print logo

Nur unabhängiger Journalismus ist glaubwürdig

Rund 80 Teilnehmer aus Medienwissenschaft und Journalismus diskutieren über den Stand der Journalistenausbildung.
Mit einem Plädoyer für eine qualitativ hochwertige und zeitgemäße Journalistenausbildung begann am Morgen in Berlin das siebte Herbstforum der Initiative Qualität im Journalismus (IQ). Zur Eröffnung des Herbstforums prophezeite Willi Steul, Intendant des Deutschlandfunks und Gastgeber der Tagung, dass „nur journalistische Qualität die Zukunft der Zeitungen sichern“ könne. Für seinen Sender versprach er, nur in den Strukturen zu rationalisieren, nicht im journalistischen Angebot.

„Qualität der Qualifikation – Impulse zur Journalistenausbildung“ lautet der Titel der Tagung, die noch bis zum Nachmittag andauert. Rund 80 Teilnehmer aus Medienwissenschaft und Journalismus diskutieren über den Stand der Journalistenausbildung, ihre Veränderung unter wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen und die notwendigen Fortschritte. In seinem Impulsreferat machte Michael Steinbrecher vom Institut für Journalistik der TU Dortmund deutlich, dass die Kompetenzen von Berufseinsteigern in den Journalismus immer vielfältiger geworden seien. Die technische Entwicklung im Journalismus sei der Motor der Veränderungen. Journalisten müssten aber auch künftig mehr sein als technische begabte Vermittler von Informationen.

Steinbrecher forderte dazu auf, auch in der Journalistenausbildung die Trennung zwischen Journalismus und PR klar zu ziehen. Journalisten müssten mit den Angeboten der PR umgehen können und sie nutzen, wo es sinnvoll sei. Eine Übernahme von Interviews, die von Pressestellen zur Verfügung gestellt würden, sei aber völlig inakzeptabel: „Dann schaffen wir uns ab.“ Er wünschte sich eine gesellschaftliche Debatte über die Rolle des Journalismus. Dabei bestehe für ihn an einem Grundsatz kein Zweifel: „Nur unabhängiger Journalismus ist glaubwürdig.“

Eine Zusammenfassung des siebten Herbstforums der Initiative Qualität steht am morgigen Dienstag zur Verfügung. Weitere Informationen zum Herbstforum und zur Initiative Qualität finden sich auch online unter www.initiative-qualitaet.de.