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Elektronische Rechnungen: Treiber und Hindernisse beim Einsatz in kleinen und mittleren Unternehmen

Umfrage zeigt hohen Informationsbedarf im Mittelstand.
Die elektronische Abwicklung von Geschäftsprozessen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Angesichts des wachsenden Kostendrucks streben viele Unternehmen eine Ver­besserung der finanziellen Abwicklungsprozesse an. Die steigende Nutzung und Akzeptanz der Elektronischen Rechnung ist ein Indiz hierfür. Jedoch sehen sich viele Unternehmen beim Umgang mit elektronischen Rechnungen noch vor Herausforderungen gestellt.

Staatssekretär Stefan Kapferer: "Der Mittelstand hat den größten Anteil am gesamten Rechnungsaufkommen. Wenn kleine und mittlere Unternehmen (KMU) elektronische Rechnungen nutzen, bewirkt das auch erhebliche Einsparungen auf gesamtwirtschaftlicher Ebene. Mit passenden Informationsmaterialien wollen wir deshalb den Mittelstand unterstützen, um so einen weiteren Beitrag für dessen Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit leisten zu können. Auch im Hinblick auf die Entwicklungen zur Modernisierung und Weiterentwicklung des europäischen Zahlungsverkehrs im Rahmen von e-SEPA werden sich Unternehmen zukünftig mit dieser Thematik vermehrt beschäftigen."

In einer aktuellen Online-Befragung des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) wurde ermittelt, welches die Treiber und Hindernisse für elektronische Rechnungen sind und welche Lösungen zur Bearbeitung eingesetzt werden. Die Ergebnisse der Studie erscheinen demnächst unter www.ibi.de/erechnung-befragung.html.

Die Umfrage ergab, dass immer mehr Unternehmen auf elektronische Rechnungen setzen, um Kosten zu sparen und die Bearbeitung schneller abwickeln zu können. Ein Großteil der Unter­nehmen (knapp 60 Prozent), die einen Versand von elektronischen Rechnungen bereits eingeführt haben, konnten damit Einsparungen realisieren. Über 80 Prozent der Unternehmen haben bereits Rechnungen in elektronischer Form erhalten. Nach den wichtigsten Gründen für die Akzeptanz von elektronischen Rechnungen gefragt, zeigt sich, dass die Initiative zum Empfang von elektronischen Rechnungen bei 78 Prozent der Unternehmen von Lieferanten oder Geschäfts­partnern ausgeht. Aber auch Gebühren für papierhafte Rechnungen haben über ein Drittel der Befragten zu einer Akzeptanz bewegt. Für 39 Prozent der Unternehmen war eine schnellere Bearbeitung ein wichtiger Grund, Rechnungen elektronisch zu empfangen.

Trotz der Vorteile der elektronischen Rechnungsabwicklung befürchten Unternehmen Schwierig­keiten bei der Einführung. Rechtliche Unsicherheiten beim Versand von elektronischen Rechnungen (66 Prozent) sowie bei deren Erhalt (45 Prozent) sehen viele als eine große Heraus­forderung an. Auch die Suche nach einer geeigneten Lösung zur Umsetzung stellt für viele der befragten Unternehmen eine Barriere dar. Insbesondere kleine Unternehmen gaben an, fehlendes Fachwissen zu elektronischen Rechnungen zu haben.

Die Gestaltung einer effizienten Rechnungsbearbeitung stellt demnach gerade für kleine und mittlere Unternehmen keine leichte Aufgabe dar. Das vom BMWi geförderte Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr erstellt praxisnahe Informationsmaterialien für den Mittelstand, damit Unternehmen die Chancen von elektronischen Rechnungen effektiv nutzen können. Unter www.elektronische-rechnungsabwicklung.de finden interessierte Unternehmen weitere Informationen, wie z. B. einen Marktüberblick, Fallbeispiele erfahrener Unternehmen, einen Wegweiser zum Umgang mit elektronischen Rechnungen sowie aktuelle Veranstaltungshinweise.