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Mobile Content: News, Entertainment, Sport – Welche Inhalte für welche Zielgruppe?

Medientage München 2009: Bessere Standards und Flatrates sollen Mobile Content pushen
München – Zum Aufbau erfolgreicher Geschäftsmodelle mit Mobile Content wünschen sich Inhalteanbieter vor allem einheitlichere Standards, bessere Bandbreiten und attraktivere Preismodelle für die Endkunden, so lautete der Tenor eines Experten-Panels bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN.


Über einen „sehr weit entwickelten Mobile-Markt in Japan“, berichtete Marco Koeder, Executive Manager Cybermedia, der aus Tokio zugeschaltet war. Vierzig Prozent der weltweiten Umsätze im Mobile-Bereich würden in Japan getätigt. Bemerkenswert sei dabei, merkte Moderator Thomas Aigner an, dass News dort am beliebtesten seien, dies sei in Deutschland nicht der Fall. Über mangelnde Akzeptanz mobiler Inhalte könne er sich nicht beklagen, sagte Joachim Wildt, Head of Partner Services, UEFA Media Technologies. Die von dem Fußballverband im August dieses Jahres eingeführte Applikation für das iPhone wurde bereits 400.000 Mal runtergeladen, berichtete Wildt.


Die ProSiebenSat.1 Group bereite im Mobile-Bereich ihre Inhalte für vier Kanäle auf, neben dem Mobile Web seien dies iPhone, Android und Palm Pre, erläuterte Manfred Neumann, Leiter Mobile Services SevenOne Intermedia. „Es ist besonders wichtig, auf die verschiedenen Betriebssysteme und Endgeräte einzugehen“, sagte Neumann. „Wir setzen vor allem auf das iPhone“, sagte Klaus Ebert, Programmdirektor Bewegtbild der Verlagsgruppe BILD. Der Blackberry etwa habe bei „BILD“ nur einen Marktanteil von zehn Prozent. Andere Zielgruppen im Visier hat Joachim Bader, Managing Director CLANMO. Seine Agentur für Mobile Interaction betreut unter anderem die Lufthansa. Erstmals seien dort in einem Monat 100.000 mobile Bordkarten verkauft worden, berichtete Bader. Mobile sei bei der Airline inzwischen vom „Service- zum Profitcenter“ avanciert.


„Wo wird denn Geld verdient?“, fragte Moderator Aigner in die Runde. „Es wird noch kein Geld verdient“, sagte Ebert, er sei jedoch überzeugt, dass dies mit „exklusiven Inhalten“ möglich sei. Als Beispiel dafür nannte er die Möglichkeit, mobilen Endkunden eine Vorabversion der „BILD“ aufs Handy zu schicken; „fix und sexy“ müssten die Inhalte geliefert werden. Voraussetzung für erfolgreiche mobile Geschäftsmodelle sei eine größere Bandweite bei der Datenübertragung. „Eher im Advertising-Bereich“ sieht Manfred Neumann künftige Erlösquellen für SevenOne Intermedia. Neben der Werbung erziele man derzeit im „Klingelton-Bereich“ Einnahmen, bei Paid Content seien die Kunden „noch eher zugeknöpft“. Neumann wünscht sich wie Ebert mehr Bandbreite und „ein vernünftiges Pricing bei Tarifen für den Endkunden“. Für die UEFA, die vorwiegend Lizenzen an ihre Medienpartner verkauft und für diese eine mobile Promotion betreibt, sei eine technische Standardisierung im Mobile-Bereich wichtig. „Mobile Inhalte müssen derzeit für 1.300 Endgeräte angepasst werden“, beschrieb UEFA-Mann Wildt die Problematik. Agenturchef Bader plädierte für „bessere und mehr mobile Strategien bei Medien und Markenkunden“. Marco Koeder forderte zum Ab schluss des Panels das Erfolgsgeheimnis des japanischen Vorzeigemarktes: „Wir brauchen Flatrates, Flatrates, Flatrates!“.


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Die Medientage München GmbH ist Veranstalter der MEDIENTAGE MÜNCHEN sowie weiterer hochkarätiger Fachveranstaltungen. www.medientage.de