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Zeitungsrunde: Verleger rücken von Maximalforderungen ab

Neue Tarifverträge für die rund 14.000 Redakteure an verhandelt.
Mit einem Verzicht der Verleger auf massive Einschnitte in die Tarifverträge für Zeitungsjournalistinnen und -journalisten endete am Abend die neunte Tarifrunde Tageszeitungen in Hamburg. Vertreter des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, des Deutschen Journalisten-Verbands und der Gewerkschaft ver.di hatten vom Mittag an über neue Tarifverträge für die rund 14.000 Redakteure an Tageszeitungen verhandelt. Die Zeitungsverleger rückten dabei von ihrer im Dezember 2010 aufgestellten Forderung nach einem um 15 Prozent abgesenkten Tarifwerk für Berufseinsteiger ab. Mögliche Veränderungen in der Struktur des Gehaltstarifvertrags für den journalistischen Nachwuchs werden zu einem späteren Zeitpunkt noch verhandelt. "Damit ist der Dumping-Tarifvertrag für Berufseinsteiger vom Tisch", sagte DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring.
"Das ist ein großer Erfolg, den wir unseren streikenden Kolleginnen und Kollegen zu verdanken haben."


Darüber hinaus einigten sich die Tarifvertragsparteien darauf, den Manteltarifvertrag in seiner bestehenden Form bis Ende 2013 wieder in Kraft zu setzen. Eine Kündigung der Altersversorgung soll bis Ende 2013 ausgeschlossen werden. Grundsätzliche Übereinstimmung wurde auch hinsichtlich von Öffnungsklauseln erzielt: Verlage in wirtschaftlicher Not sollen die Möglichkeit erhalten, unter genau umrissenen Bedingungen zeitweise Urlaubs- und Weihnachtsgeld abzusenken. "Hier müssen wir noch die Konditionen genau festlegen, damit es bei Notfalllösungen bleibt", sagte Döhring. Über Erhöhungen von Gehältern und Honoraren ist in einer weiteren Tarifrunde zeitnah zu verhandeln. Ein Verhandlungstermin soll in den nächsten Tagen vereinbart werden. Am morgigen Mittwoch werden die zuständigen DJV-Gremien das Verhandlungsergebnis bewerten.


"Uns ist ein wesentlicher Schritt nach vorn gelungen", sagte der DJV-Verhandlungsführer am Abend. "Dafür mein herzlicher Dank an alle
Kolleginnen und Kollegen, die sich zum Teil seit Monaten aktiv für faire und
angemessene Tarifverträge stark gemacht haben!"