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Second Life: Rechtsverletzungen nehmen zu

P4M-Studie belegt: 59 Prozent der Marken sind gefälscht
marketing-BÖRSE | 28.06.2007
München, Juni 2007 - 59 Prozent der untersuchten Marken in Second Life sind gefälscht. Darunter so bekannte Marken wie Puma, Louis Vuitton und Nike. Impressum? Fehlanzeige. AGB? Fehlanzeige. Auch Umtausch- und Widerrufsrechte fehlen vielfach. Urheber- und Markenrechte von Unternehmen verletzen die Teilnehmer immer häufiger. Das belegt eine aktuelle Studie der Firma P4M – Die InternetAgenten zu Second Life. Untersucht wurden 44 zufällig ausgewählte Weltkonzerne verschiedener Branchen im April 2007.

Teilnehmen kann bei Second Life jeder – vom privaten Internetuser bis zum weltweit agieren-den Großkonzern. Geschützt durch die Anonymität der 3-D-Welt und mangels international verbindlicher Regeln schrecken viele Anbieter vor nichts zurück. „Deshalb haben wir reagiert und dokumentieren auch in 3-D-Welten Rechtsverletzungen für unsere Kunden“, so Wolfgang Greipl, einer der beiden P4M-Geschäftsführer.

Immer häufiger finden die InternetAgenten virtuelle Fälschungen von Produkten, die als Origi-nalware angepriesen werden. Auch Originalbilder werden zunehmend raubkopiert, um die eigene Online-Präsenz zu veredeln. Betroffen sind Lippenstifte von Coco Chanel genauso wie Turnschuhe von Puma. „Privatpersonen ist die Rechtsverletzung, die sie damit begehen, häufig nicht einmal bewusst“, so Greipl.

Die Anzahl solcher Rechtsverletzungen steigt mit der Zahl der Nutzer und der Unternehmen, die sich offiziell in Second Life etablieren. Rund 23 Prozent der untersuchten Unternehmen sind laut P4M-Studie in Second Life offiziell vertreten. Darunter so bekannte Markenhersteller wie beispielsweise Dell, FriendScout24 und Mazda - Tendenz steigend. Ein Großteil dieser Marken, nämlich 70 Prozent, sind dabei ausschließlich mit einer Repräsentanz in Second Life aktiv. 30 Prozent wie Reebok, Adidas und Sony BMG betreiben dagegen einen eigenen virtu-ellen Shop.
18 Prozent aller untersuchten Unternehmen sind noch nicht in Second Life aktiv – Marken wie Esprit, Escada, Asics und Armani sucht man daher vergeblich. Die Fahndung nach den verbleibenden Marken ergab, dass weitere 59 Prozent zwar mit Repräsentanzen und Shops in Second Life aktiv sind, allerdings als dreiste Fälschungen.

Wer sich in Second Life rechtlich einwandfrei als Unternehmer engagieren will, steht vor ei-nem Berg an Fragen: Wie schütze ich meine Marken- und Urheberrechte? Wie realisiere ich mein Impressum, meine AGB oder meine Datenschutzerklärung? Im Internet reicht ein Link, ein zweidimensionales Fenster öffnet sich. Aber in einer dreidimensionalen Welt? Ein 3-D-Schild, verankert im eigenen virtuellen Grundstück, könnte eine Lösung sein.

Virtuelle Welten wie Second Life bieten neuartige Chancen, aber auch unbekannte Risiken für Unternehmen, wie eine gemeinsame Informations-Veranstaltung von P4M und der internatio-nal tätigen Anwaltskanzlei Bird & Bird in München (24.05.07) und Frankfurt (27.06.07) zeigte. Ein Patenrezept gibt es nicht – noch nicht. Letztlich ist Second Life ein Testballon im 3-D-Raum der Zukunft. Eine gute Idee, die Konkurrenten wie Sony mit der alternativen Plattform „Home“ schon dabei sind zu verbessern. Ziel sollte dabei laut Greipl sein: „Second Life plus Rechtssicherheit – davon könnten Unternehmer genauso wie private Nutzer profitieren. Das würde Hoffnung machen auf die Metaversen der Zukunft“.

Was ist Second Life?
Second Life (kurz „SL“ genannt) ist eine Internet-3D-Infrastruktur für von Benutzern gestaltete virtuelle Welten, in der Menschen interagieren, spielen, Handel betreiben und anderweitig kommunizieren können. Das seit 2003 online verfügbare System hat inzwischen mehr als sieben Millionen registrierte Nutzer, von denen rund um die Uhr durchschnittlich zwischen 25.000 und 45.000 aktiv sind. Second Life wurde ab 1999 von Linden Lab in San Francisco entwickelt. Auch P4M ist seit April 2007 mit einer Repräsentanz auf New York Island unter slurl.com/secondlife/New%20York%20Island/22/144/22 vertreten.

Kontakt:
ZPR GmbH
Dagmar Ungnad
Kanalstraße 38
22085 Hamburg
Tel: 040-29 81 35-0
E-Mail: zpr@z-pr.de

Über P4M – Die InternetAgenten:
Die im Jahr 2000 von Wolfgang Greipl und Hubert Neuner gegründete Agentur P4M ist spezialisiert auf Vertriebs-, Lizenz- und Markenschutz im Internet. Mit einer eigens entwickelten Software spüren die P4M-Agenten im Auftrag ihrer Kunden Produktpiraterie, Markenmissbrauch und Urheberrechtsverletzungen auf. Das Angebot der Agentur beinhaltet die drei Dienstleistungsbereiche Produkt- und Marken-Monitoring, Media-Monitoring und anonyme Testkäufe. Zu ihren Kunden zählen bekannte Markenhersteller und Unternehmen wie Lacoste, Eastpak, Yamaha, Nikon, Warner Bros., Buena Vista International, Hewlett Packard, Samsung und Schering.
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