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Umsätze im E-Commerce im 1. Quartal weiter von Corona-Effekten geprägt

Bereinigtes Wachstum zeigt solides Plus insbesondere durch Güter des täglichen Bedarfs.
Umsätze im E-Commerce im 1. Quartal weiter von Corona-Effekten geprägt © freepik
 

Zwischen Januar und März 2021 verzeichnete die E-Commerce-Branche ein Wachstum um Plus 28 Prozent mit einem Waren-Umsatz von 21.090 Mio. EUR inkl. USt (1. Q. 2020: 16.482 Mio. EUR inkl. USt). Das außerordentliche Wachstum resultiert aus der Stagnation des
E-Commerce im 1. Quartal 2020 (+1,5 Prozent) im ersten Corona-Lockdown. Hätte sich das Vorjahresquartal wie im langjährigen Mittel von 11 
Prozent entwickelt, wäre im 1. Quartal 2021 ein erhöhtes Wachstum von rund 17 Prozent erreicht worden. Bei den digitalen Dienstleistungen erfolgte im 1. Quartal 2021 ein dramatischer Einbruch um mehr als 70 Prozent; vor Jahresfrist lag der Rückgang nur bei 13,4 Prozent.
 
Die Kategorien, die auch eigentlich im Einzelhandel hätten gekauft werden können – Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente – konnten erneut deutliche Zuwächse im 1. Quartal 2021 verzeichnen. Auch Do-it-yourself- und Haushaltswaren sowie Bürobedarf stehen weiterhin hoch im Kurs bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern wie die Zahlen der größten E-Commerce-Verbraucherstudie Deutschlands durch BEYONDATA im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) zeigen. 
 
Im 1. Quartal 2021 lag das Wachstum in der Kategorie Lebensmittel bei 84,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erwirtschaftete einen Online-Umsatz von 666 Mio. EUR inkl. USt (1. Q. 2020: 361 Mio. EUR inkl. USt). Somit ist diese Warengruppe im absoluten Wachstum wieder Spitzenreiter. Dieses Jahr ist die Warengruppe „Bekleidung“ insgesamt im 1. Quartal mit 29,9 Prozent und einem Online-Umsatz von
3.956 Mio. EUR inkl. USt (1. Q. 2020: 3.046 EUR inkl. USt) auf einem stabilen Wachstumskurs.

Dienstleistungen

Die dramatischen Verluste der Dienstleistungen im E-Commerce, die insbesondere von Onlinebuchungen für Reisen, Veranstaltungen oder Flug- bzw. Bus- und Bahn-Tickets geprägt sind, konnten aufgrund der Einschränkungen der Lockdown-Regelungen nicht ausgeglichen werden. Im gesamten 1. Quartal 2021 erzielten diese lediglich 1.129 Mio. EUR inkl. USt. Dies ist ein Umsatz-Minus von 70,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1. Q. 2020: 3.886 Mio. EUR inkl USt). Damals war das Segment bereits um 13,4 Prozent zurückgegangen.
 
„Die E-Commerce-Branche setzt auch ohne Pandemie-bedingten Schub ihr nachhaltiges Wachstum fort. Sie erweist sich weiterhin als verlässlicher und solider Versorger und hat ihr Leistungsversprechen gehalten. Die belegt auch die anhaltend sehr hohe Zufriedenheit der Verbraucherinnen und Verbraucher mit 98 Prozent. An diesem Wachstum nehmen alle Vertriebswege im Onlinehandel vergleichbar teil“, erläutert Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.

Um die Vergleichbarkeit der Befragung mit anderen Erhebungen zu verbessern, ordnet der bevh ab dem 1. Quartal 2021 die Unternehmen nach der Klassifikation zu, die dem allgemeinen Verständnis verschiedener Anbietertypen entspricht. 

  • Als Onlinehändler werden ab sofort auch solche E-Commerce-Unternehmen erfasst, die neben den digitalen Verkaufskanälen weiterhin mit klassischem Katalogversandhandel aktiv waren. Diese wurden bisher unter Multichannel-Handel erfasst, da der Katalog lange Zeit ein unabhängig gesteuertes Geschäftsmodell darstellte. Die Kategorie Onlinehandel umfasst neben Internet-Pureplayern auch solche ursprünglich reinen E-Commerce-Anbieter, die inzwischen zwar Filialen unterhalten, jedoch den überwiegenden Teil ihres Geschäfts im E-Commerce erzielen. Ebenso sind hier die Umsätze der Shopping-Clubs und Apothekenversender einbezogen.
  • Als Onlinemarktplätze (OMP) werden solche Unternehmen erfasst, die mehr als die Hälfte ihres Außenumsatzes (Bruttowarenvolumen, GMV) mit den Angeboten dritter Händler auf ihrer Plattform erzielen.
  • Multichannel-Händler (MCV) sind Unternehmen, die ihre Heimat im Stationärhandel haben. Dazu zählen auch vertikalisierte Anbieter mit Filialgeschäft, sofern sie ihre Produkte nicht per Großhandel auch dem Einzelhandel zur Verfügung stellen. 
  • Hersteller mit Direktvertrieb (HEV) sind Unternehmen, die entweder ausschließlich im Direkt-Vertrieb arbeiten (klassisch „Vertreter-Versandhandel“) oder als Markenhersteller an den Einzelhandel liefern, aber auch Umsätze auf eigener Fläche und im eigenen Onlinehandel erzielen.