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Abakus feiert 20-jähriges Firmenjubiläum

Die SEO-Agentur Abakus feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Im Interview erzählt Geschäftsleiter Kamillo Kluth, wie sich SEO-Optimierung geändert hat.
Geschäftsleiter Kamillo Kluth von Abakus © Abakus
 

Das Interview führte Yannik Sulzbacher, marketing-BÖRSE

 

Als sich Alan Webb Anfang der 2000er selbstständig machte, steckte das Internet noch in den Kinderschuhen. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, im April 2002 mit Abakus eine SEO-Agentur zu gründen. Zusammen mit dem heutigen Geschäftsleiter Kamillo Kluth saßen sie in Webbs Wohnzimmer und begannen die Webseiten ihrer Kunden suchmaschinengerecht zu verbessern. Seitdem hat sich Abakus als SEO-Agentur etabliert und mittlerweile über 1500 Domains optimiert. Im Interview mit der marketing-BÖRSE erzählt Kamillo Kluth, wie sich die Suchmaschinenoptimierung in den letzten 20 Jahren verändert hat und wieso er sich nach wie vor für das Thema begeistert.

 

Herzlichen Glückwunsch zum 20-jährigen Jubiläum! In 2002 war nicht einmal die Hälfte der Deutschen online, da haben Sie schon Webseiten optimiert. Wie ging es damals los mit der Suchmaschinenoptimierung?

Danke für die Glückwünsche. Wir beide, sowohl Alan als auch ich, hatten im Jahr 2000 bereits Webseiten online und beide hatten wir kaum Besucher auf unseren Seiten. Da man auch damals schon mit Suchmaschinen durchs Web navigierte, lag es nahe, die eigene Domain in der Suchmaschine sichtbar zu machen. Wobei die Ergebnisse damals noch bis Seite 3 oder weiter durchgeklickt wurden.

 

Wie hat sich das Suchmaschinenmarketing in den 20 Jahren, seit dem Sie am Markt sind, verändert?

Als wir anfingen, war SEO eigenständig und hatte nichts mit Marketing zu tun. Wir waren näher an den Software-Entwicklern, denn wir mussten ihre Schwächen kompensieren. Natürlich ist das, was ein SEO auch heute noch macht, verkaufsfördernd, aber SEO weckt keine Bedürfnisse, wie es andere Disziplinen im Marketing tun.

Es ist meiner Ansicht nach so, dass viele Verbesserungen in der Suche, speziell bei Google, durch Spammer vorangetrieben wurden. Erst wurden die Metadaten der Webseite von Suchmaschinen ausgewertet und von Spammern zum eigenen Vorteil manipuliert. Dort konnte alles Mögliche geschrieben werden, der Nutzer hat das nicht zu Gesicht bekommen. Dann wurde der eigentliche Content bewertet. Eine Zeit lang war weißer Text auf weißem Grund in Mode. Dann wurden die Offpage-Signale mit Link-Spam manipuliert und heute sind wir mit Google’s RankBrain bei der Auswertung von Nutzerwerten durch den Bot, wie Klick- oder Absprungrate und wir als SEOs versuchen tatsächlich, die Nutzerintention zu erfüllen. Denn die Nutzerwerte dauerhaft zu manipulieren, ist aufwendiger, als sauberes SEO zu machen.

 

Was begeistert Sie auch nach 20 Jahren SEO-Beratung noch an dem Thema?

Der Suchmarkt ist sehr dynamisch und doch ist SEO deutlich nachhaltiger als andere Online-Marketing-Disziplinen. Durch Google hatten wir 20 Jahre Innovation, nun besinnen sich immer mehr Nutzer und Webseitenbetreiber und nutzen alternative Suchsysteme, was wiederum für neuen Wind sorgt.

 

Sie haben eines der größten deutschen Online-Marketing-Foren mit über 45.000 Mitgliedern aufgebaut, wie kam es dazu?

Der User generated Content, der in unserem Forum von fachlich interessierten Nutzern erzeugt wird, war von Anfang an Teil von Alans Content-Marketing-Strategie. Die Masse an Inhalten kann man als Unternehmen nicht erzeugen. Mit dem Forum haben wir zusätzlich immer aktuelle Informationen und können leicht erkennen, wenn sich Veränderungen ankündigen.

Unser Motto ist seit Beginn „Wissen teilen - Kompetenz zeigen“. Das leben wir durch unser SEO-Forum und auch z. B. durch unsere Gratis-SEO-Tools. Uns war es von Anfang an wichtig, dass unsere Kunden unsere Arbeit verstehen und nachvollziehen können. Es spricht sich mit Kunden am leichtesten auf Augenhöhe.

 

Wenden wir uns ab von der Vergangenheit und hin zur Zukunft. Welche SEO-Trends sollten Marketer 2022 auf dem Schirm haben?

Sehr wichtig ist, dass sich das Nutzerverhalten weiter verändert. Google hat den Suchmarkt lange beherrscht, aber aufgrund bestimmter Veränderungen reicht diese Suchmaschine nicht mehr, um alle Nutzerfragen zu beantworten. Im rein kommerziellen Bereich werden wir Google noch einige Zeit um uns haben. Wenn es aber um z. B. persönliche Interessen geht, liefern andere Suchmaschinen (nicht Bing oder Yahoo ;) ) bessere Ergebnisse. Sie sind teilweise nicht so bequem wie die großen, aber bieten eine breitere Sicht auf die Dinge.

Für kommerzielle Domains sind die Core Web Vitals und strukturierte Daten wichtige Punkte für 2022, die geprüft werden sollten. Ansonsten sollte jedes Unternehmen breit aufgestellt sein und verschiedene Traffic-Quellen für die eigene Webseite nutzen. Vor allem Referrer-Traffic durch Offpage-Optimierung ist ein wichtiger Kanal, denn die Nutzer, die darüber kommen, sind in der Customer Journey schon fortgeschritten und näher an der Conversion.

 

Wir gratulieren herzlichst zum 20-jährigen Firmenjubiläum und bedanken uns für das Gespräch.