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Besser Hochdeutsch bestellen - oder warum Porto und Bordeaux nah beieinander liegen

Timo Schutt | 01.10.2012
Einer in Stuttgart lebenden Frau wurde jetzt ihr sächsischer Dialekt zum Verhängnis: Sie buchte am Flughafen Stuttgart einen Flug. Sie wollte eigentlich nach Porto, was bekanntermaßen in Portugal liegt (was zumindest den Fußballfans aufgrund des dortigen FC Porto klar sein dürfte). Bekommen hat die gute Frau aber ein Flugticket ins französische Bordeaux.

Wenn man sich nun die Aussprache bestimmter Laute in sächsischer Mundart ins Gehör ruft kann man sich vorstellen, wie es zu dem Missverständnis kam.

Jedenfalls wollte die Dame den Flug nach Bordeaux nicht bezahlen und ließ sich verklagen. Das Reiseunternehmen bekam Recht: „Versteht der Empfänger eine undeutlich gesprochene Erklärung falsch, so geht das grundsätzlich zu Lasten des Erklärenden“, sagte das Amtsgericht in Stuttgart.

Das gilt natürlich auch für den Schwaben, der versucht außerhalb des Maultaschenäquators etwas zu bestellen. Was er wohl bekommt, wenn er in Sachsen einen Breschdling-Kuchen bestellt?

Timo Schutt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für IT-Recht