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DIW-Konjunkturbarometer Juli 2010: Konjunktur auf dem Höchststand

1,1 Prozent Wachstum im zweiten Quartal - Deutschland erreicht Spitzenwert im Euroraum
Die konjunkturelle Dynamik wird im zweiten Quartal 2010 ihren vorläufigen Höchststand erreichen. Dies geht aus dem heute veröffentlichten DIW-Konjunkturbarometer hervor. Demnach wird die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 1,1 Prozent zulegen - das ist ein Spitzenwert im Euroraum. Hinter dem hohen Wachstum steht insbesondere eine sehr positive Entwicklung des Außenhandels.



„Hinter dem hohen Wachstum steht insbesondere die positive Entwicklung des Außenhandels“, sagte DIW-Konjunkturexperte Ferdinand Fichtner. Die exportorientierten Industriezweige seien die Hauptgewinner des Aufschwungs. So liege die Produktion in der Automobilindustrie und in der Chemischen Industrie bereits wieder in der Nähe alter Höchststände von vor Beginn der Konjunkturkrise 2008. Auch der Maschinenbau konnte im Vergleich zum Vorjahr einen Gutteil des Einbruchs wieder wettmachen.

Dagegen entwickele sich die inländische Nachfrage trotz der günstigen Situation auf dem Arbeitsmarkt bisher zurückhaltend. „Der heftige Produktionseinbruch in Deutschland nach dem Ausbruch der Finanzkrise hatte zwar mit dem deutschen Exportmodell zu tun. Dieses ermöglichte aber auch die starke Erholung im Anschluss daran“, sagte DIW-Konjunkturexperte Vladimir Kuzin.

Die Konjunkturexperten warnten vor vorschneller Euphorie. Die große Dynamik bleibe voraussichtlich nicht erhalten. Für das dritte Quartal signalisiert das DIW-Konjunkturbarometer eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf 0,5 Prozent. „Zum einen dürfte die boomende Nachfrage nach deutschen Exportgütern etwas nachlassen – ein wesentlicher Teil davon ist nämlich auf Nachholeffekte zurückzuführen“, so Ferdinand Fichtner. „Zum anderen laufen die Konjunkturpakete allmählich aus – das belastet das Wachstum auf kurze Sicht.“