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Biermarkt: Helles, Alkoholfreies, Radler und Spezialitäten im Trend

Nielsen-Analyse zum Oktoberfest. Hier kaufen die Deutschen Bier: Die Deutschen steuern vor allem die Verbrauchermärkte an.
Hellbier im Trend: Helles nach Pils das meistgekaufte Bier © Pixabay / Manfred Richter
 
Rund 36 Liter pro Kopf: So viel Bier und Biermixgetränke kauften die Deutschen im ersten Halbjahr 2019 im Lebensmitteleinzelhandel und in Getränkeabholmärkten. Das sind gut zwei Flaschen à 0,33 Liter weniger als im Vorjahr. Insgesamt kauften die Verbraucher hierzulande im ersten Halbjahr 2019 rund 2,9 Mrd. Liter und damit gut ein Prozent weniger Bier und Biermixgetränke (Gesamtabsatz 1. HJ 2018: ca. 3 Mrd. Liter). Gleichzeitig gaben die Deutschen mit etwa 48,75 Euro pro Kopf mehr für Bier und Biermixgetränke aus. Der Gesamtumsatz von mehr als 3,9 Mrd. Euro ist um gut ein Prozent gestiegen (Gesamtumsatz 1. HJ 2018: ca. 3,87 Mrd. Euro).

Das zeigen die aktuellen Zahlen zum Oktoberfest 2019 von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Konsumverhalten von Verbrauchern liefert.

„Dass im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 aktuell etwas weniger Bier gekauft wird, liegt auch am Hitzesommer im vergangenen Jahr“, sagt Marcus Strobl, Experte für Bier und Biermixgetränke bei Nielsen. „Wir beobachten, dass die Trendsorten wie naturtrübes Radler oder alkoholfreies Bier trotz insgesamt rückläufigem Biermarkt weiter wachsen. Passend zum Oktoberfest liegt bei den Verbrauchern besonders Hellbier hoch im Kurs.“

Passend zum Oktoberfest: Hellbier im Trend


Im Ranking um die beliebteste Biersorte liegt Hellbier zurzeit auf dem zweiten Platz. So kauften die Deutschen im Lebensmitteleinzelhandel und den Getränkeabholmärkten im ersten Halbjahr 2019 rund vier Prozent mehr Hellbier als noch im Vorjahreszeitraum. Während dort im ersten Halbjahr 2018 gut 199 Mio. Liter Hellbier im Einkaufswagen landeten, waren es im gleichen Zeitraum 2019 rund 206 Mio. Liter. „Für den Aufschwung von Hellbiere sehen wir verschiedene Gründe: So profitiert Hellbier zum einen sehr stark vom schwächelnden Weissbier. Außerdem kommt Hellbier besonders bei der jungen Zielgruppe gut an und gehört zunehmend zum Lifestyle. Auch wenn zwei Drittel der Hellbier-Menge aktuell in Bayern gekauft wird, hat Hellbier zudem großes Potential zur bundesweiten Standardsorte“, sagt Marcus Strobl.

Nur zum Klassiker Pils greifen die Deutschen noch häufiger. Zum Vergleich: Rund 1,5 Mrd. Liter Pils kauften die Deutschen im Lebensmitteleinzelhandel und den Getränkeabholmärkten im ersten Halbjahr 2019. Das sind fast drei Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018 (Absatz 1. HJ 2018: fast 1,6 Mrd. Liter). Zu den restlichen Wachstumstreibern gehören vor allem alkoholfreies Bier (Absatz 1. HJ 2019: ca. 196 Mio. Liter, +3 Prozent), der Biermix Radler (Absatz 1. HJ 2019: 119 Mio. Liter, +9,2 Prozent) und Spezialitätenbiere (Absatz 1. HJ 2019: ca. 99,5 Mio. Liter, +6,5 Prozent). „Sorten wie helles Bier, alkoholfreies Bier, Radler und andere Spezialitätenbiere treiben den Biermarkt voran“, sagt Marcus Strobl.

Für den Biereinkauf zum Verbrauchermarkt


Um Pils, Radler und Co. zu kaufen, steuern die Deutschen vor allem die Verbrauchermärkte an. Rund 1,2 Mrd. Liter Bier und Biermixgetränke gingen hier im ersten Halbjahr 2019 über die Ladentheken. Das sind jedoch gut drei Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018. Platz zwei belegen hier die Getränkeabholmärkte (Absatz 1. HJ 2019: ca. 845 Mio. Liter, -4,3 Prozent). Auf dem dritten Platz stehen die Discounter (Absatz 1. HJ 2019: ca. 706 Mio. Liter), die im Vorjahresvergleich um mehr als zehn Prozent zulegen konnten. In den Supermärkten kauften die Deutschen in diesem Zeitraum 190 Mio. Liter (-16,9 Prozent). „Während die Verbraucher bei Discountern über zehn Prozent mehr Bier und Biermixgetränke kaufen, gehen bei den anderen Geschäften deutlich weniger Bier und Biermixgetränke über die Ladentheken. In Supermärkten haben die Verbraucher im ersten Halbjahr 2019 rund 15 Prozent weniger Bier und Biermixgetränke eingekauft“, sagt Marcus Strobl.