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Internet setzt auf Qualität

DJV-Tagung BesserOnline
marketing-BÖRSE | 29.05.2006
Online-Journalismus - Fastfood oder Vollwertkost? So lautete das Motto der DJV-Tagung BesserOnline, die am heutigen Samstag in Berlin stattfand. 170 Teilnehmer aus dem Online-Journalismus kamen zusammen, um sich über neue Trends in diesem jüngsten Zweig des Journalismus zu informieren, aber auch um praktische Tipps für ihren Arbeitsalltag zu bekommen. Veranstaltet vom Verein Berliner Journalisten, vom Brandenburger Journalisten-Verband und vom DJV-Bundesfachausschuss Online-Journalismus, zog die Tagung zu etwa gleichen Teilen fest angestellte und freie Online-Journalisten an.


Lässt sich mit Qualitätsjournalismus im Internet Geld verdienen? Bedeuten die neuen Stellen bei Online-Medien, die in den letzten Monaten ausgeschrieben wurden, eine Chance für gut ausgebildete und ambitionierte Journalisten? Mit diesen Fragen leitete Dr. Andreas Bittner, Vorsitzender des DJV-Bundesfachausschusses Online-Journalismus, in die Plenumsdiskussion ein. Denn das Internet scheint die Krise nach dem Zusammenbruch der New Economy überwunden zu haben. Dr. Michael Maier, Chefredakteur der Netzeitung, stellte fest: "Das Internet zieht wieder an." Sein Medium hat deshalb eine Qualitätsoffensive ausgerufen, um mit der Entwicklung Schritt zu halten. Er sagte den Informationsmedien im Netz eine wachsende Bedeutung voraus. Weitere künftige Schwerpunkte sah er in der Partizipation der User und im Qualitätsjournalismus. Ein Indiz für seine These: "Die selbst recherchierten Berichte der Netzeitung laufen am besten." Das seien 30 bis 40 Prozent der 250 täglich produzierten Artikel dieses Mediums.


"Auf Qualität setzt auch die Rheinische Post", erklärte Oliver Eckert, Chefredakteur von RP-online. Die Einrichtung eines integrierten Newsrooms für die Print- und Online-Ausgabe der Tageszeitung in diesen Tagen sei Teil der Qualitätsoffensive der RP. Dass über gemeinsame Print- und Onlineredaktionen unterschiedliche Meinungen herrschen, machte Julius Endert von Handelsblatt Online deutlich: "Die Online-Redaktion ist wieder aus dem gemeinsamen Newsroom ausgezogen."


Einigkeit bestand darin, dass die Online-Medien eine wachsende Bedeutung im Medienmix gewinnen. "Die Bindung an Medien nimmt tendenziell ab. Journalisten müssen sich zur Marke entwickeln", umriss der Blogger Don Alphonso, im Hauptberuf Redakteur eines Druckmediums, aus seiner Sicht die Entwicklung im Online-Journalismus. Michael Maier hielt dagegen: "Wenn die Online-Medien Qualitätsjournalismus bieten, können sie User dauerhaft binden." Eine wichtige Voraussetzung sei dabei, dass auch im Internet Information und Meinung getrennt würden.


In zahlreichen Workshops wurde auf der Berliner DJV-Tagung über verschiedene Einzelfacetten des Online-Journalismus informiert. Das Themenspektrum reichte dabei von praktischen Tipps zur Existenzgründung über soziale Absicherung bis hin zu Anforderungen an Online-Nachrichtenredaktionen. Wie ein roter Faden zog sich durch die Tagung die Zuversicht, dass der beginnende Aufschwung der Online-Medien zugleich auch den Qualitätsjournalismus im Netz weiter stärken wird.





Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner
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