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Werbung, PR oder integrierte Unternehmenskommunikation

Ein Kommunikationsmenü lohnt auch für kleine Unternehmen und Spezialisten.
Marion Mirswa | 08.10.2010
Unternehmen sind wie Menschen. Sie müssen sich bekannt machen, Kontakte aufbauen und Beziehungen pflegen. Am Anfang werben sie, wie die Vögel mit ihrem bunten Federkleid. Dann kommen Kunden ... und bleiben?

„Was machen Sie – PR? Ich brauche keine Werbung. Mit meinen Kunden arbeite ich schon lange zusam-men. Neue Kunden kommen durch Empfehlung. Mit Werbung habe ich noch keinen einzigen Neukunden gewonnen. Meine Leistungen sind sehr speziell, das interessiert nicht die Öffentlichkeit.“

So oder ähnlich reagieren insbesondere kleinere Dienstleistungsunternehmen auf das Wort PR. Ist PR (Public Relations) Werbung? Ja, nein – PR steht für das Aufbauen und Pflegen von Beziehungen zu Men-schen, Unternehmen und Institutionen. Werbung steht für Aufmerksamkeit. Das bedeutet nicht entweder – oder, sondern sowohl – als auch. So sieht es Marion Mirswa von mmComm PR und Kommunikation.

Kommunizieren nach Speiseplan

PR und Werbung sind beides Zutaten im Speiseplan der Kommunikation – neben vielen anderen. Sie sor-gen für Bekanntheit, ermöglichen Außenstehenden ein Bild vom Unternehmen und dessen Leistungen und steigern letztendlich den Erfolg.

Kommunikation ist wie ein gelungenes Essen. Wie Koch und Köchin sich fragen, was wann wie oft auf dem Speiseplan steht und wie es schmeckt, müssen UnternehmerInnen sich fragen, was und wie sie wann, wo und mit wem kommunizieren.

Beziehungen müssen gepflegt werden. Erst wenn das Gegenüber spürt, dass die Bedürfnisse ernst genom-men werden, kommunizieren Menschen und Unternehmen gut. Nur wenn die verschiedenen Wege und Maßnahmen zusammenpassen, empfinden andere das Unternehmen als vertrauenswürdig.

Die Kommunikation spiegelt die Kultur

Die Unternehmenskultur spiegelt sich in der Gesamt-kommunikation, Corporate Communications oder „Integrierten Unternehmenskommunikation“. Alle drei Begriffe meinen das Zusammenspiel aller Arten der Kommunikation — nach innen und außen. Dazu ge-hören persönlicher Umgang, Telefonkontakt, Korres-pondenz, Unterlagen, Erscheinungsbild, Auftreten, Werbung, PR, Marketing und Vertrieb, jede Präsenz im Internet, auf Veranstaltungen, Aktionen oder in Netzwerken. Alles folgt dem Unternehmensleitbild. Jeder kennt wohl die nachhaltige Wirkung einer un-freundlichen oder genervten Stimme am Telefon. Der Umgangston spiegelt die gelebten Werte.

Laut einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ist die Unternehmenskultur für bis zu 31 Prozent des finanziellen Erfolges verantwortlich.

Entscheidend ist der professionelle und wertschätzende Umgang miteinander. Menschen wollen sich letztendlich wohl und gut fühlen, ernst genommen und gefragt werden. Erfolgreich sind Unternehmen, die mit ihre Zielgruppen ernst nehmen, sich verantwortlich fühlen und verantwortlich handeln. Das Ergebnis: Mitarbeitende können selbstständig und rasch handeln, fühlen sich und ihre Arbeit wertgeschätzt, das motiviert. Kunden fühlen sich gut aufgehoben und kommen wieder. Partner schätzen den direkten einfachen Weg. Multiplikatoren verstehen besser und können Informationen klarer weitergeben. Dass das so funktioniert, dafür muss das Unternehmen durch eine klare und stimmige Kommunikation sorgen.

Jedes Unternehmen besticht durch sein
eigenes Menü

Größere Unternehmen beschäftigen Kommunikati-onsexperten. Kleinere meinen, sie haben nicht die breite Zielgruppe, sie seien zu klein. Doch genau deshalb ist es wichtig, zu kommunizieren. Sie werden dadurch erst transparent und einschätzbar.
Das Menü wird in einem abgestimmten Kommunika-tionskonzept wie ein Speiseplan individuell zusam-mengestellt, überprüft und angepasst. Jeder im Un-ternehmen sollte das Konzept kennen, um entspre-chend handeln zu können und für neue Mitarbeitende ist es ein idealer Einstieg. Wenn damit gearbeitet wird, hilft es, Werte und Ziele einzuhalten, zu über-prüfen und bei Bedarf zu erneuern.