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Jedes Medium erfordert eine eigene Schreibweise

Der Surfer ist ebenso anspruchsvoll wie misstrauisch. Wie ein scheues Reh verlässt er eine Website, wenn ihm etwas nicht geheuer ist.
Dirk Zakrzewski | 08.12.2006
In vielen Unternehmen ist es allgemeine Praxis: Marketing-Verantwortliche übernehmen Printtexte weitgehend unverändert in den Internet-Auftritt. Mit Formulierungen von professionellen Werbetextern kann man doch nichts verkehrt machen, oder?

Alle Informationen an das jeweilige Medium anpassen – einschließlich der Texte

Es sei hier der Begriff „medienadäquat“ erwähnt. Das Wort bedeutet einfach: Fotos, Grafiken und Texte werden an das jeweilige Medium angepasst. Am besten erklärt sich das Wort im Zusammenhang mit „Cross Media Publishing“. Laut Wikipedia sind das Publikationen, die zu unterschiedlichen Medien wie Buch, CD-ROM und Internet gehören. Das Informations-Rohmaterial fügt sich den Anforderungen des Mediums. Ein Beispiel: Zum Ausdruck bestimmte Fotos erfordern eine höhere Auflösung als Fotos für Internetseiten. Es sollte daher nicht überraschen, wenn Texte für Printdokumente sich von Texten für Internetseiten unterscheiden.

Versetzen Sie sich in die Lage der Surfer

Eine Internetseite muss viel mehr Rücksicht auf den Betrachter nehmen als eine gedruckte Broschüre, denn die Konkurrenz ist nur einen Mausklick entfernt. Immer mehr Surfer kommen über Suchmaschinen auf Internetseiten und suchen eine Information. Innerhalb weniger Sekunden entscheidet der Surfer, ob er auf dieser Seite fündig wird. Daher tun alle Betreiber von Internet-Auftritten gut daran, sich in die Lage der Surfer zu versetzen. Und wenn der Surfer die Web-Adresse von einer Broschüre her kennt, erwartet er bestimmt, Neues und Nützliches zu finden.

Die Surfgewohnheiten beachten

Grafiken und Fotos helfen, sich zurechtzufinden – die eigentlichen Informationen werden aber von Texten übertragen. Der Blick fällt zuerst auf Bilder, dann auf den Text unter dem Bild, wenn vorhanden. Dann werden Überschrift und Zwischenüberschriften nach Informationen abgesucht. In der Überschrift sollte dem Surfer spätestens gesagt werden, worum es geht. Findet er ihn ansprechende Themen, wird er sich weiter in die Lektüre vertiefen, eventuell auf Links klicken, die ihm weiterführende Informationen bieten. Das funktioniert, wenn auf jeder Seite ein Thema und in jedem Absatz genau ein Gedanke behandelt wird. So ists der Surfer gewohnt: Er kann überall in den Text einsteigen und lesen, was ihn persönlich interessiert.

Surfer sind schnell verschreckt

Der Surfer ist ein undankbarer Zeitgenosse und ist ganz schnell wieder weg. Er hat schon viele Seiten ohne erkennbaren Nutzen gesehen, und möchte einfach nicht unnötig Zeit verlieren. Es ist daher gefährlich, den Stil einer Printbroschüre auf die Internetseiten zu kopieren: Die Imagebroschüre soll ein gewisses Flair verbreiten, zeigt das Unternehmen von seiner besten Seite und bietet keine Links an. All das sagt dem Surfer: Hier wird mein Informationsbedürfnis nicht befriedigt.

Webtexte nach etablierten Kriterien

Will ein Unternehmen seine Zielgruppen optimal ansprechen, passt es seine Außendarstellung an das jeweilige Medium an. Besucher von Websites haben andere Erwartungen als Leser von Printmedien. Spezialisten helfen, lesbare Webtexte nach etablierten Kriterien zu verfassen.

Mehr Infos unter http://all-you-need-is-words.de