Apothekerin zerlegt Werbung von Shop-Apotheke

- Warum Durchfall-Präparate online bestellen keine gute Idee ist.
- Vorteile lokaler Apotheken nutzen
- Dringlichkeit und Bedürfnisse der Konsumenten besser berücksichtigen

Apothekerin Nicole Hauptmann hat die Werbung der Shop-Apotheke, in der Collien Ulmen-Fernandes und Christian Ulmen für den niederländischen Versandhändler werben, scharf kritisiert. Der Werbespot, der verspricht, bis 18 Uhr bestellte Medikamente bis zum nächsten Tag zu liefern, ist laut Hauptmann besonders für Durchfall-Präparate völlig ungeeignet. Sie macht darauf aufmerksam, dass bei akuten Beschwerden wie Durchfall jede Minute zählt und ein Versand über Nacht nicht schnell genug sei, berichtet Apotheke Adhoc.

Hauptmann betont, dass jede kleine Dorfapotheke mittlerweile einen eigenen Lieferdienst anbietet, der in der Regel noch am selben Tag liefert. In dringenden Fällen bringe sogar der Apotheker persönlich die Medikamente vorbei. Zudem zweifelt Hauptmann am langfristigen Erfolg niederländischer Versandapotheken wie Redcare oder DocMorris. Sie weist darauf hin, dass diese Unternehmen oft mit hohen Verlusten kämpfen und ihre Geschäftsmodelle nicht nachhaltig seien. Hauptmann kritisiert, dass die Politik dieses Problem ignoriert, möglicherweise aus Eigeninteresse für zukünftige Posten in der Branche.

Für Marketingmanager mittlerer und großer Unternehmen bedeutet diese Kritik, dass sie bei der Bewerbung von Gesundheitsprodukten die Dringlichkeit und Bedürfnisse der Konsumenten besser berücksichtigen sollten. Es ist wichtig, auf schnelle und zuverlässige Liefermöglichkeiten hinzuweisen, insbesondere bei Produkten, die bei akuten Beschwerden benötigt werden. Unternehmen sollten die Glaubwürdigkeit ihrer Werbebotschaften sicherstellen und sich auf den Mehrwert konzentrieren, den sie den Kunden bieten können, um Vertrauen und Zufriedenheit zu stärken.