print logo

Risiken von Onlinehändlern

Zahlreiche der identifizierten Risiken können existenzbedrohende Schäden nach sich ziehen. Die Beachtung der Kosten-Nutzen-Relation ist entscheidend.
Im Rahmen der aktuellen Studie „Risiken von Online-Händlern“ hat ibi research an der Universität Regensburg zusammen mit dem Versicherer Markel International Insurance Company Limited, Niederlassung für Deutschland zentrale Risiken der Online-Händler identifiziert und bewertet sowie in einer Riskmap für den E-Commerce aufbereitet. Diese Riskmap enthält in strukturierter Form mögliche Risiken, die eine Bedrohung für Online-Händler darstellen. Auf Grundlage von Interviews mit Online-Händlern und Experten aus der Versicherungsbranche wurden relevante Risiken aus den verschiedensten Bereichen eines Online-Händlers identifiziert sowie mit konkreten Beispielen hinterlegt und deren Folgen sowie Schwere des zu erwartenden Schadens bewertet.

Online-Händler sind mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert

E-Commerce-Unternehmen müssen sich tagein tagaus mit den verschiedensten Herausforderungen auseinandersetzen. Kundenbeschwerden, Retouren, fehlerhafte Funktionen der Webseite aber auch Cyber-Attacken sind keine Seltenheit. Da bleibt, insbesondere bei kleinen und mittleren Online-Händlern, häufig kaum Zeit sich auch einmal systematisch mit den Risiken auseinanderzusetzen, mit denen ein Webshop-Betreiber konfrontiert ist. Diese Risiken werden häufig von den Unternehmern und Mitarbeitern gar nicht wahrgenommen bzw. erheblich unterschätzt. Um das Ausmaß und die Vielschichtigkeit der Risikogegebenheiten zu verdeutlichen, wurden in der Studie exemplarisch 32 verschiedene Einzelrisiken über die gesamte Wertschöpfungskette eines Online-Händlers hinweg erhoben und mit detaillierten Beispielen veranschaulicht.

Häufig ist das Eintreten eines Risikos mit mehreren Folgen verbunden

Jedes Risikobeispiel wurde im Hinblick auf die möglichen Folgen für den Umsatz, den Ertrag und die Reputation eines Online-Händlers untersucht. Der Fokus lag dabei auf der qualitativen Abschätzung der Schwere der potenziellen Schäden. Im Ergebnis zeigt sich, dass vielfach mehrere Folgen mit dem Eintreten eines Risikos verbunden sind. So kann beispielweise das Hacker-Risiko mit dem Resultat der böswilligen Veränderung und/oder Löschung von Inhalten im Webshop zu existenzbedrohenden Schäden in Bezug sowohl auf den Umsatz als auch auf die Reputation des Online-Händlers führen. Ähnlich sieht es auch beim Datenschutzrisiko aus. Das Zugänglichmachen von personenbezogenen Daten für unbefugte Personen kann größere Schäden bezüglich des Ertrags und zugleich der Reputation eines Online-Händlers bedeuten. „Dass mehrere Folgen mit dem Eintreten eines Risikos verbunden sein können, wird vielfach unterschätzt“, sagt Stephan Weber, der bei ibi research die Studie verantwortet. „Aus einer scheinbar harmlosen Situation kann so unter Umständen sehr schnell eine geschäftsbedrohende Lage entstehen.“

Zahlreiche der identifizierten Risiken können existenzbedrohende Schäden nach sich ziehen

Insbesondere Risiken aus den Kategorien rechtliche Risiken, finanzielle Risiken und Crime-Risiken sind häufig mit hohen Schadenswerten verbunden und können die Geschäftsexistenz eines Online-Händlers zerstören. In diesem Zusammenhang ist es daher für Online-Händler von essentieller Bedeutung, sich mit dem Management von Risiken aktiv zu beschäftigen. „Die Beachtung der Kosten-Nutzen-Relation ist dabei der entscheidende Faktor“, sagt Frederik Wulff, Hauptbevollmächtigter Markel International Insurance Company Limited, Niederlassung für Deutschland. „Auf dieser Grundlage sollte ein Online-Händler entscheiden, ob er das betreffende Risiko unverändert akzeptiert, entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung oder Beseitigung des Risikos ergreift oder das Risiko über eine geeignete Versicherung absichert.“

Weiter Informationen zur Studie finden Sie unter
www.ibi.de/1412-risiken-von-online-haendlern.html