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Firmen umgarnen Bestandskunden, Senioren und Vermögende

Unternehmen kümmern sich am liebsten um ihre Bestandskunden. 93 Prozent stufen sie als wichtig oder sehr wichtig für den Geschäftserfolg ein.
marketing-BÖRSE | 25.07.2006
In der Hitliste der Sympathie folgen einkommensstarke Verbraucher mit 70 Prozent und Senioren mit 55 Prozent der Nennungen. Sie lassen sich die Unternehmen einiges kosten. Das Ziel: die Kundenbindung erhöhen und den Preisverfall stoppen. Das wollen 70 Prozent durch eine stärkere Kundenorientierung bei den Bestandskunden erreichen. Bei den einkommensstarken Verbrauchern sind es drei von fünf Befragten, bei den Senioren immerhin noch die Hälfte. Das ergab eine Umfrage unter 547 Führungskräften aller Branchen durch Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit handelsblatt.com und wiwo.de.

Dafür lassen sich die Firmen einiges einfallen. Bestandskunden bekommen Sonderkonditionen, exklusive Angebote oder ausgiebige Beratung. Sie erhalten einen Termin direkt beim Filialleiter, müssen sich nicht in der Warteschlange anstellen und großzügige Rabatte sind für sie an der Tagesordnung. Doch die Kundenanforderungen wandeln sich. Unternehmen müssen daher gesellschaftliche Entwicklungen genau beobachten und flexibel reagieren. Die für den Markt wichtigste gesellschaftliche Entwicklung ist für zwei Drittel der Befragten die Vergreisung der Gesellschaft. Deshalb werden Senioren immer wichtigere Kunden. Heute leben in Deutschland 30 Millionen Männer und Frauen der Generation 50 plus. Im Jahre 2020 werden es bereits 50 Millionen sein. So gibt es in Österreich beispielsweise schon erste Supermärkte für die Generation ab 50 mit Preisschildern im Großdruck, extrabreiten Gängen mit rutschfestem Bodenbelag und Einkaufswagen, die sich in Stühle verwandeln lassen.

Ebenfalls bedeutender werden die Akademiker. Die Befragten stufen sie hinter den Bestandskunden und den einkommensstarken Verbrauchern als zukünftig drittwichtigste Kundengruppe ein. Zwei Entwicklungen verstärken diesen Trend: Einerseits soll nach dem Willen der Bundesregierung die Zahl der Studenten von derzeit etwa zwei Millionen weiter steigen. Andererseits entscheiden sich immer mehr Bundesländer, Studiengebühren einzuführen. Diese Entwicklung macht angehende Akademiker besonders für Kreditinstitute und Finanzdienstleister interessant. Kinder und Jugendliche sowie Kunden aus dem Ausland stehen dagegen weniger im Fokus der Unternehmen. Daran wird sich auch in den kommenden Jahren wenig ändern, so die Befragung.

Die Presseinformation basiert auf der Studie „Potenzialanalyse Kundensegmentierung“. Steria Mummert Consulting befragte im Zeitraum von Februar bis März 2006 547 Fach- und Führungskräfte.
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