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Das staatliche Wettmonopol und der Jackpot für Therapeuten: „Dealer“ helfen „Junkies“

Gunnar Sohn | 16.06.2008
Hamburg/Düsseldorf, 16. Juni 2008, www.ne-na.de – Dass beim so genannten Kampf gegen die Spielsucht eine Menge Heuchelei „im Spiel“ ist, war nach Expertenmeinung schon lange bekannt. Um private Konkurrenten aufs Abstellgleis zu schieben, mussten sich die Lottogesellschaften zur Bekämpfung der Spielsucht verpflichten. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel http://www.spiegel.de schreibt in seiner aktuellen Ausgabe, diese Kampagne sei so teuer wie absurd und wohl nur als „Jackpot für Therapeuten“ zu definieren.



Die Fakten: Laut Spiegel geben die einzelnen Landesregierungen in diesem Jahr erstmals über elf Millionen Euro aus, um die Spielsucht einzudämmen. Ein gigantisches Jobprogramm: Neue Mitarbeiter wurden eingestellt, Berge von Papier warnen vor der neu entdeckten Gefahr, Hotlines bieten Hilfe an, Internet-Seiten laden Spieler zu Selbsttests. Plastischer als die Hamburger Zeitschrift kann man es nicht auf den Punkt bringen: Die „Dealer“ versprechen, die „Junkies“ zu heilen.



„Der Spiegel bringt ein paar besonders schöne Beispiele, welche die Verlogenheit der staatlichen Moralhüter illustrieren“, sagt Helmut Sürtenich, Vorstand des Düsseldorfer Sportwettenanbieters Top-Wetten-AG http://www.top-wetten-ag.de und beklagt weiter: „So kassieren die Ministerpräsidenten jährlich rund vier Milliarden Euro an Steuern und Abgaben von Spielcasinos und Lottogesellschaften. Der scheinheilige Trick hat die Pfründe gesichert und die private Konkurrenz ausgebremst.’“



Geradezu absurd sei die Situation in Sachsen-Anhalt. Das Land wolle dort 200.000 Euro zur Bekämpfung der Spielsucht ausgeben – und zugleich eine Million Euro in die von der Pleite bedrohten Spielbanken investieren, schreibt der Spiegel. Finanzminister Jens Bullerjahn plane sogar, mit neuen Konzessionen „zusätzliche Zocker zu ködern“.



„Mit diesem ganzen Irrsinn muss jetzt Schluss sein“, fordert Sürtenich. „Von den deutschen Politikern ist allerdings keine Rettung zu erwarten, da sie ja Profiteure dieses trüben Treibens sind. Jetzt sind die Gerichte gefragt. Außerdem sollte der Beitrag im Spiegel auf die Tische der europäischen Wettbewerbshüter in Brüssel gelegt werden.“







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Über Gunnar Sohn

Gunnar Sohn ist Freiberufler und u.a. Wirtschaftspublizist, Buchautor, Blogger, Medienberater, Moderator und Kolumnist.