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IW-Verbandsumfrage 2006 - Aufschwung mit mehr Substanz

25 der 44 befragten Wirtschaftsverbände bewerten die derzeitige Geschäftslage in ihrer Branche besser als zum Jahreswechsel 2004/2005.
marketing-BÖRSE | 02.01.2006

"Die deutschen Unternehmen gehen optimistisch ins neue Jahr, haben
aber auch die bestehenden Risiken im Blick." So fasst Michael Hüther,
Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) die
traditionelle IW-Verbandsumfrage zusammen. Danach bewerten 25 der 44
befragten Wirtschaftsverbände die derzeitige Geschäftslage in ihrer
Branche besser als zum Jahreswechsel 2004/2005. Weitere 15 Verbände
sprechen von einer unveränderten und nur noch 4 von einer
schlechteren Stimmung.

Die Perspektiven für 2006 werden ebenfalls von 25 Branchen
günstiger eingeschätzt. "Die weiterhin expandierende Weltwirtschaft
schickt die deutschen Exporte auf Rekordjagd und bringt inzwischen
auch die Investitionen auf Trab. Dies verleiht dem Aufschwung mehr
Substanz", erläutert Hüther die Gründe für den Optimismus. Allerdings
könnten ein erneuter drastischer Ölpreisanstieg, ein nachlassender
Reformelan der Wirtschaftspolitik und nicht zuletzt ein Kostenschock
durch überzogene Tarifabschlüsse die konjunkturelle Erholung
gefährden.

Produktion
- Eine Mehrheit von 25 Wirtschaftsverbänden erwartet für 2006 eine
etwas höhere Produktion oder einen etwas höheren Umsatz als 2005.
Dabei wird der Aufschwung auch im kommenden Jahr im Wesentlichen von
der Industrie sowie einem Teil der unternehmensnahen Dienstleister
getragen.
- Von einem gleich bleibenden Output gehen 9 Wirtschaftssparten aus.
- Dagegen rechnen 8 Verbände für ihre Unternehmen mit einer etwas
niedrigeren Schlagzahl als im laufenden Jahr - darunter die
Bauwirtschaft, das Handwerk und der Handel.

Investitionen
Dreh- und Angelpunkt der konjunkturellen Zuversicht sind die
überwiegend positiven Investitionspläne der deutschen Wirtschaft:
- So wollen die Unternehmen in 18 von 44 befragten Verbänden 2006
ihre Investitionen steigern. Dies gilt etwa für den Maschinenbau, die
Elektroindustrie, die Chemische Industrie sowie den Banken- und
Leasingbereich.
- In 23 Wirtschaftsbereichen - vor allem im Dienstleistungssektor -
planen die Firmen, zumindest ebenso viel zu investieren wie 2005.
- Lediglich noch 3 Verbände erwarten, dass ihre Betriebe die
Investitionstätigkeit gegenüber 2005 einschränken werden.

Beschäftigung
Die mehrheitlich günstigen Umsatz- und Produktionsaussichten werden
2006 noch nicht für eine Belebung am Arbeitsmarkt sorgen. Nur 4
Verbände rechnen mit einem Beschäftigungszuwachs in ihren Unternehmen
- das Speditions- und das Gastgewerbe, der Luft- und Raumfahrzeugbau
sowie das feinmechanische und optische Gewerbe. Weitere 19 Sparten
gehen von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus, doch 21 Verbände
befürchten unterm Strich einen Stellenabbau. "Dies zeigt, wie
notwendig es ist, die Arbeitsmarktchancen in Deutschland durch eine
wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik sowie Tarifabschlüsse mit
Augenmaß zu verbessern", resümiert IW-Direktor Hüther.
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