Gibt es ein Newsletter-Sommerloch?
Wir haben erst kürzlich eine interessante Analyse zum Thema „Versand an Fenstertagen: Eine gute Idee?“ erstellt.
Nun haben wir uns mit einer ähnlichen Frage passt, die perfekt in die aktuelle Hitzeperiode passt: Sollte man einen Newsletter auch im Sommer verschicken? Oder gibt es hier so etwas wie ein „Sommerloch“?
Daten aus 2020 und 2021
Um die Frage zu beantworten, haben wir die Zahlen der beiden vergangenen Jahre herangezogen. Wir haben uns bewusst für zwei Jahre entschieden, damit nicht das eine letzte Jahr (zum Beispiel wegen Corona-Effekten) eventuell die Analyse verzerrt.
Für „Sommer“ haben wir die beiden Monate Juli und August definiert, auch da das die Ferienzeit und die – mit Abstand – häufigsten Urlaubsmonate sind. Und die Öffnungsraten dieser beiden Monate haben wir mit den Öffnungsraten des restlichen Jahres (10 Monate) verglichen.
Im Sommer wird weniger verschickt.
Das erste, was uns bei der Analyse aufgefallen ist: Unsere Kunden verschicken im Sommer deutlich weniger Mailings. Konkret lag das Versandvolumen der beiden Jahre im Sommer um 12% unter dem Jahresdurchschnitt.
Dafür kann es natürlich mehrere „sinnvolle“ Erklärungen geben: So gibt es natürlich saisonale Effekte (für manche Unternehmen sind die Sommermonate keine umsatzstarke Zeit) oder die Mitarbeiter haben wegen der Urlaubszeit einfach weniger Ressourcen um einen Newsletter zu erstellen.
Doch wenn also weniger Mailings verschickt werden, dann sollte man doch erwarten können, dass die Öffnungsrate eher hoch ist?
Ja, es gibt ein Sommerloch!
Das Ergebnis ist eindeutig: Die Öffnungsrate in den beiden Sommermonaten lag um 3 Prozent-Punkte unter jener des restlichen Jahres (27% vs. 30%).
Wir haben den Unterschied über einen Chi-Quadrat Test überprüft: Diese Differenz ist hoch-signifikant; das bedeutet, dass es nur noch eine Irrtumswahrscheinlichkeit von max. 1% gibt.
Alles Corona oder was?
Eine mögliche Erklärung ist die Urlaubszeit: Wenn die Mitarbeiter auf Urlaub sind und danach eine volle Inbox vorfinden, werden Newsletter vermutlich rascher als weniger wichtig aussortiert und daher weniger gelesen.
Außerdem verbringen wir Menschen im Sommer natürlich deutlich mehr Zeit außer Haus und weniger vor dem PC; daher werden manche im Sommer Mails einfach mehr "aussieben" als man das vielleicht machen würde, wenn man mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringt.
Eine dritte mögliche Erklärung sind die Inhalte: Wenn sich in vielen Unternehmen im Sommer doch etwas weniger „tut“, dann werden sich einige Unternehmen schwer tun, interessante Inhalte zu finden – was sich auf die Qualität des Newsletters und damit auf die Öffnungsrate auswirken könnte.
Und natürlich gibt es da auch noch Corona. Die Pandemie hat doch einiges gehörig durcheinander gewirbelt, daher könnten auch hier entsprechende Effekte zum Tragen kommen.
Deshalb werden wir diese Analyse im nächsten Jahr wiederholen – mal sehen, ob das Ergebnis wieder so eindeutig ausfällt!