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Über Ethik, Manipulation und Verantwortung in der Online-PR

Online-PR ist im Kommen, immer noch – auch wenn es Quellen gibt, die das Gegenteil behaupten
Frank-Michael Preuss | 09.08.2011

Online-PR ist im Kommen, immer noch – auch wenn es Quellen gibt, die das Gegenteil behaupten und den Hype nach unten spielen wollen. Der große Anreiz, der für den einzelnen in den Bereichen Online-PR und vor allem Social Media besteht, ist das Mitmachen – die Interaktion. Während man es von früher her gewohnt war, eine mehr oder weniger eindimensionale Werbebotschaft zu konsumieren, ist es nun möglich, unmittelbar seine eigene Meinung durch Kommentar, Retweet oder irgendwo in einer Timeline zu offenbaren. 24 Stunden am Tag und – gnadenlos. Leichter konnte man noch nie seine Freude oder seinen Unmut loswerden, ohne dafür mit Konsequenzen rechnen zu müssen.

Die professionelle Online-PR nutzt diesen Effekt wiederum um Ihre Message oder die des Kunden gezielt in den Mainstream zu transportieren – mal gut, mal weniger gut. Aber in jedem Falle entsteht Traffic und damit Wahrnehmung. Dahinter steht der Anspruch der Unternehmen, langfristig auch über Online-PR das eigene Image zu verbessern und quasi nebenbei auch erhöhte Verkaufszahlen zu erreichen. Johann Plenge beschreibt das im Kern bereits 1922 so: es geht um die „Verbreitung geistiger Antriebe, die Handlungen auslösen sollen“. Deutlicher formuliert es Edward Bernays: „Wenn wir den Mechanismus und die Motive des Gruppendenkens verstehen, wird es möglich sein, die Massen, ohne deren Wissen, nach unserem Willen zu kontrollieren und zu steuern“.

Und damit sind wir bei der entscheidenden Frage: wie weit darf Manipulation gehen? Wie viel Ethik muss im Geschäftsleben übrig bleiben? Unverantwortlichkeiten umgeben uns tagtäglich, sowohl in Wirtschaft, als auch in Politik, sowie in anderen Bereichen. Der Bürger wird manipuliert, das ist kein Geheimnis. Und das geschieht mit allen möglichen Mitteln, die die Medien bieten.

Wer jedoch Verantwortung für einen medialen Auftritt übernimmt, sollte nach gesundem Menschenverstand selber über genügend Medienkompetenz verfügen. „PR-Agenturen arbeiteten immer professioneller - und die Redaktionen werden personell so ausgedünnt, dass es nicht mehr genug Journalisten gibt, um Mitteilungen nachzurecherchieren", sagt DJV-Sprecher Hendrik Zörner. Daraus hören wir klar den Vorwurf, dass PR-Agenturen Informationen manipulativ instrumentalisieren, um größtmöglichen Profit für den eigenen Kunden zu erzielen. Wo bleibt da die Ethik, wo die Mitverantwortlichkeit? Und vor allem: wie erfolgreich können PR-Kampagnen langfristig sein, die rein auf Manipulation aufgebaut sind?

Google fordert echten Content, und das ist meiner Meinung nach, der richtige Ansatz. Die Informationen, die wir erhalten, müssen langfristig und gut recherchiert angelegt sein, müssen beidseitiges Vertrauen herstellen und ein ehrliches, offenes Image aufbauen. Somit hat seriöse Online-PR nichts mit reiner Publicity, leeren Versprechungen oder Manipulation zu tun. Sie kann sogar positive Veränderungsprozesse in der Gesellschaft in Gang setzen. Echte Online-PR kann Menschen und Ideen gewinnen, darf sie dabei aber nicht instrumentalisieren. Wer das nicht nachvollziehen oder verstehen kann, ist fehl am Platz und wahrscheinlich im Bereich der Werbung besser aufgehoben. Ganz nach dem Spruch von Vance Packard: „Werbung ist die Kunst, auf den Kopf zu zielen und die Brieftasche zu treffen.“

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