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Geburtstags-Corso durch die Stuttgarter Innenstadt

Audi, Mercedes-Benz und Porsche präsentieren am Sonntag, 8. Mai, ihre schönsten und seltensten Automobile mit prominenten Fahrern.
Das sieht man nicht alle Tage auf Stuttgarts Straßen: Ein Corso mit insgesamt 125 ausgewählten Fahrzeugen aus 125 Jahren Automobilgeschichte der Marken Mercedes-Benz, Porsche und Audi. Die Traditionsabteilungen und Museen der drei Autobauer haben die Tore ihrer Depots weit aufgemacht und werden für begeisterte Zuschauer und staunende Gesichter am Straßenrand zwischen Zuffenhausen, Untertürkheim und der Stuttgarter Innenstadt sorgen. Die 125 Fahrzeuge lassen als rollende Zeitzeugen die Historie der drei Automobilhersteller aufleben - teilweise mit prominenten Fahrern am Steuer. Der Geburtstags-Corso startet am Sonntag, 8. Mai, gegen 11 Uhr am Porsche Museum, führt über das Mercedes-Benz Museum und endet am frühen Nachmittag auf dem Schlossplatz.

Geburtstagscorso am Muttertag mit prominenten Fahrern

Zum 125. Geburtstag des Automobils unterstützt Mercedes-Benz den Automobilsommer 2011 des Landes Baden-Württemberg als Sponsor und beteiligt sich als Erfinder des Automobils an einzelnen Veranstaltungen des Eventprogramms. Für den Corso steuern die Autobauer aus Untertürkheim 43 Fahrzeuge bei. Vom smart über Busse und Transporter bis hin zum LKW - in sowohl historischen als auch aktuellen Modellvarianten - werden zu sehen sein. Neben den Daimler-Vorständen Wilfried Porth, Andreas Renschler und Dr. Thomas Weber sind weitere prominente Fahrer dabei - etwa Tennis-Legende Boris Becker, DFB-Manager Oliver Bierhoff oder WBC-Schwergewichts-Weltmeister Vitali Klitschko. Auch DTM-Rennfahrlegenden und aktuelle DTM-Piloten sitzen am Steuer.

Mercedes-Benz mit "Gullwing" und "Blitzen-Benz" am Start

Zu den Highlights des Geburtstagscorsos zählt etwa das älteste Fahrzeug im gesamten Corso, ein Mercedes Simplex 40 PS aus dem Jahr 1902. Er löste den legendären Mercedes 35 PS ab, der das erste Fahrzeug mit dem Markennamen "Mercedes" war und den endgültigen Abschied vom Kutschenstil markierte. Von zeitloser Schönheit ist der Mercedes-Benz "Typ 500 mit Kompressor". Ebenfalls nicht fehlen darf bei einem Geburtstagscorso der 300 SL "Gullwing" aus dem Jahr 1954. Platz für klassische Türen gibt es nicht, daher werden die Flügeltüren zum unverwechselbaren Merkmal des schnellsten Serienwagens seiner Zeit. Ein Erlebnis für sich ist es, wenn sein Motor startet: der "Blitzen-Benz". Bis heute ist der gigantische "Blitzen-Benz"-Vierzylinder mit seinen über 21 Litern Hubraum der größte Personenwagen-Motor in der Geschichte von Daimler. Fünf Fahrzeuge wurden mit diesem 200 PS starken Aggregat ausgerüstet, doch nur zwei fuhren in den USA als "Blitzen-Benz". Der erste, 1909 gebaut, stellte mit 211.09 km/h einen inoffiziellen Weltrekord auf. 1911 überbot er mit 227,51 km/h auf der "Fliegenden Meile" seine eigene Bestleistung. Er fuhr bei vielen Veranstaltungen, bis er 1923 von seinem Besitzer zerlegt wurde. Viele seiner Teile wanderten zurück ins Benz-Werk und dienten 1935 als Restaurierungsgrundlage für den "Blitzen-Benz" aus dem Mercedes-Benz Museum, der ab dem Museum den Corso begleiten wird. Der Mercedes-Benz Actros Limited Edition White Liner ist die exklusivste und schönste Form einen Fernverkehrs-Lkw mit Stern zu fahren. Einzigartig macht die limitierte Ausgabe eines Actros die Tatsache, dass auf den Seiten die Konterfeis von Gottlieb Daimler und Carl Benz aufgebracht sind. Diese Version des White Liners gibt es nur in Stuttgart. Einen Blick in die Zukunft des Automobils bietet der Mercedes-Benz SLS AMG E-CELL - ein kraftvoller und lokal emissionsfreier Supersportwagen. Der Flügeltürer mit Elektroantrieb ist Teil der Markenstrategie "AMG Performance 2015" zur Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Ist der Corso einmal am Schlossplatz angekommen, werden eine Auswahl der Fahrzeuge auf der Bühne zwischen Schlossplatz und Ehrenhof präsentiert. Alle Fahrzeuge des Corso sind auf dem Ehrenhof des Neuen Schlosses aus nächster Nähe zu bewundern.

