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Versicherungswirtschaft 2020: Klimawandel erfordert innovative Preismodelle

Versicherungswirtschaft 2020: Klimawandel erfordert innovative Preismodelle

Der Klimawandel wird sich entscheidend auf die Prämiengestaltung der Assekuranz auswirken. Bereits heute steht fest: Die Absicherung von Naturkatastrophen wird teurer. Bleiben weitere politische Anstrengungen aus, so ist damit zu rechnen, dass die klimabedingten Schäden zum Ende des Jahrhunderts weltweit mindestens fünf Prozent des jährlichen globalen Bruttoinlandsprodukts betragen werden. In gefährdeten Regionen werden daher die Versicherungsprämien für die Absicherung von Wasser-, Sturm- oder Hagelschäden deutlich steigen. Dies ist das Ergebnis der Studie „Zukunftsfaktoren 2020“ von Steria Mummert Consulting gemeinsam mit Lünendonk sowie der FutureManagementGroup.

Den Prognosen zufolge dürften im Jahr 2020 bestimmte klima- und wetterbedingte Risiken von den meisten Anbietern nicht mehr versichert werden, da sie als nicht kalkulierbar eingeschätzt werden. Die wachsende Bedrohung durch Naturkatastrophen führt jedoch zu einer steigenden Nachfrage nach Risikoabsicherungen, die teilweise heute noch nicht versicherbar sind. Somit eröffnen sich für Versicherer neue Wachstumsfelder, die allerdings mit einem deutlich höheren Kostenrisiko verbunden sind.

Moderne Informationssysteme, wie beispielsweise Business Rule Management Systeme (BRMS), tragen dazu bei, eine intelligente und risikoadäquate Absicherung von Naturkatastrophen zu erreichen. Dazu greift das BRMS-System auf Katastrophenmodelle zurück, die auf komplexen mathematischen Funktionen basieren. Sie ermöglichen das Erstellen einer regionalen Gefährdungsanalyse. Der Versicherungsberater wäre somit in der Lage, die individuelle Situation des Versicherungskunden noch besser zu berücksichtigen. Ihm könnten beispielsweise geeignete präventive Maßnahmen vorgeschlagen werden, um einen günstigeren Tarif zu erhalten.

Bereits heute zeichnet sich ab, dass große Rückversicherer verstärkt auch auf internationale Anbieter von Schadensmodellen, beispielsweise dem US-Marktführer Risk Management Solutions, zurückgreifen. Die „Zukunftsstudie 2020“ macht deutlich, dass die Absicherung von klimabedingten Naturkatastrophen dabei zunehmend auf mehrere Schultern verteilt wird. „In Deutschland ist die Zahl der klimabedingten Katastrophen innerhalb der letzten Jahrzehnte stetig gewachsen. Auch weltweit ist dieser Trend festzustellen“, sagt Dr. Christian Schareck, Bereichsvorstand Insurance von Steria Mummert Consulting. „Nur ein global aufgestelltes Unternehmen wird in der Lage sein, diese Risiken weltweit zu verteilen und zu managen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Konsolidierung in diesem Bereich weiter fortsetzen wird.“

Hintergrundinformationen
Unter der Überschrift „Zukunftsfaktoren 2020“ hat die Steria Mummert Consulting AG, Hamburg, eine umfassende Untersuchung von Zukunftsfaktoren und ihren Auswirkungen auf die Branchen Banken, Versicherungen, Energieversorger, Telekommunikation und öffentliche Dienstleister vorgelegt. In Zusammenarbeit mit der FutureManagementGroup AG, Eltville, und der Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, wurden aus 33 identifizierten Zukunftsfaktoren über 736 Projektionen, 191 Zukunftschancen und 65 potenzielle Überraschungen für Menschen, Unternehmen und andere Organisationen abgeleitet.



Kontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de