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Jahresrückblick: Das bewegte die Netzwelt 2011

Das Jahr 2012 hat begonnen und viele Trends und Entwicklungen der digitalen Wirtschaft aus 2011 liegen hinter uns. Grund genug für einen Rückblick:
TWT Group GmbH | 13.01.2012
Im Jahresrückblick 2011 lässt TWT die Internet-Höhepunkte des vergangenen Jahres Revue passieren. Ob der enorme Wachstum im deutschen E-Commerce-Markt, der Start des Sozialen Netzwerks Google+ oder der Tod von Steve Jobs: Die Höhen und Tiefen erhalten Sie hier als Jahresrückblick.

Online-Marketing
Im Bereich Online-Marketing war es ein aufregendes Jahr: Am 24. Februar eröffnet Google der SEO-Branche: Mit dem Update des Suchalgorithmus “Panda” würden Webseiten mit negativem Inhalt schlechter platziert. Bei der ersten Welle trifft es in den USA Preisvergleichsdienste wie Ciao.com oder die Automobilplattform Suite101.com. Im April erscheint eine Konkurrenz für Google Street View: Microsoft kündigt seinen Online-Straßenatlas “Bing Maps Streetside” für Deutschland an. Der Online-Vermarkterkreis (OVK) legt in Sachen Branchen-Zahlen nach: 2011 hat der Online-Werbemarkt erstmals die fünf Milliarden-Euro-Marke überschritten. Das Volumen liegt mit 5,36 Milliarden Euro auf Rang Zwei nach dem Fernsehen. Real-time Bidding entwickelt sich während dessen zum großen Trendthema in 2011: Microsoft bringt „Microsoft Advertising Exchange“ auf den Markt. Yieldlab entwickelt ein Real-time-Bidding-Netzwerk für Vermarkter.
Im August erscheint nun auch in Deutschland Googles “Panda”: Die Verlierer sind „Wer-weiss-was.de“, „Ciao.de“ und „Dooyooo.de“ – die Seiten verlieren mehr als die Hälfte ihrer Sichtbarkeit. Einen Monat später bestätigt der OVK seine Prognose vom Frühjahr, dass der Online-Werbemarkt 2011 um 16 Prozent auf mehr als sechs Milliarden Euro wächst. Der Sektor Bewegtbild erzielt dabei ein Plus von 115 Prozent.

eCommerce
Besonders im eCommerce-Sektor waren 2011 ebenfalls viele Highlights zu beobachten: Im Januar übernimmt eBay für 150 Millionen Euro den Shopping-Club Brands4Friends und sichert sich somit neue Kontakte zu Markenartiklern. Im März veröffentlicht der Bundesverband des Versandhandels (BVH) Zahlen und Fakten zum deutschen eCommerce-Markt: Dieser wuchs 2010 um 2,8 Milliarden Euro auf 18,3 Milliarden Euro. Im selben Monat kommen schlechte Nachrichten aus der EU für Online-Händler. Das Parlament stimmt über eine Verbrauchervertragsrichtlinie ab, die Shop-Betreiber dazu verpflichten soll, Waren in allen 27 Mitgliedsstaaten zu vertreiben. Im Juni gibt es wieder Neues von eBay: Der Online-Marktplatz erwirbt den Open-Source-Shop-Systemhersteller Magento komplett. Im Herbst erscheint eine weitere Prognose des Bundesverband des Versandhandels: Der Gesamtumsatz im Online-Handel soll 2011 auf 20,8 Milliarden Euro steigen. Im Weihnachtsgeschäft verzeichnen die Online-Händler in den USA ein Umsatzplus von 15 Prozent zum Vorjahr. In einer Woche wird die Umsatzgrenze von einer Milliarde US-Dollar pro Tag überschritten.

Social Media
Facebook steigt im Januar in den E-Commerce-Bereich ein und kündigt neue Features an, die Unternehmen Marketing-Aktivitäten erleichtern sollen. Zum Start erscheinen die Facebook Deals. Für rege Diskussionen sorgt 2011 eine Aussage von Forrester Research: „Aus F-Commerce wird nichts.“ Das Marktforschungsunternehmen hält Soziale Netzwerke in der Kundenansprache für wenig effizient. Facebook stellt im Mai seinen neuen Button „Send“ vor. Damit können User gewisse Seiten gezielt an einzelne Freunde weiterleiten. Im Laufe des Jahres erhält Facebook Gegenwind aus Hamburg. Der ansässige Datenschutzbeauftragte Johannes Casper fordert Facebook auf, die umstrittene Gesichtserkennung offline zu nehmen und die bisherigen biometrischen Daten zu löschen. Auch in Schleswig-Holstein weht die Datenschutz-Flagge: Laut dem Leiter des hier ansässigen, unabhängigen Landeszentrums dürfen ab September Webseiten-Betreiber keine Facebook-Sharing-Funktionen in ihre Seite integrieren, da sie den Richtlinien verschiedener Landes- und Bundesgesetze verstoße. Facebook stellt Ende des Jahres hingegen einen weiteren Button „Subscribe“ ins Netz, mit dem die Nutzer Messages von Firmenseiten in ihrer Facebook Timeline veröffentlichen können. Der Marktwert von Facebook wurde Ende November auf einen Wert von 100 Milliarden US-Dollar geschätzt, im Vergleich wurde Börsen-Konkurrent Groupon zeitweise auf 25 Milliarden US-Dollar dotiert.

