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Vier Tipps zur Steigerung des Wachstums von Krypto-Apps in einem anspruchsvollen Marktumfeld

Nach dem Allzeithoch im November 2021 ist der Markt stark abgekühlt, was für Mobile Marketers von Krypto-Apps neue Herausforderung mit sich bringt.
adjust GmbH | 08.06.2022
Vier Tipps zur Steigerung des Wachstums von Krypto-Apps in einem anspruchsvollen Marktumfeld © freepik / starline
 

Fachbeitrag von Federico Hernandez, Head of Sales DACH und Nordics bei Adjust

 

Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte waren 2021 zwei der meistdiskutierten Tech-Themen und Krypto-Apps erlebten einen regelrechten Boom. Ihre Verbreitung ist 2021 sprunghaft angestiegen. Im Vergleich zu 2020 wuchsen die Installationen um über 400 % und die Zahl der Sessions in Apps um über 567 %. In der EMEA-Region lag das Wachstum bei Installationen im Vergleich zum Vorjahr sogar bei 572 %. Der rasche Anstieg hing sicherlich auch mit dem Bullenmarkt zusammen.

 

Doch nach dem Allzeithoch im November 2021 hat sich der Markt mittlerweile stark abgekühlt, was für Mobile Marketers von Krypto-Apps neue Herausforderung mit sich bringt: Die Privatanleger werden nun nicht mehr von Euphorie geleitet. Marketer müssen nun ohne diese Unterstützung Kunden gewinnen, halten und die Anzahl der Sessions hochhalten.

Kryptowährungen wurden massentauglich

Der spekulative Charakter von Bitcoin und anderen Kryptowährungen hat lange Zeit verhindert, dass sie sich im Mainstream durchsetzen konnten. 2021 haben Krypto-Assets aber einen großen Sprung nach vorn gemacht. Zum einen hat die Marktkapitalisierung des Bitcoin im Februar 2021 zum ersten Mal die Marke von 1 Billion Dollar erreicht, schneller als alle anderen Vermögenswerte zuvor. Nach einem kurzen Rückgang im Sommer erreichte die gesamte Krypto-Marktkapitalisierung im November 3 Billionen Dollar, was nicht zuletzt auch am gestiegenen Interesse von institutionellen Investoren lag.

 

Auch große Zahlungsdienstleister befassen sich inzwischen mit digitalen Vermögenswerten. PayPal ermöglichte seinen US-Kunden ab Ende 2020, vier Kryptowährungen zu kaufen, zu verkaufen und zu halten. Die in den USA beliebten Zahlungs-Apps Venmo und Cash App schalteten ebenfalls Funktionen für den Kauf und Versand von Kryptowährungen frei. VISA initiierte ein Programm zur Abrechnung von VISA-Transaktionen mit dem Stablecoin USDC auf der Ethereum-Blockchain.

Krypto-Apps übertreffen Trading-Apps

Das Adjust Digital Currencies 2022 Playbook zeigt, dass sich die Installationszahlen und Sessions bei Krypto-Apps parallel zur Dynamik des Krypto-Marktes entwickeln: Die meisten Kennzahlen erreichen im ersten Quartal 2021 ihren Höhepunkt, steigen im Herbst parallel zu den Krypto-Preisen erneut an und sinken zum Ende des Jahres wieder. Neben diesen Ausschlägen wiesen Krypto-Apps über das Jahr in den meisten Bereichen ein stetiges Wachstum auf.

 

Die erfassten Zahlen machen außerdem deutlich, dass Krypto-Apps 2021 in Sachen Nutzeraktivität die traditionellen Trading-Apps deutlich übertroffen haben. Dies ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass bei den Fintech-Apps die klassischen Trading-Apps in der Vergangenheit meist die Spitzenreiter bei den Engagement-Metriken waren. Der Vergleich zwischen Krypto-Apps und traditionellen Trading-Apps im Jahr 2021 belegt, dass Krypto-Apps die Trading-Apps in allen Bereichen übertroffen haben. Dies deutet zum einen auf eine engagierte und loyale Nutzerbasis für Krypto-Apps hin. Zum anderen dürfte ein Grund dafür auch sein, dass Krypto-Assets rund um die Uhr und auch am Wochenende gehandelt werden können.

