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Ungesunde Nahrungsmittel für Kinder: Konsumenten für bessere Aufklärung statt staatlicher Regulierung

Nahezu jedem in Deutschland ist eine ausgewogene Ernährung und Lebensweise wichtig.
Ipsos GmbH | 13.06.2023
Geeignete Maßnahmen gegen Übergewicht bei Kindern © Ipsos GmbH
 

Eine knappe Mehrheit (56%) der Bevölkerung nimmt bewusst Lebensmittel zu sich, die einen hohen Salz-, Fett oder Zuckergehalt haben. 13 Prozent der Befragten geben an, dass bei ihnen der Konsum von ungesunden Genussprodukten mitunter aus dem Ruder läuft. Drei von zehn Bundesbürger:innen (29%) vermeiden salz-, fett- und zuckerreiche Lebensmittel grundsätzlich.

Übergewicht bei Kindern: Deutsche sehen Schulsystem in der Pflicht

Danach gefragt, welche drei von insgesamt zehn wählbaren Maßnahmen sich am ehesten eignen würden, um der Herausforderung von Übergewicht bei Kindern entgegenzutreten, findet ein breiteres Angebot an ausgewogenem Essen in Schulen den meisten Zuspruch. 39 Prozent der Befragten zählen dies zu den Top 3-Maßnahmen. Ähnlich häufig werden mehr Sportangebote und eine kindgerechte Aufklärung über ausgewogene Ernährung im Schulunterricht (jeweils 38%) genannt.

Mit etwas Abstand dahinter folgen Aufklärungskampagnen über ausgewogene Ernährung (26%) und die Einschränkung von Werbung für zucker-, fett- oder salzreiche Lebensmittel (24%). Eine besondere Besteuerung von Produkten ab einem von Expert:innen definierten Zucker-, Fett- oder Salzanteil hält jede:r fünfte Deutsche (19%) für eine gut geeignete Maßnahme. Eine bessere Lebensmittelkennzeichnung (z. B. Nutri-Score oder Lebensmittellampe) findet bei 18 Prozent Zustimmung. 

Unter denjenigen Befragten, die sich für eine Einschränkung von Werbung für Lebensmittel ab einem bestimmten Zucker-, Fett- oder Salzanteil aussprechen, ist die überwiegende Mehrheit (69%) der Meinung, dass diese altersunabhängig für die gesamte Bevölkerung gelten sollte. 29 Prozent dieser Gruppe bevorzugen hingegen eine gezielte Einschränkung von Werbung für Kinder unter 14 Jahren.

Grünen- und SPD-Anhänger:innen am ehesten für Werbebeschränkungen 

Die Anhängerschaften der im Bundestag vertretenen Parteien unterscheiden sich mitunter stark in ihren Meinungen zur Rolle des Staates bei der Regulierung von ungesunden Nahrungsmitteln. Wenn es um Kinder geht, sieht fast jede:r zweite Grünen-Wähler:in (48%) sowie 43 Prozent der SPD-Anhänger:innen den Staat in der Verantwortung, bei Produkten ab einem von Expert:innen definierten Zucker-, Fett, oder Salzanteil regulierend einzugreifen. Unter den Sympathisant:innen der AfD und FDP sehen das 28 bzw. 30 Prozent der Befragten so.