Prototyp 356 Nr. 1 und Porsche Spyder im Duett

Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Stuttgart wird 45 aktuelle und historische Fahrzeuge aus über sechs Jahrzehnten Porsche-Geschichte an den Start bringen. Der Corso "125 Jahre Auto" startet um 11 Uhr am Porsche-Museum, das an diesem Tag seinen Besuchern kostenfreien Eintritt gewährt. Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, wird den Geburtstagscorso mit einem Porsche 911 Turbo S anführen - gemeinsam mit den Vorständen der Marken Mercedes-Benz und Audi. Dr. Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche Automobil Holding SE, wird den ersten Porsche-Prototypen lenken, den Typ 356 "Nr. 1", den sein Vater Ferry Porsche 1948 entwickelt hat. Aktuelle und ehemalige Werks- und Rennfahrer der Porsche AG werden an der Fahrt durch die Stadt teilnehmen. So wird Rennlegende Hans Herrmann den Porsche 917 KH auf Stuttgarts Straßen bewegen, mit dem er und Richard Attwood 1970 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans den ersten Gesamtsieg für das Zuffenhausener Unternehmen holten. Für Porsche-Werksfahrer Marc Lieb wird der dreifach siegreiche Porsche 908/03 Spyder aus der Ausstellung des Porsche-Museums geholt. Der einst auf 1270 Einheiten limitierte und 612 PS-starke Hochleistungs-Sportwagen Carrera GT wird vom zweifachen Rallyeweltmeister Walter Röhrl gesteuert. Der Auto-Corso wird neben "polizeilicher Präsenz" auch den schwäbischen Humor vorfahren lassen: Der Stuttgarter Tatort-Kommissar Richy Müller wird die Blaulichter des Porsche 356 C Cabriolet zum Leuchten bringen. Dieser Klassiker war in den Sechziger Jahren für die württembergische Autobahnpolizei im Einsatz. Und hinter dem Lenkrad eines Porsche 911 Targa (Typ 964) sitzt der Stuttgarter Kabarettist Christoph Sonntag. Ziel des am Zuffenhausener Porscheplatz beginnenden Corsos ist der Schlossplatz in Stuttgarts Innenstadt. Porsche wird sich zudem auf dem Schlossplatz im Rahmen einer Innovationsausstellung ganz im Zeichen seiner Philosophie "Porsche Intelligent Performance" präsentieren: Mehr Leistung bei geringerem Verbrauch, mehr Effizienz und weniger CO2-Emissionen. So erwarten den Besucher drei aktuelle Porsche-Fahrzeuge, die durch alternative Antriebstechnologien überzeugen: der Porsche Boxster E, der Porsche Cayenne S Hybrid und der Porsche 911 GT3 R.

Horch 10 und Audi Front Roadster - alt und jung

Mit mehr als 40 Fahrzeugen beteiligt sich der Ingolstädter Autobauer am Autokorso durch die Innenstadt. Rupert Stadler, Vorsitzender des Vorstandes der AUDI AG, wird die Audi-Phalanx anführen. Präsentiert werden neben aktuellen Modellen vor allem viele automobile Zeitzeugen der über 100-jährigen Audi-Geschichte. Ältestes Fahrzeug aus dem Hause Audi wird in Stuttgart der Horch 10/50 PS aus dem Jahre 1925 sein, der noch ein Rechtslenker ist. Dazu gesellen sich zwei Prunkstücke aus der Audi-Historie: Der Audi Front Roadster von 1935 ist eine Perle, die sich die AUDI AG zum 100-jährigen Jubiläum 2009 selbst zum Geschenk machte. Von diesem Wagen wurden 1935 nur zwei Prototypen gebaut, die in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren gingen. Nur noch Fotos und Zeichnungen existierten. 2009 wurde die Rarität nach mehrjähriger Wiederaufbauzeit der Öffentlichkeit vorgestellt und ist seitdem ein Highlight der historischen Sammlung von Audi Tradition.

Ähnlich verhält es sich mit dem Audi Typ R, der unter dem Namen Audi Imperator bekannt ist. 1929 hatte das Unternehmen seinen ersten Reihen-Acht-Zylinder-Wagen vorgestellt, der von 100 Pferdestärken angetrieben wurde. Vor Jahren konnte Audi Tradition das letzte Exemplar dieses Typs erwerben und nach aufwändiger Restaurierungsarbeit wieder präsentieren. Mit am Start sind selbstverständlich auch Vorkriegsmodelle von Wanderer und DKW. Zu den wichtigen Vertretern der neueren Audi-Geschichte gehören für Marken-Enthusiasten die quattro-Modelle. Mit dabei sind deshalb zwei Legenden der Rennsport-Historie - der Audi Rallye quattro A2 und der Audi Sport quattro S1. Gelenkt werden die beiden Rallye-Boliden von den ehemaligen Weltmeistern Hannu Mikkola und Stig Blomqvist, die mit Audi 1983 und 1984 zum Titel drifteten. Noch ein anderer Weltmeister sitzt am Lenkrad eines Audi: Karl-Heinz Riedle, der 1990 in Rom Fußball-Weltmeister wurde.

Das Audi-Engagement begründet sich auf die Vorgänger-Marke NSU, die am heutigen Audi-Standort Neckarsulm ihre Wurzeln hat. Aus diesem Grund werden im Autokorso eine hohe Zahl von ehemaligen NSU-Modellen zu sehen sein. Und auch einen Blick in die Zukunft können die Besucher werfen. So sind in der Ausstellung auf dem Schlossplatz drei