränderten Nutzungsverhalten im Web. Vorangetrieben wurde diese Entwicklung vor allem durch Google. Aufgrund des fast täglichen Gebrauches der Suchmaschine erwartet der Nutzer auch auf anderen Seiten, schnell zu dem gewünschten Ergebnis zu kommen. Wer hier nur noch auf Navigation setzt, kann schnell den User frustrieren. Neben der besseren Usability, gibt es noch drei weitere Vorteile:


- Eine höhere Conversion Rate: Nutzer kommen schneller und effektiver an ihre Suchergebnisse. Das erhöht die Kaufwahrscheinlichkeit.

- Ein reduziertes Web-Design: Konzentration auf die wesentlichen Elemente einer Website dient der Orientierung.

- Eine höhere Kundenzufriedenheit: Wer findet, was er sucht, kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder. Das stärkt die Kundenbindung.



Einen weiteren Vorteil führt Achim Reupert, Director Sales von Arvato an: „SCD kann, vor allem in Kombination mit Anticipatory-Design, die Usability einer Website enorm steigern. Predictive-Search oder auf Phonologie basierende Korrekturvorschläge lassen sich mit vielen modernen Search-Frameworks umsetzen und ermöglichen eine intuitivere, bedarfsgerechtere Suche.“



Was muss eine Suchfunktion auf der Website heute bieten?

Die folgende Auswahl liefert abhängig vom gesetzten Ziel und den technischen Möglichkeiten eine erste Orientierung:


- Schlagwortsuche: Idealerweise „auf Basis eines internen Rankings“ sagt Jan Sieweke, Leiter Business Development E-Commerce bei der Allgeier IT Solutions GmbH. Ein Beispiel: Bietet ein Unternehmen primär das neue iPhone an, soll bei der Eingabe der Buchstaben „iP…“ erst das neueste Gerät, danach die passenden Hüllen und dann erst die alten Modelle aufgelistet werden.

- Volltextsuche: … sollte sich auf alle Informationen beziehen, die Produktrelevant sind. Auch im Intranet ist diese Suche hilfreich, geht es zum Beispiel darum, das richtige Dokument zu finden, an dessen Bezeichnung man sich nicht mehr erinnern kann.

- Orientierung: Neben den Arten ist auch die Position der Suche als zentralen Zugriffspunkt entscheidend. Nur so werden Nutzer animiert, die Suchfunktion anzuwenden.

- Filter: Besonders bei Reiseanbietern ist die Filterfunktion nach oder vor der eigentlichen Suche wichtig. Damit lassen sich nicht nur die Ergebnisse konzentrieren, sondern gleichzeitig auch personalisieren (Wellness, Sport, Strand, etc.).



Voraussetzung für Search Centric Design

Damit dieser Ansatz erfolgreich ist, müssen Unternehmen genau planen, eine Strategie entwickeln und die passende Software einsetzen. „Denn nur, wenn die Suche reibungslos, schnell und zufriedenstellend funktioniert, kann Search Centric Design sein Potenzial wirklich entfalten“ stellt Godelef Kühl, Gründer und Vorstandsvorsitzender von godesys AG fest. Ansonsten bleibt der erhoffte Mehrwert für den User aus.