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QR-Codes: Von der Litfaßsäule ins Mobile Internet

In der Werbeindustrie erfreuen sich QR-Codes seit einigen Jahren zunehmend größerer Beliebtheit.
Stefanie Katrin Fehse | 23.02.2009
FACHARTIKEL
Stefanie Katrin Fehse

Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Vierecke mit integrierten Labyrinthen: QR-Codes. Mit der Handy-Cam gescannt, offenbaren sie im Handumdrehen einen Link ins Mobile Internet hin zu Markenportalen, über die das Image von Marken gestärkt wird. Neuerdings gibt es ganze Mosaike aus ihnen, in Farbe und Form perfekt auch auf das Design eines klassischen Trägermediums abgestimmt. Um erfolgreich mit ihnen zu werben, sollten Marketer dennoch ein paar Dinge berücksichtigen.

QR-Codes stammen aus Japan und wurden in den 90-er Jahren zunächst für den Einsatz in der Autoindustrie entwickelt. In der Werbeindustrie erfreuen sie sich seit einigen Jahren zunehmend größerer Beliebtheit. Mit kostenlosen Leseprogramme aus dem Internet, die auf den meisten Java-fähigen Mobiltelefonen laufen, kann man sie entschlüsseln. Die Kamera des Mobiltelefons fotografiert den Code, gibt ihn zum Entschlüsseln an die Java-Applikation weiter, die wiederum den Browser des Handys aufruft und die Seite mit den Zusatzinformationen öffnet.

QR-Codes können als Einzelcodes auf Print-Medien wie Flyer, Prospekte oder in Zeitschriften aufgebracht werden und ermöglichen so den Zugang zu Informationen rund um Marken in Mobilen Internet-Portalen. Das Ziel dieses innovativen Zugangs über den Scan per Mobiltelefon sind hierbei vor allem Kundenbindung und der Aufbau eines entsprechenden Markenimages. Ihre Anordnung zu ganzen Mosaiken in unterschiedlichen Farben ermöglicht eine perfekte Verbindung von Design und Technik und klassischer Ansprache über Out-of-Home-Trägermedien und moderner Kommunikation im Mobilen Internet. Wer erfolgreich mit QR-Codes werben will, sollte die Besonderheiten der technischen Elemente berücksichtigen:

- Zunächst ist zu klären, welches Ziel verfolgt wird. Insbesondere für den Imageaufbau eignet sich das Instrument. Für einen Markenbezug zu Lifestyle und technikaffinen Zielgruppen sind QR-Codes nahezu prädestiniert. Für pure Reichweite eignet sich das Tool aufgrund einiger technischer Besonderheiten hingegen weniger.

- Die Stärke Mobiler Werbung liegt in der Vernetzung einer klassischen mit innovativen digitalen Ansprache: Eine frühzeitige Einbindung des Mobilen Kanals in die Konzeption integrierter Kampagnen ist notwendig, um ein Optimum an Teilnahmen und Downloads aus der Kampagne herauszuholen.

- Die im Mobilen Portal aufbereiteten Informationen sollten der Erwartungshaltung der Zielgruppe gerecht werden. Wer in eine hochwertige integrierte Kampagne investiert, jedoch am Mobilen Portal hinter dem Link spart, enttäuscht Zielgruppen.

- Zu lange Codes oder zu viele Infos hinter dem Code können die technische Funktion beeinträchtigen. Optimal ist daher eine Länge von 30 Zeichen. 4 Pixelpunkte Rand sind pro Code notwendig. Auch wenn bei Zerstörung noch immer 30 Prozent der Informationen entschlüsselt werden können, sollten sie nicht in Pfalzen von Print-Produkten aufgebracht werden, um Beschädigungen zu vermeiden.

- Werbemedien mit QR-Codes sollten immer einen Hinweis enthalten, wo die notwendige Readersoftware heruntergeladen werden kann. Auf neuen Endgerätetypen sind Reader bereits vorinstalliert, auf älteren Modellen jedoch nicht.

- Die Konzeption und Durchführung von Mobile-Marketing-Kampagnen und der Bau von entsprechenden Mobilen Portalen sollte möglichst vom gleichen Dienstleister betrieben werden, um ein reibungsloses Zusammenspiel der beiden Kampagnenbestandteile und eine insgesamt hochwertige Umsetzung zu garantieren.