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Wege aus der Krise: mit echten Produkt-Innovationen

Erfahren Sie, mit welchen Erfolgskonzepten sich neue Produkte im Markt wirklich durchsetzen.
Verena Weihbrecht | 28.08.2009
Je nachdem welche Studie man liest, ist von Flopraten von bis zu 90 Prozent die Rede. Im Umkehrschluss setzen sich also nur 10 Prozent aller Innovationen im Markt durch. Warum sind nur so wenig neue Produkte erfolgreich? Ein Grund ist, dass sich unsere Welt immer schneller dreht. Was heute in ist, kann morgen schon out bedeuten. Wünsche und Bedürfnisse von Verbrauchern ändern sich fast schon täglich. Nur wer auf neue Trends reagiert, bleibt erfolgreich. Ohne neue Produkte kann also kaum ein Unternehmen überleben.

Wie entstehen aber echte Innovationen? Also wirklich neue Produkte, die eine kleine „Revolution“ auslösen können? Verschiedene Wege führen zum Ziel. Grundsätzlich können Entwickler an neuen Technologien forschen, erfolgreiche Konzepte aus anderen Märkten kopiert werden und Kunden nach Ihren Bedürfnissen befragt werden. Als besonders erfolgreich hat sich erwiesen, wenn die Konsumenten in den Innovationsprozess miteinbezogen werden.

Ein relativ neues und erfolgreiches Konzept ist dabei, sich eine Community aufzubauen. Die Community wählt das Unternehmen anhand seiner Kundendaten aus: beispielsweise echte Produktfans. Das besondere ist, dass ein regelmäßiger Austausch gepflegt wird. Eine Spielzeugfirma zum Beispiel hat herausgefunden, dass es spielbegeisterte Erwachsene gibt, die mit bunten Bauklötzen wahre kreative und technische Wunder vollbringen. Sie nutzte das Potenzial dieser Kunden, um in einem gemeinsamen Workshop mit den Entwicklern, die vorhandenen Produkte zu testen und neue Ideen zu generieren. Heraus kam eine neue Produktreihe, die anfangs nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda zwischen den begeisterten Kunden und Mitentwicklern verbreitet wurde. Dabei ergibt sich noch ein zusätzlicher Vorteil aus der Einbindung: die Empfehlung eines bekannten Menschen überzeugt Verbraucher mehr zum Kauf als die Werbung eines Unternehmens.

Eine weitere Möglichkeit ist, sich einen Teil seiner Kunden als Berater zu engagieren. Dabei werden die Produktexperten regelmäßig zu Workshops eingeladen, wo über neue Produktideen oder Feedback zu getesteten Produkten gesprochen wird. Je intensiver der Austausch, desto besser kann das Unternehmen von der Meinung seiner Berater profitieren, und die Produktentwicklung entsprechend dem Feedback zu optimieren. Die Kunden wiederum fühlen sich wirklich Wert geschätzt und haben zusätzlich noch Teil an neuen Entwicklungen.

Der Kontakt mit der Community kann auf verschiedenen Wegen gepflegt werden: persönlich, über die Website oder schriftlich. Wichtig ist die Regelmäßigkeit des Austauschs und das wahre Interesse des Unternehmens. Nur wenn der Kunde das Gefühl hat, dass seine Vorschläge wirklich ernst genommen werden und auch in die Entwicklung einfließen, ist er motiviert, teilzunehmen. Im Internet kann auf der Unternehmens-Website ein mit Passwort geschützter Bereich eingerichtet werden. Dort können dann Informationen zur Verfügung gestellt werden. Auch ein Forum zum Austausch zwischen den Teilnehmern sollte beispielsweise als Chat bereitstehen. Darüber hinaus kann ein direkter Kontakt zwischen Mitarbeitern des Unternehmens und den Kunden entstehen, indem ein eigenes Forum dafür eingerichtet wird. Das Unternehmen sollte dabei in regelmäßigen Abstand über den laufenden Stand an der Entwicklung einer gemeinsam entwickelten Produktidee informieren. Und gleichzeitig immer wieder Feedback von den Teilnehmern einfordern. Kurz vor der Markteinführung ist es sinnvoll, die Community für Produkttests zu nutzen. Damit erhält das Unternehmen eine wichtige Einsicht über die Anwendung in der Praxis und kann rechtzeitig reagieren.

Eine Community kann auch nützlich sein, sich über neue Trends oder geänderte Bedürfnisse zu informieren. So können auch Meinungsumfragen innerhalb der Community wichtige Erkenntnisse liefern.

Der Aufbau einer Community ist anfangs aufwendig und lebt langfristig von einer konstanten Pflege. Richtig gemacht, können Unternehmen aber nur profitieren.