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Zukunft zum Anfassen auf der IT-Entwickler-Konferenz Developer Week

Großer Andrang auf den Maker Spaces. Hohes Interesse an Logistik-Drohnen und 3D-Druckern.
Auf Europas größter unabhängiger IT-Entwickler Konferenz Developer Week, die vom 14. bis 17. Juli in Nürnberg stattfindet, gab es diese Woche Zukunftstechnologien zum Anfassen. Großer Andrang herrschte auf den Maker Spaces, wo interessierte Besucher Logistik-Drohnen eigenhändig testen und 3D-Drucker live erleben konnten. Die Maker Spaces entstanden in Zusammenarbeit mit dem Franzis Verlag.

Gerade erst wurde bekannt, dass der Online-Händler Amazon bei der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA eine Erlaubnis zum Test von Logistik-Drohnen beantragt hat. Damit scheint das Zukunftsszenario fliegender Paketzusteller in greifbare Nähe zu rücken. Auf der Developer Week in Nürnberg konnten Besucher der IT Entwickler-Konferenz in einer Flugschule die Technologie der Drohnen anhand verschiedener Quadrocopter-Modelle in Augenschein nehmen und eigenhändig ausprobieren.

Paketzustellung per Drohnen braucht noch Forschungsarbeit
Quadrocopter-Pilot Hannes Schmalzer, der die Teilnehmer durch die Flugschule leitete, hält den Einsatz von Drohnen zur Paketauslieferung noch für Zukunftsmusik. Abgesehen von flugrechtlichen Hürden, die mit der Deutschen Flugbehörde erst mal geklärt werden müssten, ist die Technologie noch längst nicht ausgereift. Es brauche noch fünf bis zehn Jahre Forschung, bis die Drohnen tatsächlich Pakete zustellen könnten. Entwicklungsbedarf sieht Flugprofi Schmalzer insbesondere noch in der Präzision der GPS-Programmierung. Hier seien die Entwickler noch gefordert. Für eine Paketzustellung müsste die Drohne zentimetergenau orten können. Die Abweichung der GPS-Daten beträgt derzeit jedoch noch bis zu zehn Meter – zu ungenau für Paketzustellung.

Private Nutzung von 3D-Druckern heute meist nur Spielerei
Ein weiteres Highlight der Maker Spaces war der 3D-Drucker, der zu Testzwecken bereitstand. Christian Caroli, Vorstand des FabLab Karlsruhe e.V., einer offenen Werkstatt für neue Technologien und Ideenschmiede, stand interessierten Besuchern Rede und Antwort und demonstrierte anschaulich die Funktionswiese und das Innenleben eines selbst gebauten 3D-Druckers.

Gesteuert wird der 3D-Drucker durch einen Mikroprozessor auf Arduino-Basis. Doch bevor dieser das gewünschte Objekt ausdrucken kann, wird ein 3D-Modell davon benötigt. Eine Software sorgt dafür, dass das 3D-Objekt in Scheiben geschnitten und in Bewegungsdaten umgerechnet wird. Eine gewisse Vorarbeit ist also immer nötig, bevor der Drucker mit seiner „Arbeit“ beginnen kann. „Hier zeigt sich, dass die private Nutzung von 3D-Druckern heute noch etwas schwierig ist“, erklärt Workshop-Leiter Christian Caroli. „Zwar gibt es im Internet schon einige 3D-Vorlagen zum Download, ein beliebiges Objekt einfach auszudrucken ist allerdings so einfach nicht möglich.“ 3D-Druck macht heute vor allem in der kommerziellen Anwendung Sinn – und zwar wenn sehr kleine Stückzahlen von Objekten schnell und unkompliziert hergestellt werden sollen. Vor allem im Bereich Rapid Prototyping spielt der 3D-Drucker heute schon eine wichtige Rolle und erleichtert die Begutachtung und Kontrolle von Prototypen, die sonst nur auf dem Computer vorhanden sind. So kommt der 3D-Drucker heute z.B. schon im Industriedesign, in der Medizin- und Zahntechnik oder auch zur Veranschaulichung von Architektur zum Einsatz.

Erste Fotos von der Developer Week 2014 finden Sie online in der Bildergalerie:
http://www.developer-week.de/History/2014/Bildergalerie-DWX-2014

Das komplette Programm der Developer Week (DWX) finden Sie hier: http://www.developer-week.de/Programm