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Handel will mehr als Rabatte und Preisschlachten

Wie IT-Unternehmen Händler erfolgreich als Partner binden: technischer Support und die persönliche Betreuung der Hersteller stehen an erster Stelle.
Michael Groß | 25.02.2009
Rabatte und Bonuszahlungen sind für IT-Händler viel unwichtiger als IT-Unternehmen bislang glaubten. Der technische Support und die persönliche Betreuung der Hersteller stehen an erster Stelle, damit IT-Händler als Partner erfolgreich mit Herstellern zusammenarbeiten. Dafür sind zudem entscheidend: der funktionierende Ablauf von Aktionen, die möglichst einfach aufgebaut sein sollen. Grundsätzlich halten 68 Prozent der Händler, spezielle Programme der IT-Hersteller für sehr wichtig, um ihre wichtigsten Ziele zu erreichen: gemeinsam mehr verkaufen, Endkunden zu binden und den Ertrag steigern.

Dies sind wesentliche Ergebnisse einer deutschlandweiten Befragung der Kommunikationsberatung Peakom in Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin ChannelPartner und den Vertriebsspezialisten von JDC, an der sich 818 Händler der IT-Branche bundesweit beteiligt haben.

Konzepte sind nicht das Problem der IT-Hersteller. Eher der Fokus auf Rabatte: 74 Prozent der Händler sagen, dass Sonderrabatte im Mittelpunkt der Leistungen standen - vor den eigentlich von ihnen gewünschten Leistungen technischer Support und persönliche Betreuung.

Das Richtige wird aber, sagt die Mehrzahl der Händler, nicht richtig gemacht. Vielmehr sind die Abläufe häufig viel zu kompliziert. Dann verlieren Hersteller aus Sicht des IT-Handels schnell das Interesse an der eigenen Aktion. Immer wieder werden die gleichen Fehler gemacht: spektakulärer Start, kompliziertes Programm, dadurch bröckelt die Teilnahme der Händler, so dass der Hersteller versucht, mit weiteren Sonderrabatten den Handel zu ködern.

Zusammenfassend ermittelte die Studie drei Kernaufgaben von Unternehmen, um erfolgreich den Handel als Partner zu binden:

1. Konsequente und nachhaltige Umsetzung der Maßnahmen für Handelspartner

Partnerprogramme müssen mehr sein als eine Klammer für Rabattaktionen. Das „Für einen da sein“ muss Kern sein, z.B. technische Unterstützung oder persönlicher Kontakt beim Hersteller.

2. Einbindung der Partnerprogramme in ein ganzheitlichen Channel Marketing

Damit Partnerprogramme ihren Nutzen für Hersteller und Handel entfalten können sind notwendig: A. hohe „Management Attention“ von der ersten bis zur letzten Sekunde für ein Partnerprogramm. B. Nicht nur Inhalte, auch die Prozesse vor Beginn definieren. Wie das Programm gemanagt werden soll, ist genauso wichtig wie die Frage, was umgesetzt wird. C. Stabile Leitplanken: die Inhalte des Programms sollten langfristig stabil sein, die Aktionsthemen oder Produkte können sich ändern.

3. Verzahnung von Handels- und Endkunden-Kanälen

Die uralte Aufgabe, neben dem „Reinverkaufen“ auch das Abverkaufen zu fördern, wird durch die Zunahme der Vertriebs- und Kommunikationskanäle immer komplexer. Partnerprogramme können andere Impulse, z.B. bei Endkunden, verstärken oder benötigen diese von anderen Kanälen. Dieses Wechselspiel fortlaufend zu prüfen und zu verbessern ist in Zeiten des Internets zunehmend Grundlage für Wettbewerbsvorteile, die die Leistung oder Produkt nicht mehr bieten können.