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Gründungsboom in der Schweiz

Von Rekord zu Rekord: 2019 verzeichnet die höchste Zahl an Neugründungenin der Schweiz.
© Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse: IFJ Institut für Jungunternehmen AG
 

In der Schweiz geht auch das Jahr 2019 mit einem Gründungsboom in die Geschichte ein. Die Gesamtgründungszahl im Jahr 2019 beläuft sich auf 44482, was einem Plus von 3% zum Vorjahr 2018 entspricht. Die Schweizer Gründungs-Szene entwickelt sich enorm.

Vergleich der letzten fünf Jahre

Das Jahr 2019 besticht mit mehr Firmengründungen denn je. Die Analyse des IFJ Institut für Jungunternehmen zeigt, dass die Quartale Q1, Q3 und Q4/ 2019 je Rekordwerte verzeichnen. Somit erweist sich 2019 als gründungsstärkstes Jahr seit Existenz des schweizerischen Handelsregisters(SHAB). Das SHAB wurde erstmals am 06. Januar 1883 publiziert.

Die beliebtesten Rechtsformen

Mit 17194 Gründungen ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) die beliebteste Rechtsform für den Start mit einer neuen Firma. Die GmbH hat sogar 4% mehr Firmengründungen zu verzeichnen als im rekordhohen Vergleichsjahr 2018. Darauf folgt die Einzelfirma mit 14'245 Gründungen (+3%), die Aktiengesellschaft (AG) mit 8’962Eintragungen (+1%) und die Kollektivgesellschaft (KlG) mit 1’302 Neueinträgen (+0,5%). Die Analyse des IFJ zeigt, dass 93% aller GmbH-Gründungen mit dem gesetzlichen Minimum von CHF 20'000 Stammkapital gegründet werden, bei den Aktiengesellschaften sind es 72%, welche sich bei Vollliberierung mit CHF 100'000 Aktienkapital eintragen lassen. 12% der AG-Gründungen nutzen die Teilliberierung, welche auch von Startups nach wie vor genutzt wird. Das höchst eingetragene Stammkapital einer GmbH beträgt rekordhohe CHF 1,81 Mrd. (Firma Procter & Gamble International Sàrl, Sitz in Petit-Lancy GE). Das höchst eingetragene Aktienkapital einer AG im Jahre 2019 beträgt CHF 425Mio. (Firma Central Real Estate Holding AG, Sitz in Zürich).

Kantonale Unterschiede

In 20 Kantonen konnte die Anzahl Neugründungen gesteigert werden, nur 6 Kantone verzeichnen Rückgänge; dies vor allem in numerisch gründungsschwachen Kantonen. Die meisten Kantone zeigen gegenüber dem Vorjahr einen leichten bis starken Anstieg der Gründungszahlen auf. Die Kantone mit dem stärksten prozentualen Wachstum sind Appenzell Innerrhoden +14%, Glarus +13%, St. Gallen+11%, Bern +10%, Thurgau +8%, Graubünden +7%, Freiburg und Waadt mit je 6%, Basel-Stadt und Urije +5%, Schwyz und Nidwalden je +4%, Solothurn und Genf je +3%, Aargau, Luzern und Zürich je +2%, Basel-Land +1%, Jura und Wallis erreichen die Anzahl Gründungen wie 2018.

Die Kantone mit prozentualen Einbussen sind Appenzell Ausserrhoden -15%, Obwalden -11%, Zug -9%, Schaffhausen -2%, Neuenburg -1% und das Tessin erreicht knapp nicht die Anzahl an Gründungen wie im Vorjahr.

Aus Sicht der Grossregionen setzen vor allem die Ostschweiz(+7%), das Espace Mittelland (+6%), die Südwestschweiz(+4%) sowie die Nordwestschweiz und Zürich (+2%) positive Akzente. Die Zentralschweiz (-2%) und das Tessin (-0,3%) verzeichnet eine Abnahme der Gründungen gegenüber dem Vorjahr.

Neugründungen nach Branchen

Bei den Firmengründungen gab es im Jahr 2019 einige Branchen die regelrecht boomen. Besonders die Branchen Hightech, IT & ICT, Mobilität, Beratung, Architektur und Ingenieurwesen, Transport und Logistik sowie Immobilienwesen setzen stark positive Akzente.Vor allem weniger gegründet wurde im Jahr 2019 in den Branchen Marketing und Kommunikation, Detailhandel sowie Grosshandel.

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Über IFJ Institut für Jungunternehmen AG

Jährlich unterstützt das IFJ schweizweit 20‘000 Gründer/innen.