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Eine App ersetzt die Bank - Banking 2.0 auf dem Vormarsch

MS&C zeigt, dass Banking 2.0 mit innovativen Services traditionellen Banken die Kunden abwirbt.
Die Digitalisierung der Märkte greift um sich wie ein Krake: Der Online Handel hat den stationären Handel das Fürchten gelehrt, die Automobilbranche gewöhnt sich langsam an die Notwendigkeit von Connected Car und jetzt sind die Banken dran. Banking 2.0 ist ein neuer Trend, der die bewährten Vertriebskonzepte der Bankenbranche in Frage stellt und mit neuen Services die Kunden gewinnen wird. Die Managementberatung Mücke, Sturm & Company zeigt am Beispiel des Services Moven, der in Deutschland noch weitgehend unbekannt ist, wie in Zukunft Banking, Wallet-, und Financial-Management-Funktionen miteinander verschmelzen werden. "Deutsche Banken - einschließlich der Direktbanken - sollten Services wie Moven als Impuls sehen, selbst ins Banking 2.0 einzusteigen. So können sie ihren Vertrauensvorsprung nutzen und ihre Kunden halten", empfiehlt Achim Himmelreich, Partner bei Mücke Sturm & Company.

Banking 2.0 - maßgeschneiderte Angebote für den Kunden

Die sich ändernde Dialogkultur durch das Internet zeigt sich auch in der Bankenbranche. Der Kunde ist weniger auf Auskünfte von Seiten seiner Bank angewiesen. Er ist selbst informiert und weiß auch ohne persönliche Beratung, wie er seine Geldanlagen tätigen möchte. Online-Banking und Banking 2.0 gegenüber ist er zunehmend aufgeschlossen. Die auf persönliche Beratung und Provision basierende Vertriebsstruktur der traditionellen Banken sowie das ausgedehnte Filialnetz erscheinen vor diesem Hintergrund überholt und bieten Raum für disruptive Entwicklungen. Bill Gates hat den Trend Banking 2.0 treffend beschrieben: "Banking is necessary, banks are not." Neue Geschäftsmodelle im Banking 2.0 verschmelzen die Möglichkeiten des Internets mit traditionellen Bankdienstleistungen. Basierend auf Echtzeit-Interaktion, Datenhistorie und Gamification-Ansätzen entstehen hier moderne Einkaufs- und Konsumberater, die die persönliche Beratung durch kundenindividuelle Produkte und Dienstleistungen ersetzen.

Das Beispiel Moven - Der perfekte Einkaufsberater

Der Banking 2.0 Service Moven hat umfassende Financial Management Features:

- Banking 2.0: Zur Nutzung von Banking 2.0 wird die Moven App mit dem Girokonto verknüpft und der Nutzer muss Angaben zu seiner finanziellen Situation machen. Zudem kann Moven durch die Verknüpfung mit sozialen Netzwerken wie Facebook oder LinkedIn den sozialen Status des Users bewerten und mithilfe eines Persönlichkeits-Quiz dessen Charaktereigenschaften feststellen. - Daten, von denen Banken träumen und mit denen Moven perfekte individuelle Angebote machen kann.
- Mobile-Wallet-Funktion: Moven ermöglicht als Mobile Wallet die Auswertung von Echtzeit-Transaktionsdaten und gibt seinen Nutzern einen Überblick über das eigene Konsumverhalten sowie Auswertungen und Ratschläge zur dessen Optimierung. Die Funktion Money Pulse gibt eine Einschätzung der Ausgaben auf einer Skala von grün bis rot. So hat der Nutzer seine Ausgaben immer im Blick. Die Funktion Money Path kann die Ausgaben nach Ort und Produkt gliedern und auswerten. - Moven ist der perfekte Einkaufsberater.
- Financial Management: Basierend auf den Daten der mobile Wallet, also dem Konsumverhalten des Unsers, sowie des Banking Accounts wird dem Nutzer ein CRED Score zugewiesen und seine Financial Personality, sein Spartypus, ermittelt.

Moven Benchmarking - Deutschland braucht noch etwas Zeit

Auch andere Unternehmen haben die Chance im Banking 2.0 erkannt und verfolgen ähnliche Ansätze wie Moven. Mücke, Sturm und Company hat einen ersten Vergleich erstellt, der zeigt, dass Banking 2.0 auf dem Vormarsch ist aber zum Durchbruch in Deutschland noch etwas Zeit braucht.

Moven & Co können durch die Erhebung zusätzlicher Daten zuverlässigere Aussagen über die Kreditwürdigkeit von Kunden machen als traditionelle Banken und dem Kunden exakt auf die individuellen Anforderungen zugeschnittene Produkte anbieten.

Das auf Provision basierende, standardisierte Vertriebskonzept der Banken wird durch innovative und persönliche Angebote abgelöst. Auf diese Weise werden Services wie Moven den klassischen Banken immer mehr Marktanteile abnehmen. So könnte den Banken ein ähnliches Schicksal drohen wie dem stationären Handel im Web 2.0.

Da der Durchbruch von Banking 2.0 - unter anderem auch wegen datenschutzrechtlicher Bedenken der Kunden - in Deutschland noch ein paar Jahre dauern kann, sollten sich die Banken ihren heute noch bestehenden Vertrauensvorsprung beim Kunden zu Nutze machen und selbst zeitnah innovative, kundenorientierte Angebote liefern. Sie haben noch die Zeit, um aus den Versäumnissen anderer zu lernen.