Google+
sorgt im April für großes Aufsehen. Google-Mitgründer Larry Page übernimmt nach zehn Jahren wieder die Führung des Internet-Konzerns. Mit ihm soll das eigene Social Network, ein Rivale für Facebook, an den Start gebracht werden. Zunächst erscheint der Empfehlungs-Button +1, mit dem Google versucht gegen den Social-Media-Platzhirsch Facebook aufzubegehren. Im Juli beherrscht das Soziale Netzwerk Google+ dann die Medienberichterstattung. Mit Google+ werden die Dienste Mobile Apps, Picasa, Blogger und Google Profiles zusammengeführt. Die Stimmen sind durchweg positiv. Im November erscheinen die lang ersehnten Unternehmens-Seiten auf Google+.

Twitter
stellt das lang ersehnte Selfservice-Werbeportal online. Allerdings kann es derzeit nur von einzelnen ausgewählten Anzeigenkunden genutzt werden. Im Jahr des fünften Geburtstags wird Twitter außerdem in den Google Suchalgorithmus integriert. Google schaltet die Echtzeitsuche jedoch im Sommer wieder ab mit dem Hinweis auf baldige Reaktivierung.

LinkedIn
eröffnet im Sommer eine Niederlassung in München und signalisiert damit erste ernstzunehmende Konkurrenz für den deutschen Platzhirschen Xing. Die Aktie des größten beruflichen Online-Netzwerks LinkedIn erzielt am ersten Tag an der Börse enorme Gewinne. Aus dem Ausgabepreis von 45 Dollar wird schnell ein Kurs von 90.

Mobile
Die Open-Source-Shop-Software OXID erfährt im März eine erweiterte Lösung für iPhone Apps. Im September startet das Kindle Fire: Amazon kündigt einen eigenen Tablet-PC an. Kindle Fire soll weniger als halb so teuer sein wie Apples Marktführer iPad. Statt des von vielen erwarteten runderneuerten iPhone 5 stellt Apple im Oktober das iPhone 4S vor, das aber etwas Neues aufweist: Den persönlichen Assistenten “Siri”, mit dem Nutzer sich unterhalten können.

ePayment

Der ePayment Sektor wächst 2011 stetig an. Im Februar kündigt Google an: Mit der Bezahllösung „One Pass“ für Medieninhalte tritt eine direkte Konkurrenz für Payment-Anbieter wie Click&Buy auf. Mit Axel Springer, Focus Online und Stern findet Google auf Anhieb deutsche Kunden. Paypal treibt im März 2011 seine Pläne im Mobile Payment voran. Die Lösung: Ein Bezahlsystem für Smartphones und Tablets, mit der Nutzer in nur wenigen Klicks bezahlen können. Google will zum Vorreiter beim mobilen Bezahlen aufsteigen und startet im September das digitale Portemonnaie “Google Wallet”. Den Dienst gibt es zunächst nur auf wenigen Geräten in einigen Regionen in den USA.

Digital Business

Bei seiner größten Übernahme kauft Microsoft im Mai den Internettelefonie-Dienst Skype für 8,5 Milliarden Dollar. Microsoft möchte Skype mit seinen Produkten vernetzen. Groupon plant im Juni 2011 seinen Börsengang und gibt Einblicke in die Bilanzen, die daraufhin von den Medien und der US-Börsenaufsicht stark kritisiert werden. Aller Kritik zum Trotz geht Groupon im November an die Börse. Gleichzeitig wird Apple erstmals zum teuersten börsennotierten Unternehmen der Welt. Steve Jobs präsentiert im Juni auf der World Wide Developers Conference den appleeigenen Cloud-Service “iCloud”. Die Synchronisierung zwischen Macbook, iPhone, iPad und iPod soll so verbessert werden. Der Oktober ist dagegen von Trauer gezeichnet: Der Apple-Gründer Steve Jobs verstirbt nach einem Krebsleiden.

Weitere Informationen unter: http://www.twt.de/news/blog/jahresruckblick-das-bewegte-die-netzwelt-2011.html