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“Pressemitteilungen sollten in wenigen Sätzen das Notwendige sagen”

Gerhard A. Pfeffer, Chefredakteur des PR-Journals
Melanie Tamblé | 20.01.2014
Gerhard A. Pfeffer, Chefredakteur des PR-Journals im Exklusiv-Interview mit PR-Gateway

Wie erlebt ein Journalist die tägliche Recherche-Arbeit mit Pressemitteilungen? Welche Meldungen wecken die Aufmerksamkeit und welche werden ignoriert? Gerhard A. Pfeffer, Chefredakteur und Herausgeber des PR-Journals sowie Juror des Wettbewerbs „Beste Online-Pressemitteilung“, stand PR-Gateway im Exklusiv-Interview Rede und Antwort.

PR-Gateway:
Sie erhalten tagtäglich zahlreiche Pressemitteilungen. Wie kann eine Pressemitteilung Ihre Aufmerksamkeit wecken?

Gerhard A. Pfeffer: Eine gute Pressemitteilung beantwortet die 5 wichtigen W-Fragen im ersten Absatz. Mit wenigen Sätzen das Notwendige sagen. Wir haben ja alle wenig Zeit für die Recherche-Arbeit und ich muss schnell bewerten, ob ich die Meldung a) lesen sollte und b) verarbeiten will.

PR-Gateway:
Welche Meldungen sind für Sie als Chefredakteur des PR-Journals besonders interessant?

Gerhard A. Pfeffer: Pressemitteilungen interessieren mich, wenn sie branchenrelevant sind. Das heißt: Die Informationen interessieren unsere Leserinnen und Leser aus der PR- und Kommunikationsbranche und sind für sie von Nutzen. Und sind onlinegerecht (das “PR-Journal” ist ein Nur-Online-Medium). Also keine Mails über 1 Mb und ohne riesige, hochaufgelöste Bilddateien.

PR-Gateway: Worauf sollten PR-Verantwortliche bei dem Verfassen von Pressemitteilungen besonderes achten?

Gerhard A. Pfeffer: Der Köder muss dem Fisch schmecken – nicht dem Angler. Verfassen Sie keine Meldungen, um dem Chef oder dem Auftraggeber zu gefallen. Das ergibt meist nur schönfärbendes Geschwafel. Wer in drei Sätzen alle wichtigen Informationen rüberbringen kann, sollte danach aufhören. Alles andere ist nur Füllmaterial und ärgert den Journalisten, weil es ihn zum Kürzen nötigt.

PR-Gateway:
Haben Sie ein Beispiel für eine gute Pressemitteilung, die Sie begeistern könnte?

Gerhard A. Pfeffer: Oh je, es sind zu viele. Wir erhalten täglich mindestens 200 relevante und über 500 nicht-relevante Mails. Unser täglicher Output beträgt zwischen 12 und 22 verarbeitete Meldungen. So fällt es mir schwer mich an eine Meldung, die mich besonders begeistert hat, zu erinnern. Mir reicht es schon, wenn die Meldung professionell und nutzwertig ist.

Tipp von PR-Gateway: Schon der Betreff der E-Mail muss den Journalisten überzeugen. So sollte dieser den Empfänger über die Kernaussage der Pressemitteilung aus Kundensicht informieren. Denn nur wenn der Betreff auf wichtige und für die Zielgruppen relevante Informationen hindeutet, hat die Mitteilung eine Chance gelesen zu werden.

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