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Corona beflügelt die Nutzung von Mobile Apps

Globale Mobile App-Nutzung hat während der Pandemie enorm zugelegt mit starken regionalen Unterschieden.
Airship | 30.09.2020
Durchschnittliche App-Öffnung nach Branche © Airship
 

Neue Zahlen zur mobilen Nutzung in Europa und der Welt: Airship, einer der führenden Anbieter im Bereich Customer Engagement, hat die Daten von Hunderten von Millionen einzelner aktiver App-Nutzer weltweit ausgewertet, um heraus zu finden, wie die Corona-Pandemie das Nutzerverhalten der Menschen beeinflusst hat. Dazu wurden zwei Studien ausgewertet und miteinander verglichen: eine aus der Zeit vor der Pandemie, bestehend aus Daten von Februar 2019 bis Februar 2020, und eine weitere von März bis Juni 2020. Damit möchte Airship einen Beitrag dazu leisten, die Veränderungen im mobilen Nutzungsverhalten und bei der App-Nutzung nach Beginn der Pandemie besser zu verstehen und Marketern so richtungsweisende mobile Trends aufzuzeigen.

Location-Opt-In-Raten verzeichnen Wachstumstrend

Seit Beginn der Pandemie im März ist die durchschnittliche Nutzung von standortbezogenen Diensten jeden Monat gestiegen. Die durchschnittlichen Location-Opt-In-Raten, also die Anzahl der Nutzer, die ihren Standort über Apps freigeben, stiegen bis einschließlich Juni weltweit um satte 39 Prozent. Ein Wert, der seit 2018 nicht mehr erreicht wurde und mit Einführung der DSGVO rückläufig war — vor der Pandemie gingen diese Zahlen sogar um weitere 2,5 Prozent auf 7,7 Prozent zurück.

Mobile App-Nutzung hat während der Pandemie enorm zugelegt

Von März bis Juni stiegen sowohl die App-Öffnungsraten pro Nutzer als auch die durchschnittlichen direkten Öffnungsraten nach Erhalt einer Push-Nachricht weltweit um 29 Prozent gegenüber den Zahlen im Februar. Im Vergleich mit der Vorjahresanalyse zeigen die neuen Werte einen deutlichen Wachstumstrend auf. Zwar ist die globale App-Nutzung im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen, jedoch ging die durchschnittliche Anzahl der Öffnungsraten pro Nutzer um 28,5 Prozent zurück – global auf 17,6 App-Öffnungen pro Nutzer pro Monat. Ähnlich sanken die globalen durchschnittlichen Öffnungsraten von 6,44 Prozent auf 6,35 Prozent (-1,4 Prozent).

Starke regionale Unterschiede

Die Kennzahlen für das Engagement im Bereich mobiler Apps variieren auf regionaler Ebene, von reiferen Märkten bis hin zu sich schnell entwickelnden Mobile First-Märkten – sowie auch nach Branchen. Unter den 41 betrachteten Ländern ergaben sich von März bis Juni 2020 der höchste Zuwachs bei den Standort-Opt-In-Raten in Indien, Rumänien, Mexiko, Japan und Brasilien. Großbritannien folgt an sechster Stelle, die USA verzeichnen die neunthöchste Wachstumsrate. Zu den Ländern mit dem höchsten Wachstum in den durchschnittlichen direkten Öffnungsraten nach Erhalt einer Push-Nachricht zählen Südafrika (+147  Prozent), Österreich (+92 Prozent), Taiwan (+69 Prozent), Belgien (+64 Prozent) und Frankreich (+63 Prozent). Das heißt, Kunden zeigten eine deutlich höhere Bereitschaft, Push-Nachrichten von Marken zu öffnen und mit ihnen direkt zu interagieren.

Betrachtet man die App-Nutzung in Bezug auf Branchen, so verzeichnet der Einzelhandel mit 23,1 Prozent weiterhin die höchste Standort-Opt-In-Rate unter den zwölf in der Studie vertretenen Segmenten. In drei Zweigen haben sich die durchschnittlichen Standort-Opt-In-Raten von März bis Juni 2020 mehr als verdoppelt, und zwar im Bereich Medizin, Gesundheit und Fitness (+150 Prozent), Finanz- und Versicherungswesen (+128 Prozent) sowie Reisen und Verkehr (+116 Prozent).

Nördlichen und Westeuropäische Länder liegen bei der App-Nutzung vorne

Mit Blick auf Europa, zeigt sich, dass Nutzer innerhalb der nördlichen und westeuropäischen Länder wie Schweden, Dänemark und Belgien den höchsten Anstieg bei der Nutzung mobiler Apps verzeichnen. Die Anzahl der Apps, die während der Pandemie pro Nutzer geöffnet wurden, stieg um über 50 Prozent im Vergleich zu den Nutzergewohnheiten vor dem Lockdown. In Deutschland, Österreich und der Schweiz war der Anstieg deutlich geringer: Hier liegt die Schweiz mit knapp 35 Prozent vor Österreich (17,3 Prozent) und Deutschland bildet das Schlusslicht mit (15,7 Prozent).  

Wenn man jedoch die direkten Öffnungsraten betrachtet, zeigt sich, dass sich die Statistiken in der DACH-Region verschieben: Österreich verzeichnet hier eine Wachstumsrate von über 90 Prozent, die Schweiz liegt bei 58,8 Prozent und Deutschland bei 42 Prozent. Daraus lässt sich schließen, dass die Verbraucher in diesen Ländern viel eher eine App zu öffnen, wenn sie durch eine Push-Benachrichtigung einer Marke dazu ermutigt werden.

„Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Pandemie die Bedeutung von mobile weiter zementiert hat. Mit einem starken Wachstum bei der Nutzung von mobilen Apps und Öffnungsraten je Nutzer sowie dem höchsten Anstieg der Standort-Opt-in-Raten seit Jahren, vertrauen immer mehr Menschen auf den Informationsaustausch über Apps“, so Laura Schwarz, Regional Manager Central and Eastern Europe bei Airship. „Viele Verbraucher werden auch nach der Krise ihren Standort teilen, da sie wahrscheinlich neue Verhaltensweisen gelernt und für gut befunden haben und diese beibehalten werden. Marketing Teams sollten ihr Engagement im Bereich mobile weiter intensivieren und Lösungen und Anwendungsbeispiele implementieren, um die bereits hohen Kundenerwartungen an mobile Erlebnisse auch weiter zu erfüllen.“