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Streaming-Studie: 30 Prozent der Deutschen wollen Abos kündigen

Zahlungsbereitschaft der Verbraucher sinkt deutlich. Statt 15 Euro wollen User nur noch maximal 10 Euro für ein Einzelabo ausgeben.
Streaming-Studie: 30 Prozent der Deutschen wollen Abos kündigen © freepik / patrickdaxenbichler
 

Ganze 30 Prozent der Streaming-User wollen laut der aktuellen Simon-Kucher Streaming-Studie im nächsten Jahr ein Abo kündigen. Hauptgründe sind dabei der Wunsch zu sparen (47 Prozent), zu hohe Abopreise (37 Prozent) und zu viele bestehende Abos (29 Prozent).

Streaming-User setzen Rotstift an

„Im internationalen Vergleich verzeichnet Deutschland einen der höchsten Anstiege an geplanten Kündigungen von Streaming-Abos“, erklärt Lisa Jäger, Partnerin und Global Head of Technology, Media & Telco bei Simon-Kucher. „Der Trend ist klar: Streaming-User in Deutschland setzen den Rotstift an.“

So sinkt auch die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher deutlich. Statt 15 Euro wollen User nur noch maximal 10 Euro für ein Einzelabo ausgeben. Das Gesamtbudget für Streaming-Abos fällt auf 25 Euro.

Konkurrenzkampf verschärft sich

Wer offen für neue Angebote ist, zieht laut der Simon-Kucher Streaming-Studie allerdings entsprechende Konsequenzen. Im Schitt haben Streamer in Deutschland 2,1 Abos. Aber 41 Prozent der Befragten gaben an, zu Gunsten eines neuen Abos zunächst ein bestehendes Abo zu kündigen. „Die Hürde, neue Streaming-Kunden zu gewinnen, wird höher“, fasst Lisa Jäger zusammen. „Streaming-Anbieter stehen in der Rezession immer mehr in direkter Konkurrenz.“

Toleranz für Werbung steigt

Wie sich Neukunden gewinnen lassen? Laut der Simon-Kucher Streaming-Studie achten Verbraucher zunächst auf den Preis (84 Prozent), dann auf eine breite Auswahl an Inhalten (81 Prozent). Auf Platz drei und vier der Kaufkriterien für ein Streaming-Abo folgen Flexibilität bei der Kündigung (65 Prozent) und keine Werbeinhalte (47 Prozent). „Sowohl Kündigungsflexibilität als auch Werbefreiheit verlieren im Vergleich zum Vorjahr aber an Bedeutung“, erklärt Lisa Jäger. „Ein Zeichen dafür, dass Kunden ihre präferierten Anbieter gefunden haben und die Toleranz für werbefinanzierte Pakete steigt.“

Metamorphose statt Dilemma

Insgesamt deutet die Studie zwar nicht auf einen Aufwärtstrend in der Branche hin, dennoch gebe es aber Anlass zur Hoffnung. „Kunden sind nicht nur aufgeschlossener, sondern streamen insgesamt auch mehr“, weiß Lisa Jäger. Denn: Ganze 26 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sich ihr Streaming-Konsum in Vergleich zum Vorjahr gesteigert hat. Das Nutzersegment verschiebe sich schlichtweg in Richtung preisorientierter Nutzer. Das Fazit? „Die Streaming-Branche steckt nicht in der Krise aber in einer Metamorphose.“

*Über die Studie: Die repräsentative Simon-Kucher Streaming Study 2023 wurde im Mai 2023 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Cintdurchgeführt. 11.910  Konsumenten in 12 Ländern weltweit (Deutschland: n=1.001) wurden u.a. zu Streaming-Verhalten, Inhaltspräferenzen und Zahlungsbereitschaft befragt. Die Pressemitteilung bezieht sich auf die Ergebnisse der Befragung in Deutschland.