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Bechtle wächst um über 20 %

Umsatz klettert um 24,3 % auf 5,37 Mrd. Euro. Geschäftsjahr 2020 mit vielen Unwägbarkeiten.
Bechtle AG | 19.03.2020
Konzernzentrale © Bechtle AG
 

Das Geschäftsjahr 2019 war für die Bechtle AG eines der erfolgreichsten der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz wuchs um 24,3 % auf 5.374,5 Mio. €. Das ist die zweithöchste Steigerungsrate der letzten 15 Jahre. Das Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich um 22,3 % auf 236,3 Mio. €. Die EBT-Marge liegt trotz höherer Abschreibungen bei sehr guten 4,4 %. Die Kapitalbindung konnte Bechtle 2019 deutlich reduzieren, sodass der Free Cashflow zum Jahresende bei 109,5 Mio. € lag. Zum 31. Dezember waren 11.487 Mitarbeiter bei Bechtle beschäftigt, das sind 1.482 Menschen bzw. 14,8 % mehr als im Vorjahr.

Das Umsatzwachstum war in allen Regionen und Segmenten zweistellig, wobei die internationalen Gesellschaften - auch akquisitionsbedingt - besonders stark zugelegt haben. Erstmals überhaupt erzielte Bechtle im Ausland mehr als 2 Mrd. € Umsatz in einem Geschäftsjahr. Das organische Umsatzwachstum lag im Konzern bei 15,2 %. "2019 ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir zweistellige Steigerungsraten präsentieren können. Wir haben uns in den vergangenen Jahren strategisch zielgerichtet verstärkt - davon profitieren wir heute", so Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG.

Systemhaus-Geschäft wächst stark organisch

Im Segment IT-Systemhaus & Managed Services steigerte Bechtle den Umsatz 2019 um 19,9 % auf 3.485,0 Mio. €. Organisch lag das Wachstum bei starken 16,8 %. Dabei trugen inländische wie ausländische Gesellschaften zum Wachstum bei. Das sehr breite Angebot an Services, unter anderem rund um hybride Cloud- und Multi-Cloud-Konzepte, Modern Workplace- und Datacenter-Architekturen, Networking, Security und Anwendungslösungen hat das Unternehmen im Berichtsjahr weiter ausgebaut. Das EBIT erhöhte sich um 18,8 % auf 149,8 Mio. €. Die EBIT-Marge liegt damit konstant bei 4,3 %.

E-Commerce mit starker Marge

Das Segment IT-E-Commerce steigerte den Umsatz 2019 um 33,3 % auf 1.889,4 Mio. €. Hier wirkt sich auch die im September 2018 akquirierte französische Inmac WStore aus. Aber auch organisch stieg der Umsatz zweistellig um 11,8 %. Besonders stark war das Wachstum in Benelux und Südeuropa. Trotz des großen Anstiegs der kaufpreisbedingten Abschreibungen erhöhte sich das EBIT sehr deutlich um 32,7 % auf 91,5 Mio. €. Die Marge lag mit 4,8 % fast auf dem Vorjahresniveau von 4,9 %.

Kapitalbindung trotz hohem Wachstumstempo reduziert

Bechtle hat im Berichtsjahr erste Maßnahmen zur Optimierung von Cashflow und Working Capital unternommen. So erhöhte sich der Vorratsbestand trotz des sehr starken Umsatzwachstums um lediglich 1,9 %. Das Working Capital insgesamt erhöhte sich um 11,5 % und damit deutlich unterproportional zum Umsatz. Diese positive Entwicklung zeigte sich auch im Cashflow. Der operative Cashflow erhöhte sich zum Bilanzstichtag auf 186,0 Mio. €, und der Free Cashflow liegt mit 109,5 Mio. € erstmals über 100 Mio. €. Auch aufgrund dieser sehr komfortablen Liquiditätssituation schlägt die Bechtle AG der Hauptversammlung vor, die Dividende um 20 % auf 1,20 € je Aktie zu erhöhen.

Geschäftsjahr 2020 mit vielen Unwägbarkeiten

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen stehen zu Jahresbeginn massiv unter dem Einfluss der Folgen der Coronapandemie. Wie stark und anhaltend die zu erwartenden negativen Auswirkungen auf die globale wirtschaftliche Entwicklung sein werden, ist derzeit nicht verlässlich absehbar. Bechtle verfolgt ungeachtet dessen für das laufende Jahr das Ziel, den Umsatz und das Ergebnis deutlich zu steigern. Die EBT-Marge soll mindestens auf Vorjahresniveau liegen. "Die Rahmenbedingungen sind derzeit alles andere als positiv. Aufgrund des Produktionsstillstands in China wird es im Jahresverlauf voraussichtlich spürbare Lieferengpässe bei einigen Produkten geben, und in Europa droht aufgrund der Coronapandemie eine deutliche wirtschaftliche Abkühlung. Inwieweit es Bechtle vor diesem Hintergrund gelingen kann, die gesetzten Ziele zu erreichen, hängt entscheidend von dem weiteren Verlauf der Krise ab. Allerdings macht die derzeitige Situation auch den hohen Stellenwert von IT wieder offensichtlich. Wir gehen davon aus, dass nach dem Abebben der Coronapandemie die Investitionsneigung unserer Kunden unverändert hoch sein wird", so Dr. Thomas Olemotz.