Was sollten Marketer von Krypto-Apps in durchwachsenen Marktphasen besonders beachten?

Die oben genannten Entwicklungen und Zahlen müssen allerdings – wie eingangs erläutert – im Kontext des Bullenmarktes der Kryptowährungen gesehen werden. Nach dem starken Kursrutsch im April und Mai 2022 hat sich der Ton in den Medien zu Kryptowährungen gewandelt und die Privatanleger werden nicht mehr von Euphorie geleitet. Marketer sollten dieses veränderte Umfeld beachten und ihre Aktivitäten entsprechend aufstellen. Dazu empfehlen sich die folgenden Tipps:

1. Beachten der Werbevorschriften

Da leider in der Krypto-Branche Betrugsversuche immer wieder aufkamen, haben Google, Facebook, Twitter und LinkedIn im Jahr 2018 alle Werbung für Kryptowährungen verboten. Inzwischen wurden einige dieser Vorschriften gelockert, aber noch immer können Krypto-Anzeigen rechtlich reguliert werden. Marketer müssen daher die gesetzlichen Anforderungen in jedem Markt, in dem sie aktiv sind, genauestens kennen.

2. Experimentieren mit Anzeigeninhalten

Anzeigen für Krypto-Apps sollten bei der Gestaltung auf jeden Fall variieren. Es ist essentiell, A/B-Tests durchzuführen und sich auf die Werbeinhalte zu konzentrieren, die am besten abschneiden. Für unterschiedliche Zielgruppen bietet es sich an, mit unterschiedlichen Designs zu experimentieren. Geld kann für viele ein sensibles Thema sein und Krypto ist ein neuer und sehr komplexer Bereich. Während einige Nutzer gut auf plakative Botschaften ansprechen, bevorzugen andere vielleicht einen sicheren und konservativen Ton.

3. Schalten von Video- und OTT/CTV-Werbung

Der Super Bowl 2022 wurde von vielen als „Crypto Bowl“ bezeichnet, denn die Werbungen von Coinbase, FTX, eToro und Crypto.com waren omnipräsent und bewirkten in den USA einen Anstieg der Downloads von Krypto-Apps um 279 % im Vergleich zu der Vorwoche. Der Super Bowl ist natürlich ein spezielles Werbe-Event. OTT/CTV-Werbung wird jedoch immer wichtiger und mit den richtigen Tools kann man im Anschluss daran auch den Erfolg der Kampagne gezielt auswerten.

4. Loyalität und Nutzerbindung durch Datennutzung steigern

Traditionelle Trading-Apps eignen sich von Natur aus für eine gewohnheitsmäßige Nutzung. Das bestätigen auch die hohen Session- und Bindungsraten aus den Erhebungen von Adjust. Um langfristig die bevorzugte Krypto- oder Finanzplattform für die Nutzer zu werden, müssen Apps dieses Nutzerengagement über die Höhen und Tiefen der Marktperformance hinweg kultivieren, indem sie den Nutzern zusätzlichen Mehrwert bieten (z. B. neue Funktionen, Netzwerkintegrationen, neue Assets oder Lerninhalte) und inaktive Nutzer erneut ansprechen. Dafür bedarf es detaillierter Nutzerdaten, die man zuerst systematisch erheben und auswerten muss.

 

Mit einem derart exponentiellen Wachstum im vergangenen Jahr und einer außergewöhnlich aktiven Nutzerbasis mit Potenzial für hohen Lifetime Value spielen Krypto-Apps eine wichtige Rolle in der App-Branche. Der Wettbewerb um die Nutzer wird jedoch immer härter, sei es wegen langsam eintretender Marktsättigung oder der Flucht in weniger risikoreichere Asset-Klassen. Die Zahlen der Installationen und Sessions korrelieren mit der Stimmung am Markt. Darum müssen Mobile Marketer jetzt ihre Bemühungen zur Nutzergewinnung maximieren, ihre Werbeausgaben optimieren und jede Phase der User Journey genau messen. Mithilfe zuverlässiger Daten und einer soliden Strategie zur Identifikation und Ansprache der richtigen Nutzer sind Krypto-Apps für ein erneutes Wachstum gerüstet.

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