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Bahn-Affäre

DJV fordert strafrechtliche Konsequenzen
Berlin, 28.05.2009 - Die heute bekannt gewordenen Aktivitäten der Deutschen Bahn AG aus dem Jahr 2007 zur Manipulation der Öffentlichkeit müssen strafrechtlich geahndet werden. Das forderte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Die Bahn AG hatte zuvor eingeräumt, dass vor zwei Jahren für so genannte no badge-Aktivitäten 1,3 Millionen Euro ausgegeben worden seien. Darunter seien vorproduzierte Medienbeiträge, Leserbriefe, Einträge in Internet-Foren und Blogs ohne oder mit falscher Urhebernennung zu verstehen. "Wenn die Bahn mit Hilfe gefälschter Text-, Hörfunk- oder Fernsehbeiträge versucht hat, die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen, müssen sich die Gerichte damit befassen", sagte Konken. "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein handfester Skandal."



Es sei zu begrüßen, so der DJV-Vorsitzende, dass sich der neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, nach Bekanntwerden der Vorwürfe umgehend um Aufklärung bemüht habe. "Dabei darf es aber nicht bleiben." Diejenigen Bahn-Verantwortlichen, die die Manipulation von Medien und Öffentlichkeit betrieben hätten, dürften keinesfalls weiterhin als Ansprechpartner der Journalisten fungieren. "Mit Tricksereien schafft man kein Vertrauen."
Über Deutscher Journalisten-Verband DJV

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